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Megola - Kurioser Motorrad-Oldtimer


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Megola: Kurioser Motorrad-Oldtimer

cf (CF)

21.10.2011Lesedauer: 3 Min.
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Manche halten die Megola eher für einen gelungenen Scherz als für ein echtes Motorrad. Dennoch hatte ihr Erfinder, Fritz Cockerell, einige kreative Ideen, die die ungewöhnliche Maschine heute zu einem echten Klassiker machen.

Im Jahr 1921 entschlossen sich drei Männer dazu, ein Unternehmen zu gründen, um das wohl sonderbarste Motorrad der deutschen Automobilgeschichte zu bauen und zu verkaufen. Bei den drei Beteiligten handelte es sich um die Ingenieure Hans Meixner, Fritz Cockerell, der sich aus praktischen Gründen auch Gockerell nannte, und Otto Landgraf. Zusammen wurden sie die Eigner der Deutschen-Megola-Werke GmbH, die ihren Sitz in München hatte. Der Name "Megola" leitete sich aus den Anfangsbuchstaben der Nachnamen der drei Gründer ab. Ein Jahr, bevor die drei Herren ihr Unternehmen ins Leben gerufen hatten, war Fritz Cockerell auf eine entscheidende Idee gekommen: Er wollte ein ganz spezielles Motorrad bauen. Cockerell hatte ursprünglich seinen Lebensunterhalt im Flugzeugbau verdient, wo ihm auch sein mehr oder weniger genialer Einfall gekommen war. Er beschloss nämlich, einen Umlauf-Sternmotor, der zur damaligen Zeit eigentlich nur bei Flugzeugen eingesetzt wurde, in das Vorderrad des von ihm konstruierten Motorrads einzubauen. Charakteristisch für diesen Motor war es, das sich seine Zylinder unter Mitnahme des Propellers um die feststehende Kurbelwelle drehten. Daraus ergaben sich mehrere entscheidende Vorteile. >>

Zum einen wurde so für eine sehr gute Kühlung gesorgt ohne, dass ein Kühlsystem eingesetzt werden musste. Außerdem erreichte der Motor bereits bei wenig Touren ein hohes Drehmoment, hatte niedrige Drehzahlen und konnte gleichmäßig seine Kraft entfalten. Begründet wurde die Kraftentfaltung und der gute Durchzug durch ein Planetengetriebe mit Kurbelbetrieb. Auch wenn Cockerell seine Mitmenschen mit seiner Erfindung in Staunen versetzte, so ließ sich das ungewöhnliche Motorrad doch tatsächlich fahren. Nach einigen Versuchen konstruierte der Ingenieur den Motor seiner Megola als Viertakter, dessen fünf 128 cm³-Zylinder sich um die Vorderachse drehten. Damit brachte es die Maschine zunächst auf 8 PS/6kW bei 3800/min und auf 14 PS/10 kW bei 4300/min. Wer sich einen Ritt auf der Megola zutraute, konnte so eine Spitzengeschwindigkeit von ungefähr 90 bis 110 km/h erreichen. Wegen des großen Drehmoments des Motors bei wenigen Touren, brauchte die Megola auch kein Schaltgetriebe. Über eine Kupplung verfügte das Motorrad ebenfalls nicht. Das bedeutete aber auch, dass sich die Megola sofort in Bewegung setzte, sobald man den Motor in Gang gesetzt hatte.

Kein Motorrad für den Alltag

Die Schwachstelle des Motorrads lag vor allem in der Anbringung des Sternmotors. Er war bei der Fahrt ungefedert, was zur Folge hatte, dass schnell Brüche entstanden oder sich einzelne Teile lösten. Geübte Bastler konnten solche Pannen üblicherweise allerdings schnell mit einem Maulschlüssel und einem Schraubenzieher beheben. Die technischen Besonderheiten waren aber nicht alles, wodurch sich die Megola als Kuriosum auszeichnete. Auffällig war zum Beispiel ihr Kastenrahmen aus Blechschalen, an dem ein Haupttank und eine Handförderpumpe zu einem kleinen Betriebstank neben dem vorderen Rad angebracht waren. Da sich die Maschine nur bedingt für den alltäglichen Gebrauch eignete, war das Ende ihrer Produktion allerdings vorprogrammiert. >>

Etwa fünf Jahre lang produzierten Cockerell und seine Partner die Megola, bis 1925 nach einer Stückzahl von angeblich 2000 das letzte Modell vom Band lief. Größere Erfolge konnte die Megola interessanterweise im Rennsport verzeichnen: 1924 gewann beispielsweise der Rennfahrer Toni Bauhofer mit ihr bei der ersten Deutschen Motorrad-Straßenmeisterschaft.

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