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Shanghai Autoshow: Neues aus dem Reich der Zukunft


Shanghai Autoshow
Neues aus dem Reich der Zukunft

press-inform, Wolfgang Gomoll, Stefan Grundhoff

19.04.2017Lesedauer: 5 Min.
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Die neue Größe unter den Messen: Autoshow in ShanghaiVergrößern des Bildes
Die neue Größe unter den Messen: Autoshow in Shanghai (Quelle: press-inform-bilder)

Einst fanden die wichtigsten Automessen in Detroit, Genf oder Frankfurt statt. Doch wenn es um neue Trends und mächtigste Volumen geht, ist China längst weit enteilt. Wer weltweit erfolgreich sein will, muss hier glänzen oder besser: strahlen. Die Shanghai Autoshow setzt Maßstäbe.

Die morgendliche Fahrt zur Shanghai Autoshow zeigt das Leben der chinesischen Großstädter eindrucksvoller denn je. Die Straßen der 25-Millionen-Metropole platzen aus allen Nähten und selbst kürzeste Distanzen in der grauen Innenstadt dauern mit dem Auto eine Stunde oder mehr.

Chinesen sind längst keine Kopierer mehr

Doch nicht erst seitdem China die USA als wichtigsten Automarkt der Welt abgelöst hat, blicken die Entscheider der großen Konzerne ins Land der unbegrenzten automobilen Möglichkeiten. Auch wenn die Straßen hier den alltäglichen Kollaps zelebrieren, zunehmend Restriktionen eingeführt werden, um der Luftverschmutzung Herr zu werden und chinesische Hersteller dem Zeitalter der Plagiate längst entwachsen sind – der Automarkt kennt hier kaum irdische Grenzen.

Shanghai Autoshow setzt neue Maßstäbe

Zuwächse und absolute Verkaufszahlen eilen von Bestwert zu Bestwert. Keine Überraschung, dass die Automesse, die sich zweijährlich im Frühjahr mit der Auto China in Peking abwechselt, sich längst damit rühmt, die größte Automesse der Welt zu sein. 2000 Aussteller und rund eine Million Besucher sind eindrucksvolle Zahlen, die ein Beleg dafür sind, was sich auf den Straßen in der Umgebung abspielt. Das Messezentrum selbst ist gigantisch, modern und die düsteren Dreckorgien vergangener Jahre sind vergessen. Vergleicht man die Shanghai Autoshow mit den Messen in Genf, Paris, Frankfurt oder Detroit, muss einem Bange um eben diese werden.

Deutsche Hersteller stark vertreten

So sehr sich die europäischen Hersteller auf ihrem liebsten Auslandsmarkt auch im Scheinwerferlicht aalen, auf Verkaufsrekorde verweisen und ihre Neuheiten präsentieren: die heimischen Hersteller, zumeist namenlos für einen unkundigen Ausländer, haben die 17. Shanghai Autoshow fest im Griff. Die Stars auf den mächtigen Ständen heißen nur auf den ersten Blick Mercedes S-Klasse, BMW 5er LWB, Audi e-tron Sportback, Skoda Vision E oder VW I.D. Crozz.

Die wahren Stars der Show kommen aus China

Die heißesten Teile, die coolsten Geräte und wichtigsten Neuheiten für den Gigantomarkt China kommen von Haval, Landwind, Roewe, FAW, SAIC oder Nio. Honqi, einst nur Produzent der mächtigen Staatslimousinen, ist mit Modellen wie seinem 5,20 Meter langen LS5 als Konkurrenz zu Range Rover und Bentley Bentayga längst ebenso auf den SUV- und Geländewagentrend aufgesprungen, wie nahezu jeder andere China-Hersteller.

Hawal H6: Neuauflage des chinesischen Bestsellers

Dabei zeigt sich die Neuauflage des meistverkauften chinesischen Autos, dem Hawal H6 erwachsener denn je. Design und Technik müssen sich im Vergleich mit europäischen Herstellern nicht verstecken. Einzig im Innenraum gibt es bisweilen noch Design- und Materialdefizite. Doch das Gesamtpaket passt und der Respekt der Europäer wird immer größer.

Die Konzeptstudie eines SUV-Coupé von Haval ist schicker denn je und auch wenn Ähnlichkeiten zu einem BMW X4 kaum zufällig sein dürften. Wirklich schamlose Kopien sind eine Seltenheit. Die chinesischen Neuheiten selbst sind kaum aufzuzählen und das erst vor zwei Jahren fertiggestellte Messezentrum mit seinen acht Riesenhallen ist mehr als imposant.

Jede dritte S-Klasse verkauft Mercedes in China

Kein Wunder, dass Mercedes die optisch kaum erkennbare Neuauflage seiner S-Klasse unweit des Huangpu-Flusses vorstellt. "Wir verkaufen weltweit jede dritte unserer S-Klasse in China und 60 Prozent unserer Maybach-Modelle", unterstreicht Daimlers China-Chef Hubert Troska, "wir haben das beste Auto der Welt noch ein gutes Stück besser gemacht." Dann setzen beim mächtigen Vorabendfestakt Streicher ein und ein weiblicher Discjockey sorgt für wummernde Beats auf dem ehemaligen Expo-Gelände.

