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Ford Granada: Revolution in der Mittelklasse


Neuvorstellungen & Fahrberichte
Ford Granada: Revolution in der Mittelklasse

Von mid
02.08.2012Lesedauer: 3 Min.
Ford GranadaVergrößern des BildesFord Granada (Quelle: Hersteller-bilder)
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Der Ford Granada war bei seinem Erscheinen vor 40 Jahren gleich in doppelter Hinsicht eine Revolution: Erstens machte er den Kombi salonfähig. Und dann trat er auch noch als Mittelklassewagen eines Massenherstellers an, Premium-Herstellern wie Mercedes, BMW und Jaguar die Kunden abspenstig zu machen. Die Ford-Werbung zeigte die opulenten Limousinen vor herrschaftlichen Häusern. Mit seiner breiten Spur vermittelte er schon optisch eine satte Straßenlage, dazu bot er üppige Ausstattungspakete für vergleichsweise wenig Geld.

Opel dominierte die Mittelklasse

1972 wagten die Kölner in der Mittelklasse mit dem Ford Granada einen weitreichenden Schritt. Das Segment beherrschte damals Opel mit dem Rekord D, modern und schnörkellos gezeichnet und mit zeitgemäßen Reihen-Motoren ausgestattet. Audi etablierte sich mit wachsendem Erfolg als neue Marke mit der Baureihe "100" in der Klasse als dritte Kraft. Das gehobene Klientel bediente Opel mit dem Commodore, der technisch auf dem Rekord basierte, seine Kunden jedoch mit kraftvollen Reihensechszylindern köderte.

Granada folgte 20M und 26M

Da konnte Ford mit dem 20M und dem 26 M, den die Kölner im November 1969 als Flaggschiff der Baureihe nachschoben, nicht wirklich dagegenhalten. Für den Nachfolger von 20M/26M lautete somit die Devise: neue Form, neue Technik, neuer Name, neues Glück. Die Entwicklung der neuen Mittelklasse erfolgte in Köln und England als Koproduktion. Auf dem Genfer Automobilsalon 1972 lupfte Ford die tarnenden Tücher von der neuen Limousine, die fortan die Namen "Consul" und "Granada" tragen sollte. Modellnamen, die aus heutiger Sicht so hipp auftreten wie Filzpantoffel in der Diskonacht.

Auch als Kombi "Turnier" angeboten

Aber die Zielgruppe orientierte sich vor 40 Jahren nun einmal an Autobezeichnungen wie "Kapitän", "Commodore" oder "Admiral". Wie Opel plante Ford zwei Linien auf einer Plattform. Der Consul sollte mit Vierzylinder-Motoren zwischen 65 und 99 PS gegen den Opel Rekord antreten, der Granada mit bis zu 138 PS aus einem Dreiliter-V6 gegen den Commodore der Rüsselsheimer Kollegen. Auch das Karosserie-Konzept von Opel hatte Ford ohne Abstriche übernommen. Die neue Kölner Mittelklasse war als viertürige Stufenhecklimousine, als zweitüriges Coupé mit Schrägheck und als Kombi mit der Bezeichnung "Turnier" verfügbar.

Consul/Granada spalteten bei der Präsentation die Meinung der Fachwelt. Lob erhielt der moderne repräsentative Auftritt, das großzügige Platzangebot, das komfortable Fahrwerk und die gute Ausstattung. Kritiker hielten die Karosserie dagegen für zu ausladend und unübersichtlich. Den guten Komfort verdankten Consul/Granada vor allem der aufwendigen neuen Hinterachskonstruktion mit Einzelradaufhängung.

Zeitgemäßer Verbrauch

An den Fahrleistungen der Einstiegsvariante mit ihren 22 Sekunden aus dem Stand auf Tempo 100 und der Höchstgeschwindigkeit von 136 km/h gab es vor 40 Jahren ebenso wenig auszusetzen wie an den 13,5 Liter Normalbenzin, die der Fallstromvergaser des 1,7-Liter-V4 während 100 Kilometer Wegstrecke zu zündfähigem Gemisch verarbeitete. "Zeitgemäß" lautete dazu das Attribut der Tester vor vier Jahrzehnten.

Topversion kostete 15.486 Mark

Die Preisliste begann beim Ford Consul 1700 bei 9830 Mark und spannte sich bis zu 15.486 Mark für einen Granada GXL 3000. Opel verlangte zur gleichen Zeit für einen Rekord 1700 mit zwei Türen 9285 Mark. Ein Commodore GS/E 2800 kostete im September 1972 immerhin 16.800 Mark. Dafür bot die Limousine auch einen Reihenmotor mit 160 PS, der Tempo 200 schaffte. Damit ließen sich 1972 noch Porsche über die Piste scheuchen.

Neue Version ab 1978

Das Vertriebskonzept mit zwei Baureihen stellte Ford 1975 ein. Ab Herbst jenen Jahres gab es nur noch den Ford Granada. Beim Modellwechsel 1978 riskierte der Hersteller wieder einen radikalen Schnitt beim Design. Ford kaufte die Form diesmal bei Pininfarina in Italien. Eckig und kantig, ohne Chrom und Schnörkel trat der Granada nun an. Das Coupé entfiel ersatzlos. Bis zur Ablösung durch den Scorpio 1985 baute Ford in England und Deutschland insgesamt 1,619 Millionen Einheiten von Consul und Granada. Als Modellbezeichnung war "Granada" in England und Spanien so erfolgreich, dass sie bis 1994 weiterleben durfte. Was haben wir früher über den Ford Granada gelacht. Und wie gerne hätten wir heute einen.

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