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Lexus LFA: Das teuerste Auto Japans


Neuvorstellungen & Fahrberichte
Der Lexus LFA - der letzte Samurai

Christian Sauer

13.12.2011Lesedauer: 3 Min.
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Der Lexus LFA ist ein teurer Samurai.Vergrößern des Bildes
Der Lexus LFA ist ein teurer Samurai. (Quelle: Hersteller-bilder)

Bei Namen wie Ferrari und Porsche schlägt das Herz von Autofans höher. Toyotas Edelmarke Lexus erzeugt weniger Emotionen, obwohl der LFA mit 375.000 Euro das teuerste und exklusivste Auto Japans ist. Noch mehr Emotionen entwickeln sich, wenn man folgende Zahlen für sich sprechen lässt: V10, 560 Pferdestärken, 325 km/h Spitze, 3,7 Sekunden auf Hundert und 375.000 Euro! Wir sind den einzigen Prototypen des neuen Sportwagens in Europa gefahren.

Damit ist der LFA sogar teurer als das neue italienische Topmodell Lamborghini Aventador mit 700 PS. Trotz des Preises, für den man auch zwei Sportwagen bekommen könnte, hatten sich bereits vor Bekanntgabe aller technischen Details mehr Interessenten bei Lexus gemeldet, als es Wagen zu verteilen gab. 500 Exemplare weltweit, dann ist Schluss.

Zweite Heimat "Grüne Hölle"

Während seiner zehnjährigen Entwicklungszeit begeisterte der LFA nicht nur als Showcar bei Messen, sondern vor allem auf der Nürburgring-Nordschleife, wo er bei Testfahrten und mehrfach bei den 24-Stunden-Rennen schnelle Runden drehte.
Die direkte Verwandtschaft zum Motorsport beweist der LFA mit dem Kohlefaser-Chassis, das sich als steifere und deutlich leichtere Alternative >>

zu Aluminium bewies.
Mit offiziell 1.480 Kilogramm Gewicht ist Lexus auf Augenhöhe mit der Konkurrenz, ohne jedoch neue Rekorde vermelden zu können.

Neben dem Carbon-Rückrat bestehen große Teile der Karosserie ebenfalls aus dem schwarzen Wunderstoff.
Als Kraftquelle dient ein Zehnzylinder mit 4,8 Liter Hubraum, variabler Ventilsteuerung und Leichtbauinnereinen aus Titan. Die Trockensumpfschmierung trägt nicht nur ihren Anteil zur Gewichtsreduzierung bei, sondern versorgt den Motor selbst in extremsten Kurven zuverlässig mit Öl.

Das sequenzielle 6-Gang-Getriebe bietet mehrere Fahrprogramme mit einstellbaren Schaltzeiten. Während der Automatikmodus enttäuscht, jagt der Sportmodus per Schaltpaddels in 0,2 Sekunden den nächsten Gang rein. >>

Formel 1 für die Straße

Und schnell muss auch der Fahrer sein, wenn der Saugmotor seine Drehzahlorgien ungehemmt auslebt. Nach dem Start per Knopfdruck am abgeflachten Lenkrad faucht er mit tiefer Stimme aus den drei mittigen Auspuffendrohren.
Doch seinen wahren Charakter zeigt der LFA erst, wenn es explosionsartig aus dem Leerlauf bis in den Grenzbereich bei 9.000 Touren geht.

Auch ohne Launch Control erinnern der Schub und das lautstarke, heisere Schreien an die Formel 1. Wie dort setzt Lexus auch beim Drehzahlmesser konsequent auf digitale Anzeigen.
Ansonsten überrascht das Cockpit des Nipponsportlers mit relativ wenigen Knöpfen und Schaltern, die – wie fast alle Teile – speziell für den LFA angefertigt wurden.
Bei allem Leichtbau müssen Fahrer und Beifahrer nicht auf gewohnte Komfortzutaten verzichten, doch dem High-End-Soundsystem werden sie selten lauschen, wenn die Drehzahl den Takt angibt. Gut, dass das konventionelle Fahrwerk mehr als nur mithalten kann. Die perfekte Gewichtsverteilung dank Transaxle-Bauweise mit dem Motor vorn, Getriebe hinten, erlaubt zusammen mit der direkten und sensiblen Lenkung extrem hohe Kurvengeschwindigkeiten.

Wie Kaugummi auf dem Asphalt

Das VSC (ESP) hat bei dem neutralen Fahrverhalten nicht viel zu tun und greift wenn überhaupt nur unauffällig ein. Selbst deaktiviert verhält sich der LFA mit seinem Heckantrieb gutmütig und bestraft nur ungestüme Lenkeingriffe bei kalten Reifen mit Pirouetten. Ansonsten kleben die Bridgestones auf leichten 20 Zoll BBS-Felgen wie Kaugummi auf dem Asphalt.
Einen Allradantrieb vermisst man auch beim Beschleunigen aus engen Kehren nicht und die aufwendige Aerodynamik saugt den Wagen mit steigender Geschwindigkeit regelrecht am Untergrund fest. >>

Der mächtige Heckspoiler, der bei 80 km/h ausfährt, stabilisiert das Heck zusätzlich beim Bremsen und die Carbon-Keramik-Stopper im Monsterformat verzögern den Wagen nach mehreren Vollbremsungen in unter 33 Metern.

Der Letze seiner Art

Wer nach langer Wartezeit endlich seinen LFA bekommt, den interessiert bestimmt nicht mehr das Image von Lexus. Fehlende Optionen wird man ebenso wenig missen, wie eine Unzahl an Individualisierungsmöglichkeiten.
Der Verbrauch von rund 20 Litern mag bei der geringen Stückzahl und nur wenigen zu erwartenden Kilometern vernachlässigt sein und die Ökobilanz von Lexus, respektive Toyota unterm Strich kaum trüben.

Der exklusive Sportler fällt aus dem Rahmen

In der Flotte von Hybrid-Modellen fällt der LFA auf und aus dem Rahmen. Dafür hat die kostspielige Entwicklung Lexus viel Know-How in Sachen Leichtbau beschert, das nun in andere Modelle einfließen kann. Vielleicht kommt der reinrassige Supersportler dennoch zu spät, passt nicht mehr in die heutige Zeit und ist dadurch zum Aussterben verdammt. Auf der anderen Seite wollte Lexus bewusst die Stückzahl klein halten, um das Vertrauen der Käufer, für die Exklusivität ein wichtiges Argument bei der Entscheidung war, nicht zu enttäuschen. Mehr als 500 Stück sollen definitiv nicht in Handarbeit entstehen und eine Neuauflage als Roadster, Ökoversion oder gar ein direkter Nachfolger steht nicht zur Debatte. Die Exklusivität ist und bleibt also gewahrt.
Sehen Sie den exklusiven Sportler in unserer Foto-Show.

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