Mercedes A-Klasse Limousine auf China zugeschnitten

Zwei Stunden zuvor enthüllte Mercedes ein paar Kilometer entfernt bei einer anderen Veranstaltung auch die neue A-Klasse Limousine. "Wir erweitern unsere Kompaktklassemodell von derzeit fünf auf acht Modelle", sagt Daimler-Vertriebsvorstand Britta Seegers. Gerade von einer A-Klasse-Limousine versprechen sich die Schwaben in China neue Marktanteile – vor allem als Langversion.

Volkswagen-Konzern mit drei Elektro-SUV

Volkswagen enthüllt mit dem Crozz die erste SUV-Studie der neuen Elektrobaureihe I.D., die jedoch erst 2020 auf den Markt kommt. 306 PS, 500 Kilometer elektrischer Reichweite und ein 30-Minuten-Ladeturbo sind Daten, mit denen auch die tschechische Schwester glänzen will. Skoda spricht mit seinem Vision E auf gleicher Plattform und mit ähnlichem Styling das gleiche Klientel an. Auch Audi gibt ein E-SUV zum Besten.

China ist für den VW-Konzern der größte Markt

Während I.D. Crozz und Vision E Zukunftsmodelle sind, sieht das beim Skoda Kodiaq, dem Schwestermodell VW Tiguan L oder dem großen Bruder VW Terramont (baugleich mit dem VW Atlas in den USA) ganz anders aus. Sie alle sind in China ab sofort zu bekommen. "China war 2016 mit mehr als 65.000 verkauften Fahrzeugen erneut unser größter Einzelmarkt. Neue Modelle wie der Panamera Sport Turismo stimmen uns zuversichtlich, dass dieser Erfolg anhalten wird", sagt Porsche-Vorstands-Chef Oliver Blume.

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BMW mit konventionellen Modellneuheiten

Da lässt es BMW schon bodenständiger angehen und zeigt mit der Langversion seines neuen 5er BMW und dem 460 PS starken M4 CS die Freude am Fahren. Kaum als Sportversion zu erkennen: der 231 PS starke Mini John Cooper Works Countryman.

Typisch China: Mittelklasse mit langem Radstand

Die Modelle ab der Mittelklasse werden in China nur selten selbst bewegt. Durch die stundenlangen Staus fahren in den meisten Fällen Chauffeure und so haben selbst Modelle wie Audi A4, BMW 3er, VW Passat und Mercedes C-Klasse einen langen Radstand, sodass hinten rechts entspannt oder gearbeitet werden kann.

Citroen hat den C5 Aircross im Gepäck

Auch die französischen Autohersteller haben den chinesischen Markt und die entsprechenden Messen längst als Spielwiesen für ihre neuen Modelle ausgemacht. Keine Überraschung, dass der 4,50 Meter lange Citroen C5 Aircross als Konkurrent von VW Tiguan und BMW X1 seinen Erstaufschlag in China feiert und erst 2018 nach Europa kommt. Er ist auch als Plug-In-Hybrid in Planung.

Trend: Hybrid-Technik steht wohl vor dem Aus

Ein Trend, der sich auf der chinesischen Messe jedoch zu überholen scheint. Die Hybride stehen im Schatten der Scheinwerfer, während moderne Turbobenziner und Elektroautos die meiste Aufmerksamkeit bekommen. "Die Zeit der Plug-In-Hybriden geht wohl zu Ende, noch bevor sie so recht begonnen hat", sagt der Vorstand eines europäischen Autoherstellers das, was viele denken, "wir haben die teure und schwere Technik von zwei Antrieben sowieso nie wirklich gewollt."

Chinesische Neuheiten mit hoher Qualität

Gab es vor Jahren von den einheimischen Herstellern wie Haval, BYD, Zotye, Changan oder Geely kaum mehr als unterhaltsame Plagiate, wirre Plug-In- und Elektrostudien zu sehen, so ist der lokale Markt längst erwachsen geworden.

Modelle wie der Nio ES8 als Mittelklasse-SUV mit europäischen Design können sich dabei ebenso sehen lassen wie der Qoros K EV, der als 5,12 Meter lange Zukunftslimousine mit einem 870 PS starken Elektromotor prahlt. 500 Kilometer Reichweite und eine Höchstgeschwindigkeit von 260 km/h sind eine Kampfansage an Tesla und Co.

Lynk & Co: "Von null auf 100 in fünf Monaten"

Markenneuling Lynk & Co zeigt bei seinem ersten großen Auftritt vor heimischen Publikum nicht nur die Serienversion seines Premierenmodells 01, mit dem auch Europa in Angriff genommen werden soll, sondern auch einen seriennahen Ausblick auf die Mittelklasselimousine namens 03 Concept.

"Nun mit zwei Modellen in der Lynk & Co Familie haben wir nur fünf Monate nach Firmengründung bewiesen, dass wir unsere Versprechungen in Bezug auf Reichweite, Qualität, Technologie und Konnektivität als Standard ebenso einhalten wie unsere Markenidentität", sagt Alain Visser, Senior Vice President von Lynk & Co.

Die Chinesen haben in den nächsten Jahren eine Menge vor. Die Konkurrenz wird dabei gerade für die etablierten Firmen aus Europa und den USA härter denn je.

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