Ideal für Langstreckeneinsätze135 PS sorgen auch beim Fahren für Freude. (Foto: Nissan)Den Motor hat Allianzpartner Renault beigesteuert: einen durchzugskräftigen Common-Rail-Turbodiesel mit 99 kW/135 PS, der mit dem Bus keine Probleme hat und ein ideales Aggregat für Langstreckeneinsätze ist. Mit 310 Nm Drehmoment kommt trotz 1.900 Kilogramm Leergewicht manchmal sogar Freude am Beschleunigen auf. Und der serienmäßige sechste Gang sorgt dafür, dass sich der zum Dröhnen neigende Selbstzünder auf der Autobahn auch akustisch zurückhält. Mit durchschnittlich rund neun Litern Diesel auf 100 Kilometern zeigt sich der Bus beim Verbrauch zumindest im Leerzustand von der bescheidenen Seite. Wer den Primastar überwiegend in der Stadt und auf kurzen Strecken einsetzt, dürfte auch mit einem der beiden zusätzlich angebotenen Diesel mit 60 kW/82 PS und 74 kW/100 PS zufrieden sein.
ESP nur für den AvantourESP gibt es leider nur für den Avantour. (Foto: Nissan)Beim Fahrverhalten bleibt der Primastar gutmütig und schaukelt sich auch im unbeladenen Zustand kaum auf. Noch satter auf der Straße liegt er, wenn mehrere Passagiere an Bord sind. Nur die manchmal etwas unpräzise Servolenkung stört den positiven Gesamteindruck. Zudem wäre ein elektronisches Stabilitätsprogramm wünschenswert, das aber einzig für den Avantour als Option angeboten wird. Lobenswert ist die Übersichtlichkeit der Karosserie: Der 4,78 Meter lange und 2,23 Meter breite Transporter lässt sich durch enge Innenstädte steuern, ohne die Nerven des Fahrers zu strapazieren. Für den Fall der Fälle sind aber die Stoßfänger so großflächig und Scheinwerfer wie Heckleuchten so weit oben platziert, dass Parkrempler am eigenen Fahrzeug nicht viel Schaden verursachen sollten.
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Großes PlatzangebotViel Platz zum Ablegen im Primastar. (Foto: Nissan)Im Innenraum gefällt der Japaner durch solide Verarbeitung, helle Stoffe und Materialien sowie zahlreiche Ablagen. Platzangebot und Raumgefühl lassen in allen drei Sitzreihen auch auf längeren Strecken nicht zu wünschen übrig. Bei Bedarf kann man den Kombi mit etwas Aufwand zum Transporter umwandeln: Die zweite und die dritte Sitzreihe sind komplett herausnehmbar, die dritte Reihe alternativ auch umklappbar. Gut eine Tonne Nutzlast darf der Primastar an Bord und 2.000 Kilogramm Anhängelast an den Haken nehmen. Generell in dieser Fahrzeugklasse eher dürftig ist die Sicherheitsausstattung: Nur ABS und einen Airbag für den Fahrer gibt es ab Werk, ein Beifahrerairbag kann gegen 238 Euro Aufpreis geordert werden.
Zu groß für die FamilieSelbst für große Familien zu viel Platz. (Foto: Nissan)Bleibt die Frage nach der Zielgruppe: Selbst für Großfamilien dürfte das Platzangebot mit neun Sitzen zu großzügig bemessen sein; da empfiehlt sich eher die Version mit sechs Sitzen und größerer Ladefläche oder der stärker auf die Bedürfnisse von Familien ausgelegte Achtsitzer Avantour. Der besitzt eine umfangreichere Sicherheitsausstattung und mehr Komfortdetails. Taxiunternehmer, Betreiber von Shuttle-Services oder Selbstständige, die ihren Transporter auch für Familienausflüge nutzen wollen, können aber mit dem Primastar nichts falsch machen.