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Stau-Regeln: Was tun bei Stillstand?


Nicht aussteigen!
Stau-Regeln: Was tun bei Stillstand?

Von t-online
Aktualisiert am 06.04.2023Lesedauer: 3 Min.
Die Straßen werden immer voller – Tendenz steigend.Vergrößern des BildesDie Straßen werden immer voller – Tendenz steigend. (Quelle: Stefan Zeitz/imago-images-bilder)
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Die Autos vor Ihnen auf der Autobahn schalten schon den Warnblinker ein – nichts geht mehr, der Verkehr staut sich. Wie Sie sich jetzt am besten verhalten sollten.

Staus sind nicht nur nervig, sondern rauben Autofahrern auch eine Menge Zeit: 330.000 Stunden, im Schnitt mehr als 900 Stunden pro Tag, warteten Menschen auf einer der 123 deutschen Autobahnen darauf, dass es weitergeht, rechnet der ADAC vor. Nicht zu schweigen von den etlichen Stunden, die Autofahrer in den deutschen Städten stillstehen (welche Stadt die meisten Staus hat, lesen Sie hier). Wie Sie sich am besten verhalten, wenn es zum Stau kommt.

1. Stauende in Sicht? Vorausschauend fahren

Ist das Ende eines Staus in Sicht, gilt es langsam heranzufahren, ohne abrupt zu bremsen. Gleichzeitig sollten Sie das Warnblinklicht einschalten, um den nachfolgenden Verkehr zu warnen und Auffahrunfälle zu verhindern. Dies ist besonders wichtig, wenn sich das Stauende in einer Kurve befindet. Vor einer Kurve sollten Sie die Geschwindigkeit daher immer drosseln.

2. Fahrbahn nicht betreten

„Wer im Stau steht, darf die Fahrbahn grundsätzlich nicht betreten“, heißt es vom ADAC. Dies ist nur in Notfällen, etwa zur Unfallsicherung erlaubt. Wer auf die Toilette muss oder sein Kind wickeln will, muss bis zum nächsten Park- oder Rastplatz weiterfahren. Sonst droht ein Verwarnungsgeld von zehn Euro. Bei einer Vollsperrung wird die Polizei bei einem kurzen Aussteigen jedoch darauf verzichten, so Hölzel. Achten Sie jedoch immer darauf, dass Sie die Rettungskräfte nicht behindern.

3. Niemals auf dem Standstreifen vorbeifahren

Ein Bußgeld von 75 Euro und einen Punkt in Flensburg riskieren Sie, wenn Sie versuchen auf dem Standstreifen am Stau vorbeizufahren. Beim Rückwärtsfahren oder Wenden droht darüber hinaus sogar ein Fahrverbot. Dies ist nur erlaubt, wenn die Polizei dazu auffordert.

Übrigens: Wer mit seinem Motorrad im Stau an Fahrzeugen vorbeifahren will und dafür eine gebildete Rettungsgasse nutzt, muss mindestens ein Bußgeld in Höhe von 240 Euro, zwei Punkten in Flensburg sowie einem Monat Fahrverbot rechnen.

4. Rettungsgasse bilden

Was viele Autofahrer nicht wissen: In Deutschland sind Sie dazu verpflichtet, eine Rettungsgasse zu bilden. Wer dies bei stockendem Verkehr nicht tut, muss mit einem Bußgeld von 200 Euro und zwei Punkten rechnen. Wenn Rettungskräfte dadurch behindert werden oder es zu Sachbeschädigungen kommt, kann es bis zu 320 Euro kosten. Zusätzlich droht ein Monat Fahrverbot.

Hinzu kommt: So wird möglicherweise Unfallopfern wichtige Zeit geraubt. Bei einer zwei- oder vierspurigen Autobahn muss die Gasse in der Mitte, bei einer dreispurigen Autobahn zwischen der linken und der mittleren Spur gebildet werden. Damit die Rettungsgasse schnell entstehen kann, sollten Sie immer genügend Abstand halten. Als Richtwert empfiehlt Detlev Lipphard vom Deutschen Verkehrssicherheitsrat (DVR) nur so weit heranzufahren, dass die Hinterräder des Vordermanns noch zu sehen sind.

5. Gleichmäßig fahren: Spurwechsel bringen nichts

Laut Lipphard trägt ein falsches Fahrverhalten maßgeblich zur Entstehung von Staus bei. Als Hauptproblem sieht er den zu geringen Abstand in Kombination mit mangelnder Voraussicht und zu schnellem Fahren. Dadurch kommt es zu plötzlichen Bremsmanövern, welche eine Kettenreaktion auslösen, indem die nachfolgenden Fahrer ebenfalls zum Abbremsen gezwungen werden. Der sogenannte Stau aus dem Nichts entsteht. "Untersuchungen haben gezeigt, dass der stoische Autofahrer, der auf seiner Spur bleibt, am schnellsten ans Ziel kommt. Spurwechsler und Stauumfahrer stehen dagegen oft auf Nebenstraßen im Stau", erklärt Lipphard gegenüber "fr-online.de".

Die Staugefahr ist am geringsten, wenn alle mit einem maximalen Tempo von 130 fahren. Vermeiden Sie es zudem, in den Ferienzeiten samstags loszufahren. An diesem Wochentag entstehen die meisten Staus. Weitere nützliche Termine und Stauinfos finden Sie im Staukalender.

6. Reißverschlussverfahren richtig einhalten

Wenn ein Fahrstreifen durch eine Baustelle blockiert wird, gilt das Reißverschlussverfahren. Viele Autofahrer begehen dann den Fehler, sich zu früh in die freie Spur einzureihen. Richtig ist es, sich erst kurz vor Beginn des Hindernisses einzureihen. Befinden Sie sich bereits auf der freien Spur, müssen Sie den anderen das Einordnen ermöglichen, andernfalls droht ein Verwarnungsgeld von 20 Euro.

7. Nicht blind dem Navi vertrauen

Verlassen Sie sich nicht nur auf Ihr Navigationsgerät. Diese empfehlen schon bei kurzen Staus auf Nebenstrecken auszuweichen. Dies bringt jedoch oftmals keine Zeitersparnis, da andere Navigationsgeräte die gleiche Empfehlung aussprechen und es so zu Staus auf den Nebenstraßen kommt. Tipp: Staus unter zehn Kilometer Länge grundsätzlich nicht verlassen.

8. Radio einschalten

Zu jeder halben und vollen Stunde werden hier die aktuellen Staumeldungen mit Informationen zu Staulänge, Ursache und möglichen Alternativrouten durchgegeben. Am besten informieren Sie sich vorab im Internet über bestehende Problemzonen auf den Autobahnen. Haben Sie einen Beifahrer im Auto, kann sich dieser auch über sein Smartphone im Internet über die Ursache, Länge und mögliche Umfahrungsoptionen des Staus erkundigen.

Verwendete Quellen
  • Frankfurter Rundschau
  • Nachrichtenagentur dpa
  • Eigene Recherche
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