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Autodesign: Schießscharten statt Rundumsicht


Die Schießscharten erobern die Autowelt

t-online, Jan Schmidt

Aktualisiert am 10.03.2014Lesedauer: 2 Min.
Autodesign gestern und heute - von Schießscharten und FensterlinienVergrößern des BildesAutodesign gestern und heute - von Schießscharten und Fensterlinien (Quelle: Hersteller-bilder)
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Modernes Autodesign setzt inzwischen vor allem auf ein Element: Dynamik. Sicken und Falzen durchziehen die Bleche, ansteigende Linien sollen schon im Stand Aggressivität und Fahrdynamik vermitteln. Ganz egal, ob es sich um einen Van, Kleinwagen oder ein SUV handelt. Schießscharten-ähnliche Gucklöcher ersetzen die guten, alten Seitenfenster. Rundumsicht Fehlanzeige.

Paradebeispiel Mercedes S-Klasse Coupé

Allen voran Mercedes, früher eher für prunkvolle Paläste bekannt, setzt nun auf extrem schmale Fensterlinien. So ist auch das S-Klasse Coupé zu einem rollenden Flachdach mutiert, bei dem das Verhältnis Seitenwand und Fensterlinie fast schon 2:1 beträgt. Wer kleiner als 1,80 Meter ist, bekommt hier schon Probleme, noch aus dem Fenster schauen zu können.

Beliebt bei Designern: Coupé-artige Dachlinie

Längst bedienen sich die Auto-Designer an den - eigentlich für Coupés typischen - sanft abfallenden Dach-Aufbauten, um die elegant-gestreckten Formen auch auf andere Fahrzeugsegmente zu übertragen. Im Innenraum sorgt das für ein kuscheliges Gefühl - wie in einem Kokon. Die Fensterlinie reicht bis zur Schulter, das Wrap-Around-Cockpit und eine massive Mittelkonsole geben dem Fahrer das Gefühl in einem Monoposto zu sitzen. Im Fond haben Insassen dagegen mit kaum vorhandener Kopffreiheit zu kämpfen.

Rundumsicht wird immer schlechter

Dass die kleinen Fenster die Rundumsicht behindern und so nicht zur Fahrsicherheit beitragen, ist bekannt. Kommen dann noch dicke Dachsäulen und nicht versenkbare Kopfstützen hinzu, wünscht man sich Kameras an allen Ecken und Enden des Fahrzeugs. Jedes Abbiegemanöver mit der unübersichtlichen Karosserie wird zur sportlichen Hals-Nacken-Betätigung, denn auch nach mehrmaligem Gucken kann man nicht sicher sein, alles gesehen zu haben.

Doch nicht nur die Größe der Seitenfenster leidet an der verbreiteten dynamischen Linienführung. Die ausgeprägte Keilform wirkt sich auch auf die Heckscheibe negativ aus - ohne Einparkhilfe ist man in modernen Autos oft aufgeschmissen, denn durch die winzige Glasfläche ist die Übersicht der Karosserie kaum noch als solche zu bezeichnen.

Auto-Käufer machen Trend mit

Aber auch die Endkunden sind nicht ganz unschuldig am Dilemma: Wie aus dem DAT-Report 2014 hervorgeht, ist die Optik den meisten Autofahrern sehr wichtig. Inzwischen sogar laut Studie erstmals wichtiger als der Spritverbrauch. Und damit wird das Autodesign zum zweitwichtigsten Kaufkriterium nach der Zuverlässigkeit.

Fensterlinie als festes Design-Element

Fensterlinien sind aber natürlich auch ein wichtiges Designmerkmal zur Differenzierung - für einige Modelle hat die Glas-Gestaltung einen entscheidenden Wiedererkennungswert: Ob Hofmeister-Knick bei BMW, Parabel-förmiges Seitenfenster beim Porsche 911, die konvex im Stil einer Jet-Kanzel geformte Windschutzscheibe eines klassischen Saab 900, die konkav geformte Heckscheibe des Citroën CX/C6 oder die komplett planen Flächen bei Auto-Urgesteinen, wie dem ersten Fiat Panda, dem Land Rover Defender oder dem Mercedes G-Modell.

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