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Mercedes-Benz E 220 d im Autotest: Oberklasse


In der neuen E-Klasse werden Sie gefahren

Von t-online
30.11.2016Lesedauer: 3 Min.
Mercedes E-Klasse: Hier treffen Komfort, Hightech und Luxus zusammen.Vergrößern des BildesMercedes E-Klasse: Hier treffen Komfort, Hightech und Luxus zusammen.
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Prometheus brachte den Menschen einst das Licht. Auch in der Aufklärung ist das Lichtmotiv positiv besetzt - und kennzeichnet immer auch einen Vorreiter. So gesehen sind die "Fackelleuchten" der Mercedes E-Klasse ein passendes Zeichen - soll sie doch der Konkurrenz technisch wieder vorausfahren.

Wenig Erhellendes gibt es aber zunächst beim Design: Es fällt schwer, einen Unterschied zwischen E- und S-Klasse zu erkennen. Wichtigstes Merkmal: Die bereits genannten Scheinwerfer mit den zwei LED-Streifen.

Mercedes E-Klasse: Komfort und Luxus

Der Unterschied zur S-Klasse ist auch im Innenraum gering: Bequem sinkt mein Kopf in die weichen Polster der Stütze, auf den komfortablen Sitzen genieße ich eine von sechs wählbaren Massagen. Auch an die Arme ist bei beheizten Auflagen gedacht.

Im Cockpit flackert - zumindest optional - nun auch in der E-Klasse ein digitales Lagerfeuer. Dieser opulente Mix aus gestochen scharfen Hochglanz-Bildschirmen (zweimal 12,3 Zoll) und Luxus bietet derzeit nur Mercedes. Comand-Controler mit Touch-Funktion, akribische Verarbeitung - kennen wir.

Das alles wurde seit dem Erscheinen der (noch) aktuellen S-Klasse weiter perfektioniert. Bei so viel Platz, Komfort und Luxus kann man sich schon fragen, wozu es noch ein Modell darüber gibt. Den Unterschied machen Details aus.

Das hat nicht mal die S-Klasse

So finde ich am Lenkrad "Touch Panels" - bei den sensitiven Feldern springt der Funke bei mir aber nicht recht über. Versuchen Sie mal, mit den Daumen am Lenkrad von oben nach unten zu wischen. Richtig, diese Bewegung fällt Ihnen nicht leicht - zumindest, wenn Sie ihre Hände am Lenkrad behalten wollen. Horizontale Menüs dagegen klappen natürlich.

Sanfte Beschleunigung

Ach so, das Auto fährt natürlich auch. Das neue Aluminium-Dieselaggregat mit vier Stahlkolben leistet 195 PS und 400 Newtonmetern Drehmoment. Genug Feuer, um zügig voranzukommen. Von OM 654 - so die interne Motor-Bezeichnung - ist allenfalls ein leises Brummen im Hintergrund zu vernehmen. Nur beim Kaltstart oder beim Beschleunigen klingt er etwas kerniger. Mehrwege-Abgasrückführung sowie die Kombination aus NoX-Speicher- sowie -SCR-Kat sollen die Stickoxide im Zaum halten.

Weich wie eine Sänfte

Mühelos beschleunigt der fast fünf Meter lange Benz, alldieweil die hauseigene Wandler-Automatik flink und weich die neun Stufen durchflippt.

Das i-Tüpfelchen ist das aufpreispflichtige Mehrkammer-Luftfahrwerk - wie ein fliegender Teppich lässt die "Air Body Control" vergessen, dass sich unter den Rädern noch eine Straße befindet.

Hier werden Sie gefahren

Automatisiertes Fahren ist das Stichwort, wenn es laut Mercedes um die "intelligenteste Limousine der Welt" geht: Die E-Klasse hat alles unter Kontrolle - vor allem den Fahrer. Mit 360-Grad-Kamera, mehreren Radar- und Ultraschallsensoren soll sie den Überblick behalten.

So kutschiert sie mich - den Fahrer - halbautonom durch den Verkehr und hält sich von selbst an Tempolimits; der "Drive Pilot" kann den Spurwechsel fast allein vornehmen, sie bremst mich wieder in die Spur, sollte ich sie verlassen. Und schon vor der langen Kurve auf der Autobahn werde ich von einer freundlichen Stimme gewarnt: "Stauende voraus".

Bis 210 km/h folgt die E-Klasse dem Vordermann auf Abstand, fährt Stop-and-go im Stau oder parkt selbsttätig ein - ich muss weder Gas geben noch bremsen.

Ein Lichtblick sind auch die neuen, voll adaptiven LED-Scheinwerfer. Jeweils 84 Leuchteinheiten machen die Nacht zum Tag, ohne andere Verkehrsteilnehmer zu blenden.

Es gibt auch Schattenseiten

Trotz der modernen Technik sehe ich aber plötzlich ziemlich alt aus: Auf einer Landstraße bremst der Wagen urplötzlich bis auf 30 km/h ab. Da heißt es schnell reagieren und wieder durchstarten. Die Ursache: Vermutlich falsch hinterlegte Navigationsdaten.

Wenig sportlich

Wem solches widerfährt, denkt gerne mal ans Abschalten. Natürlich können Sie das machen. Und trotzdem behält die E-Klasse die Kontrolle, fährt sich unaufgeregt und lässt sich nicht aus der Ruhe bringen. Es bringt auch nichts, die Limousine zu treten - allenfalls verlieren die Hinterräder mal etwas Schlupf. Wozu der Diesel einen Sport+-Modus hat? Ich weiß es nicht. Zum Temperaments-Bolzen wird die Limousine damit nicht - dafür gibt es die AMG-Versionen.

Dafür ist dieser Business-Benz sparsam: Auf einer Fahrt über 55 Kilometern bei höchstens Tempo 120 auf der Autobahn, etwa 10 Kilometern Überlandfahrt und 10 Kilometern Stadt flossen kaum mehr als fünf Liter Diesel durch die Leitungen. Ein beeindruckender Wert für eine große Limousine.

Fazit: E-Klasse macht (fast) alles richtig

Viel Licht, und nur wenig Schatten: Die neue E-Klasse ist ein komfortabler Raumgleiter, der das automatisierte Fahren auf eine neue Stufe stellt. Außerdem bietet der Benz viel Raum für Luxus - bis auf das Prestige gibt es eigentlich kaum einen Grund, die S-Klasse vorzuziehen. Und preislich schrumpft der Abstand sowieso - zumindest beim Testwagen. Der war mit allen Extras über 95.000 Euro teuer.

Technische Daten und Preise: Mercedes E 220 d

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