Drei Töpfe, vier Räder - an diese Konstellation sollten sich Autofahrer gewöhnen. Vor allem Ford setzt auf die Downsizing-Aggregate - mit Erfolg. Schließlich wurde der kleine Ecoboost schon drei Mal "Motor des Jahres". Wir haben den Ford Focus 1,0 EcoBoost getestet.
Was klappert eigentlich beim Öffnen der Türen des race-rot lackierten Focus? Nein, es ist kein Hinweis auf den verbauten Dreizylinder und es ist nicht die mangelnde Qualität des Kölners, die sich hier hörbar macht. Im Gegenteil, es sind die Türkantenschoner, die bei jedem Öffnen der Tür aus- und beim Schließen wieder einklappen.
Aussprache mit dem neuen Ford Focus
Der Innenraum des gelifteten Focus zeigt sich deutlich aufgeräumt. Zwar ist die Instrumententafel immer noch arg zerklüftet, aber die Zahl der Knöpfe wurde deutlich reduziert. Ein Touchscreen übernimmt jetzt die Steuerung, aber die wichtigste Taste ist am Sportlenkrad untergebracht. Geht es nach den Machern von Ford, sollen wir in Zukunft alles über die Spracheingabe steuern.
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Das funktioniert gut, es sei denn, man spricht wie ich ein undeutliches, genuscheltes Hessisch. Dann sollte die Adress-Eingabe tunlichst überprüft werden - bevor man plötzlich zu einem ganz anderen Ziel fährt.
Am acht Zoll großen Display mit der wohlsortierten Kachel-Optik gibt es nicht viel zu meckern. Es gibt einige verschachtelte Untermenüs mit teilweise sehr kleinen Texten, die man sich anzeigen lassen kann - wenn man mit dem Finger trifft. Der Touchscreen gehört nicht zur sensibelsten seiner Art. Aber klar, ich soll ja auch die Sprachsteuerung nutzen.
Motor des Jahres - und das schon zum dritten Mal
Der Dreizylinder mit nur einem Liter Hubraum macht seine Sache auch im kompakten Focus sehr gut. Nach dem Zünden berappelt er sich schnell und legt dann eine Laufruhe hin, die an Vierzylinder erinnert. Trotz des fehlenden Zylinders mangelt es nicht an Temperament. Die 125-PS-Version stemmt immerhin 170 Newtonmeter an die Kurbelwelle und überzeugt auch im unteren Drehzahlbereich mit agilem Ansprechverhalten.
Sparsamer Antrieb
Damit und mit seiner direkt abgestimmten, feinfühligen Lenkung kann man den Focus flott um die Kurven zirkeln. Oder aber schnell die knackigen sechs Gänge durchschalten, um mit möglichst niedriger Drehzahl spritsparend ans Ziel zu gelangen. Für mein Fahrprofil - etwas über 50 Kilometer zur Arbeit, mit 80 Prozent Autobahn - habe ich das Maximum herausgeholt.
Der Ford EcoMode zeigt mir überall grüne Blumen an. Der Durchschnittsverbrauch von 6,0 Litern kann sich sehen lassen. Der Testwagen mit Vollausstattung wiegt aber garantiert mehr als die Einstiegsversion Trend - da ließe sich vielleicht das ein oder andere Zehntel noch sparen.
Leise im Innenraum
Auch auf längeren Strecken nervt das kleine Aggregat nicht, auf der Autobahn ist er recht leise. Die straffen Sitze sind sehr bequem und bieten viel Seitenhalt, die Ergonomie und Haptik des Innenraums gehen vollkommen in Ordnung.
Ford Focus 1,0 EcoBoost: Technische Daten und Preise
Motor | Dreizylinder-EcoBoost |
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Hubraum | 998 ccm |
Leistung | 125 PS |
Drehmoment | 170 Nm |
0 - 100 km/h | 11,0 s |
VMax | 193 km/h |
Norm-Verbrauch | 4,7 l |
Testverbrauch | 6,0 l |
Preis ab | 20.560 € |
Testwagen-Preis ab | 29.380 € |
Sicher und komfortabel ausgestattet
Die Bremsen des Testwagens zeigten sich giftig, auch sonst war die Sicherheitsausstattung vorbildlich: Notbremsassistent, adaptiver Tempomat, Totwinkelwarner sowie Verkehrszeichenerkennung und Lichtassistent sind an Bord.
Für kuscheligen Komfort sorgen die beheizbare Frontscheibe, ein beheizbares Lenkrad und Sitzheizung, für gute Stimmung bei Nachtfahrten das Ambientelicht, beleuchtete Einstiegsleisten oder der illuminierte Schalthebel.
Fazit Ford Focus Ecoboost
Klein, aber oho: Skeptiker sollten sich den kleinen Motor einmal anschauen, oder noch besser: Probefahren. Selbst in einem relativ schweren Auto der Kompaktklasse kann das Downsizing-Aggregat überzeugen - ab März ist der Dreizylinder übrigens auch für den Ford Mondeo lieferbar.