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Porsche-Jagd mal ganz anders


Neuvorstellungen & Fahrberichte
Porsche-Jagd mal ganz anders

Torsten Seibt, "Auto, Motor und Sport"

05.09.2016Lesedauer: 2 Min.
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Der Porsche Jagdwagen aus dem Jahr 1957 ist nun Teil einer Bonhams-Auktion.Vergrößern des Bildes
Der Porsche Jagdwagen aus dem Jahr 1957 ist nun Teil einer Bonhams-Auktion. (Quelle: Bonhams)

Auf der Bonhams-Auktion zum Goodwood Revival Festival kommt ein besonders seltener Porsche unter den Hammer: ein Jagdwagen aus dem Jahr 1957. Er soll mindestens 240.000 Euro bringen.

Nur wenige kennen diesen Porsche. Tatsächlich war nicht der Cayenne der erste Geländewagen der Marke, sondern dieser Jagdwagen (auch wenn strenggenommen bereits der Kübel- und der Schwimmwagen von VW eigentlich Porsche-Konstruktionen waren).

Der Porsche Jagdwagen wurde in den 1950er Jahren nach einer Ausschreibung der noch jungen Bundeswehr konstruiert. Hier sollte ein kleiner, leichter Geländewagen mit geforderten 250 Kilo Nutzlast neu eingeführt werden, Porsche beteiligte sich als einer von drei deutschen Herstellern am Bieterverfahren.

Porsche Jagdwagen mit Sportwagenmotor

Der Porsche Jagdwagen, offiziell als Typ 597 bezeichnet, stellte eine gewagte Neukonstruktion dar. Zu gewagt, wie sich bei späteren Fahrversuchen der Bundeswehr herausstellte, bei denen der Porsche Jagdwagen mit etlichen Defekten und einer heiklen Straßenlage keine Bestnoten einheimste. Mit dafür verantwortlich war der in bester Porsche-Manier als Heckmotor eingesetzte 1,5-Liter-Boxer (aus dem Sportwagen Porsche 356). Hierdurch wurde der Porsche Jagdwagen frontseitig so leicht, dass bei hohen Geschwindigkeiten Lenkungsprobleme entstanden.

Der Porsche Jagdwagen hatte 50 PS und lief rund 100 Kilometer schnell, das Leergewicht lag bei rund 990 Kilo. Für den Geländeeinsatz konnte der Vorderachsantrieb zugeschaltet werden, in der Hinterachse war eine Differentialsperre verbaut. Der Heckmotor führte zu einigen kuriosen Konstruktionsmerkmalen. Der Tank ist vorne offenliegend montiert, reckt seinen Tankverschluss hervor und umrahmt einen Reservekanister. Zwischen den Scheinwerfern brachten die Entwickler das Reserverad stehend unter. Eine Bauform, die unter heutigen Sicherheitsaspekten sicher für großes Hallo sorgen würde.

Einsteigen wie in die Badewanne

Der Porsche Jagdwagen verfügt über keine Türen, man besteigt ihn wie eine Badewanne über die hohen Seitenschweller. Dünne Sitzschalen empfangen die Besatzung, hinten ist eine schmale Rückbank verbaut. Einziger leichter Wetterschutz ist ein Klappverdeck. Die Bundeswehr konnte sich letztlich nicht so sehr für den Porsche Jagdwagen erwärmen, stattdessen kam der Audi-Vorgänger Auto Union mit dem DKW Munga zum Zuge, über 5000 Stück des Zweitakt-Autos wurden im Laufe der Jahre angeschafft.

Der Porsche Jagdwagen 597 erreichte keine solch erfreulichen Stückzahlen. Neben den rund 50 Militärmodellen wurden weitere ca. 50 Stück als Zivilversion für den Privatmarkt hergestellt. Eines dieser Zivilmodelle aus dem Besitz eines japanischen Sammlers ist der nun bei einer Bonhams-Auktion im September angebotene Jagdwagen, das im Zuge des diesjährigen Goodwood Revival Festival in England unter den Hammer kommt. Der Schätzpreis für das seltene Stück: rund 240.000 Euro.

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