t-online - Nachrichten für Deutschland
Such IconE-Mail IconMenü Icon

Menü Icont-online - Nachrichten für Deutschland
Such Icon
HomeMobilitätAutos

Toyota 2000 GT: Japans teuerster Oldtimer


Toyota 2000 GT: Japans teuerster Oldtimer

driver.de, Ulrich Feld

27.09.2012Lesedauer: 3 Min.
Auf Facebook teilenAuf x.com teilenAuf Pinterest teilen
Auf WhatsApp teilen

Der Toyota 2000 GT war ein Elite-Fahrzeug in jeder Hinsicht. Er war der erste richtige Sportwagen aus japanischer Produktion und dazu das schnellste und teuerste Auto aus dem Land des Lächelns. Seine Vorbilder kamen aus der ersten Liga der europäischen Sportler. Er holte mehrere Geschwindigkeitsrekorde. Und dann rettete der Toyota 2000 GT auch noch das Leben von Geheimagent James Bond 007.

Jaguar E-Type war Vorbild für den Toyota 2000 GT

Was die erstaunten Besucher auf der 12.Tokyo Motor Show im Jahr 1965 als Prototyp des Toyota 2000 GT zu sehen bekamen, weckte frohe Erwartungen. Die Karosserie des Coupés vertraut mit langer Motorhaube und sanft abfallendem Fließheck auf die klassischen Sportwagen-Proportionen. Zusammen mit den schwungvoll entworfenen Kurven erinnert der Toyota 2000 GT stark an europäische Vorbilder, vor allem an den englischen Jaguar E-Type. Mit einer Breite von nur 1,60 Metern ist der japanische Sportwagen rank und schlank.

Luxuriöses Cockpit im Toyota 2000 GT

Ganz besonders fein präsentiert sich das Cockpit des Toyota 2000 GT. Der Fahrer hielt ein Lenkrad aus Rosenholz in den Händen. Aus dem gleichen Naturstoff ist auch das üppig bestückte Armaturenbrett gefertigt. Auch hier folgt der Toyota 2000 GT berühmten englischen Vorbildern, besonders den Jaguar Sportwagen der XK-Reihe, die damals aber schon vom E-Type abgelöst worden waren. Weniger fein, aber damals weit verbreitet ist das Kunstleder auf den Sitzen.

Motorkonzept wie im Jaguar E-Type

Wie der Jaguar E-Type hat auch der Toyota 2000 GT einen Reihensechszylinder unter der Haube. Mit einem Volumen von zwei Litern verfügt der Toyota-Motor aber nur über halb so viel Hubraum wie das Vorbild aus Coventry, ist dafür aber mit 150 PS ziemlich gut bei Kräften. Diese Kraft setzt der Toyota 2000 GT auch in ordentliche Fahrleistungen um: Tempo 100 erreicht er aus dem Stand in knapp zehn Sekunden, bei 220 km/h kommt die Tachonadel zum Stillstand.

Geschwindigkeitsrekorde des Toyota 2000 GT

Einzelradaufhängung und Scheibenbremsen ringsum halten den Toyota 2000 GT bei solch rasanten Fahrten auf der Straße. Und vollgasfest war der zierliche Sportwagen allemal: Noch bevor Toyota im Jahr 1967 die ersten Fahrzeuge an Kunden auslieferte, stellte der Toyota 2000 GT auf der Hochgeschwindigkeitsteststrecke von Yatabe drei Weltrekorde über 72 Stunden, 10.000 Meilen und 15.000 Kilometer auf. Leider verunglückte das Test-Auto bei einem anderen Rekordversuch und wurde verschrottet.

Der Toyota 2000 GT auf der Piste

Für einen Sportwagen, der eigentlich eher wie der Maserati Ghibli als sportlicher Reisewagen denn als potentieller Rennwagen konzipiert war, schlug sich der Toyota 2000 GT sogar auf der Rennstrecke recht wacker: Es reichte immerhin für die ersten beiden Plätze beim 1000 Kilometer-Langstreckenrennen im japanischen Suzuka im Jahr 1966 und beim 24-Stunden-Rennen von Fuji ein Jahr später. Der Texaner Carroll Shelby, Rennlegende und Vater der AC Cobra, setzte drei Toyota 2000 GT bei Rennen des SCCA (Sports Car Club of America) ein. 1968 siegte einer davon im kalifornischen Laguna Seca. Für solche Kraftakte hatte der Toyota 2000 GT aber einen Rennmotor unter der Haube. Eine höhere Verdichtung und ein anderer Vergaser verhalfen der Maschine zu 200 PS.

Durch James Bond zum Weltruhm

Aber es waren nicht seine sportlichen Erfolge, die den Toyota 2000 GT mit einem Schlag weltweit berühmt machten, es war ein Film: James Bonds fünftes Leinwand-Abenteuer "Man lebt nur zweimal" ("You only live twice") von 1967. Für die Dreharbeiten schnitt Toyota zwei Coupés das Dach ab, weil Szenen in einem Cabrio wesentlich leichter zu drehen sind als in einem geschlossenen Fahrzeug. Eines der Fahrzeuge kam in den Londoner Pinewood-Studios zum Einsatz, das andere für die Action-Szenen in den Straßen von Tokyo.

Keine Toyota 2000 GT für Deutschland

Für normale Käufer gab es keine Roadster-Version des Toyota 2000 GT zu kaufen. Aus heutiger Sicht unverständlich, als offener Sportwagen sieht er hervorragend aus. Allerdings hielten sich die Verkäufe anders als beim Jaguar E-Type trotz des Riesenerfolgs von "Man lebt nur zweimal" in Grenzen, wozu auch der hohe Preis von umgerechnet 20.000 Mark beitrug. In Deutschland bot Toyota den 2000 GT erst gar nicht an. Allerdings konnten Bundesbürger sich den Sportwagen als Grauimport aus der Schweiz holen - für satte 33.000 Schweizer Franken.

Jaguar E-Type oder Nachbau

Selbst dieser Betrag wäre gut angelegtes Geld gewesen. Nur 351 Exemplare baute Toyota bis 1970. Dann hätte der 2000 GT an die verschärften amerikanischen Sicherheitsvorschriften angepasst werden müssen, was das Budget für den Sportwagen gesprengt hätte und zum Aus für die Produktion führte. Die Preise für den Toyota 2000 GT haben längst abgehoben: Mindestens 300.000 Euro muss ein Interessent dafür bezahlen - wenn er denn überhaupt einen findet. Fans können sich aber mit einem Nachbau trösten. Die Firma Duesen Bayern im japanischen Nagoya baut den Toyota 2000 GT als Replika nach. Für viel weniger Geld als für das Original gibt es aber auch noch das große Vorbild des Toyota 2000 GT, nämlich den Jaguar E-Type.

Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...

ShoppingAnzeigen

Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...

t-online - Nachrichten für Deutschland


TelekomCo2 Neutrale Website