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Der Alfa Romeo Carabo: Bertones und Marcello Gandinis Meisterstück


Neuvorstellungen & Fahrberichte
Der Alfa Romeo Carabo: Bertones und Marcello Gandinis Meisterstück

driver.de, Ulrich Feld

13.08.2012Lesedauer: 3 Min.
Alfa Romeo CaraboVergrößern des BildesAlfa Romeo Carabo (Quelle: Schlegelmilch Publishing)
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Das ist zwar ein Käfer, aber trotzdem kein Volkswagen, sondern ein Alfa Romeo Carabo. Welcher Alfa Romeo-Mitarbeiter für dieses Geschoss den Namen "Carabo" ausgedacht hat, ist nicht überliefert. Der Name "Carabo" kommt von der Familie der Carabidae, einer Käfer-Art mit rund 40.000 Unterarten. Einige dieser Tierchen sind schillernd grün, genau wie der Alfa Romeo Carabo. Speziell wenn der Alfa seine Scherentüren hochgeklappt hat, sieht er tatsächlich ein bisschen wie ein Insekt aus - wie ein überaus giftiges Insekt allerdings. Selbst heute noch wirkt diese Form überaus futuristisch: Es bedarf keiner großen Mühe, die Grundform an Sportwagen-Ikonen wie verschiedenen Lamborghini oder dem Lotus Esprit wiederzufinden.

Das ehrwürdige Designstudio Bertone, das in diesem Jahr seinen 100. Geburtstag feiert, hat wohl nie etwas Radikaleres auf die Räder gestellt als den Alfa Romeo Carabo. Bertones Chefdesigner Marcello Gandini hatte die Feder geführt. Der Sportwagen stahl allen Konkurrenten die Show und war die Attraktion des Pariser Autosalons im Jahr 1968, wo es Bertone erstmals der Öffentlichkeit vorstellte . Ein Faustkeil auf Rädern, gerade 99 cm hoch, scheint dieser Wagen schon im Stand die Schallmauer durchbrechen zu wollen. Und nicht nur die grüne Farbe erinnert beim Alfa Romeo Carabo an eine weitere Schöpfung von Bertone: den Lamborghini Bravo, der allerdings erst 1974 und damit sechs Jahre später das Licht der Öffentlichkeit erblickte.

Grüner Alfa Romeo Carabo für die Sicherheit

Das giftige Grün sollte indessen nicht nur die futuristische Form betonen, sondern auch für Sicherheit sorgen. Ein schmaler orangefarbener Streifen an der Front sollte Vorausfahrende auf den nahenden Alfa Romeo Carabo aufmerksam machen. Heute wirkt ein solches Designelement für die Sicherheit eher erheiternd. Aber in den späten sechziger Jahren waren solche Überlegungen bahnbrechend. Damals machten sich Designer erstmals Gedanken darüber, dass zur Fahrsicherheit gerade bei sehr schnellen und flachen Autos auch das Gesehen-Werden gehört.

Komfortabler Innenraum

Ungeachtet seiner geduckten Proportionen fällt das Einsteigen in den Carabo zumindest nicht allzu schwer. Das Lenkrad mit Lenksäule lässt sich 18 cm zur Seite kippen. Die nahezu liegende Fahrerposition ist der geringen Höhe geschuldet. Die voluminösen seitlichen Rohre des Chassis sorgen für leicht beengte Sitz-Verhältnisse, trotz der Breite von fast 1,80 Metern sind die Sitze darum eng zusammen gerückt. Dennoch hat man nicht den Eindruck, in einem spartanischen Sportwagen zu sitzen. Die Fahrerkabine wirkt durch die Wildlederpolster eher wie eine luxuriös ausgestattete Loge.

Instrumente weiträumig verteilt

Großzügigen Gebrauch vom Armaturenbrett machte Bertone bei der Anordnung der Instrumente vom Armaturenbrett. Ganz links gibt es einen großen Drehzahlmesser, ganz rechts einen bis stolze 300 km/h reichenden Tacho. Fünf weitere kleine Kontrollinstrumente befinden sich in der Mitte und damit stets im Blickfeld des Fahrers. Mit zwei kleinen Hebeln auf der Mittelkonsole kann der Fahrer die Abdeckungen der Frontscheinwerfer und einen Scheibenwischer unter dem Windlaufblech vor der Frontscheibe aus der Versenkung holen.

Rennmotor im Alfa Romeo Carabo

Hinter dem Piloten - der Ausdruck scheint hier angebracht - fauchte ursprünglich ein echter V8-Rennmotor. Der Ingenieur Dr. Carlo Chiti hatte das Aggregat für die Alfa Romeo-Sportabteilung Autodelta entwickelt. Den für einen V8-Motor eher kleinen Hubraum von zwei Litern machte er, typisch für italienische Autos, durch Hochtechnologie wett: Der Motor bestand aus Leichtmetall und verfügte über vier oben liegende Nockenwellen, Benzineinspritzung und eine Leistung von 230 PS. Das reichte, um den nur eine Tonne wiegenden Sportwagen unter hellem Trompeten in 6,5 Sekunden auf 100 km/h zu beschleunigen und eine Höchstgeschwindigkeit von 250 km/h zu verleihen. Der kleine Hubraum verhindert eine bessere Beschleunigung. Der kleine Motor braucht Drehzahl, erst ab etwa 4000 Touren wird der Alfa Romeo Carabo wirklich lebendig.

Alfa Romeo Carabo blieb fast Einzelstück

So faszinierend der Carabo auch geformt war, er blieb ein unverkäufliches Einzelstück. Nur ein Käufer bekam den Zuschlag, nämlich Alfa Romeo selbst, der Bertone das Auto für den symbolischen Preis von 700.000 Mark überließ. Einen kleinen Hoffnungsschimmer gibt es aber für Fans des Carabo noch: Der Amerikaner Sam Foose hat das Auto einmal mit Ford-V8-Motor nachgebaut. Aber der Hoffnungsschimmer ist tatsächlich nur klein: Bei diesem einen Nachbau blieb es auch.

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