Der BMW 7er
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Die bayerische Oberklasse-Limousine ist mit bis zu 21 Zoll großen Rädern und entweder mit 5,09 oder 5,23 m Länge bestellbar. Die gelungenen Proportionen kaschieren die üppigen Dimensionen zum Teil geschickt. Sämtliche Motorisierungen lassen sich mit dem M Sportpaket samt dunklen Details außen wie innen besonders dynamisch gestalten.
Vor allem auf langen Etappen fällt die Wahl schwer, ob der beste Platz in dem meistens wohl mehr als 100.000 Euro teuren 7er eher vorne links oder hinten rechts ist.
Das Topmodell M760Li xDrive wird ab Ende 2016 ausschließlich mit langem Radstand und Allradantrieb für wahrscheinlich über 150.000 Euro angeboten. Sein 6,6 Liter großer Zwölfzylinder leistet satte 600 PS und 800 Nm. Das reicht für 3,9 s auf Tempo 100 sowie 305 km/h Topspeed.
Als erster 7er überhaupt darf er das M-Logo der BMW M(otorsport) GmbH tragen und aus Sicht vieler Fans endlich auf Augenhöhe mit dem Mercedes-AMG S65 um die Krone der deutschen Sportlimousinen kämpfen. Ob neben dem ALPINA BMW B7 Bi-Turbo mit 608 PS starkem 4,4-Liter-V8 noch ein BMW M7 als Konkurrent zum Audi S8 und Mercedes-AMG S63 folgen wird, bleibt abzuwarten.
Bis auf das V12-Emblem neben dem Wählhebel der sportlicher abgestimmten 8-Stufen-Automatik sind es kleine, aber feine Details, die den Innenraum des M760Li von seinen schwächeren und günstigeren Brüdern unterscheiden.
Bei Dunkelheit kommt die konfigurierbare LED-Ambientebeleuchtung erst richtig zu Geltung. Außen illuminiert der Welcome Light Carpet das Umfeld zum Aus- und Einsteigen.
Mit dem bereits vom i8 bekannten Multifunktions-Display-Schlüssel lässt sich nicht nur der Status des 7er abrufen, sondern die große Limousine ebenfalls ferngesteuert in eine Garage oder enge Parklücke ein- und ausparken. Unabhängig von der Sinnfrage funktioniert es im Alltag bis auf die etwas lange Vorlaufzeit gut. Wie inzwischen auch bei der neuen E-Klasse von Mercedes-Benz wird zukünftig sicher auch bei BMW Quer- oder Längsparken möglich sein. Zusätzlich dazu gibt es nochmals verbesserte Rundum-Kameras und Parkassistenten mit dem Fahrer hinter dem Volant.
Die Bedienung des ausgezeichneten Infotainmentsystems samt 10,2-Zoll-Touchscreen erfolgt alternativ per Spracheingabe, iDrive Touch Controller samt Handschrift-Erkennung, wenigen Tasten und erstmals zusätzlich auch mit Gesten beispielsweise für die Lautstärke. Ob man sich darauf umgewöhnen will und es dann tatsächlich benutzt, muss jeder Interessent selbst entscheiden.
Vor allem im Sport- und im Adaptive-Mode des Executive Drive bietet der an sich sehr komfortable Bayer die für BMW sprichwörtliche „Freude am Fahren“. Die Comfort- und Eco-Einstellungen ändern spürbar auch das Setup der elektrischen Lenkung – gegen Aufpreis auch mitlenkende Hinterräder – der höhenverstellbaren Luftfederung mit adaptiven Dämpfern sowie der Motorelektronik und Getriebecharakteristik.
Selbst mit der Designlinie Pure Excellence mit einer klassischen Leder-Holz-Kombination wirkt der 7er innovativ und modern. Getreu der traditionellen BMW-Philosophie wurde das Cockpit auf den Fahrer ausgerichtet. Im Gegensatz zur Mercedes S-Klasse mit dem Zwei-Speichen-Lenkrad kommen beim 7er ausschließlich drei Speichen zum Einsatz.
Insgesamt präsentieren sich die Materialien und deren Verarbeitung sehr hochwertig. Zumindest wenn die Vordersitze nicht zu weit zurück gefahren sind, mangelt es schon dem normal langen 7er hinten nicht an Platz.
Mit dem 14 cm längerem Radstand und der Executive Lounge Ausstattung für den Chauffeurs-Betrieb lässt sich der Beifahrersitz elektrisch wegschieben und -klappen. Wie in der ersten Reihe bietet das Executive Lounge Seating ebenfalls eine Klimatisierung, verschiedene Massage-Programme und eine elektrische Verstellung inklusive Liegefunktion.
Die ausklappbaren Tische und WLAN erleichtern das Arbeiten im Fond. Nahezu alle Features wie die konfigurierbare LED-Ambientebeleuchtung inklusive Sky Lounge Panorama-Glasdach, die Fond-Entertainment-Displays oder das Ambient Air Paket mit Beduftung und Ionisierung lassen sich über das herausnehmbare 7-Zoll-Touchpad bedienen.
Die auf 100 Exemplare limitierten Jubiläumsmodelle „BMW Individual 7er THE NEXT 100 YEARS“ mit exklusiv darauf abgestimmten und damit erhältlichen Montblanc-Füllfederhalter lohnen einen zweiten Blick.
Obwohl Luxus und Größe von Natur aus schwer wiegen, hat BMW durch den aufwendigen Einsatz von Carbon als Ergänzung zu Aluminium zwischen 100 und 200 kg eingespart sowie das Leergewicht der meisten 7er Versionen auf knapp unter zwei Tonnen drücken können. Dementsprechend stolz prangt das Carbon Core Emblem an der B-Säule.
Unter der Überschrift EfficientDynamics werden zahlreiche Maßnahmen zusammengefasst, die den Kraftstoffverbrauch und die CO2-Emissionen minimieren, dabei gleichzeitig aber die Dynamik und den Fahrspaß maximieren sollen. In der Praxis erfüllt der 7er die hochgesteckten Ziele mit Bravour.
Während Scheinwerfer mit adaptiver Voll-LED-Technik serienmäßig sind, gibt es gegen Aufpreis wie im Flügeltürer BMW i8 innovatives Laserlicht bis zu 600 Meter Reichweite – doppelt so weit wie mit LEDs.
Selbst wenn es der Frühling vergessen macht – der nächste Winter kommt garantiert und dann zeigen sich die 7er Varianten mit xDrive-Allradantrieb gegenüber den Hecktrieblern im Vorteil.
