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Facebook: Gesichtserkennung deaktivieren - so geht's


Gesichtserkennung deaktivieren - so geht's

t-online, Andreas Lerg

Aktualisiert am 30.04.2018Lesedauer: 3 Min.
Facebook-Gesichtserkennung.Vergrößern des BildesFacebook-Gesichtserkennung. (Quelle: imago-images-bilder)
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Wenn Nutzer Fotos auf Facebook hochladen, werden Gesichter darauf automatisch erkannt und Namen zur Markierung vorgeschlagen. Nutzer haben verschiedene Möglichkeiten, damit umzugehen.

Jemand lädt ein Foto hoch und schon schlägt Facebook dem Nutzer vor, andere Facebook-Mitglieder zu markieren, die auf den Bildern automatisch erkannt wurden. Facebook hat die umstrittene Funktion in einem zweiten Anlauf jetzt auch nach Europa gebracht.

Allerdings gab es vom Datenschutz ein paar Auflagen. So muss Facebook die Nutzer erst um Erlaubnis fragen, bevor es sich sein Gesicht "merken" darf. Vor etwa einer Woche hat das soziale Netzwerk mit der Umfrage begonnen. Sie verbirgt sich hinter einer Mitteilung im Newsfeed, die über die Änderungen in den Datenschutzeinstellungen im Zuge eines neuen EU-Gesetzes informiert.

Hier erhält der Nutzer auch erstmals die Gelegenheit, die Gesichtserkennung zu aktivieren, indem er einfach auf "Akzeptieren und fortfahren" klickt. Möchte man die Funktion lieber nicht einschalten, muss man auf "Dateneinstellungen verwalten" klicken.

Facebook versucht den Nutzer dann noch einmal umzustimmen, indem es die Vorteile der Gesichtserkennung hervorhebt. Dieses Fenster kann man getrost mit "weiter" weg klicken. Im nächsten Schritt lässt sich dann das Kästchen "nicht zulassen, dass Facebook mich auf Fotos und in Videos erkennt" auswählen. Man braucht also deutlich mehr Klicks, um die Gesichtserkennung zu verbieten als sie zuzulassen.

Aber keine Sorge: Egal, wie man sich entschieden hat – die Einstellungen lassen sich auch im Nachhinein noch ändern. Dazu geht man in seinem Facebook-Konto auf "Einstellungen". Dort findet sich jetzt der neue Reiter "Gesichtserkennung", in dem man die Funktion nachträglich an- oder ausschalten kann. Widerruft man seine vorherige Einwilligung, werden laut Facebook alle hinterlegten biometrischen Daten auf den Servern gelöscht und die automatische Gesichtserkennung ist nicht mehr möglich.

Falls Sie eine Entscheidungshilfe brauchen: Die Vor- und Nachteile der Gesichtserkennung werden in diesem Artikel behandelt.

Facebook wirbt damit, dass der Nutzer benachrichtigt wird, wenn jemand Fremdes ein Foto ohne das Wissen des Abgebildeten hochlädt. Dadurch soll unter anderem Identitätsdiebstahl verhindert werden. Ob das tatsächlich funktioniert, ist unklar.

Wir haben die Funktion einem kurzen Test unterzogen. Dazu wurden zwei Kollegen gebeten, das gleiche Foto in ihrem Facebook-Stream hochzuladen. Auf dem Foto ist die Autorin dieses Beitrags an ihrem Arbeitsplatz zu sehen. Mit einer der Testpersonen ist die Autorin befreundet, mit der anderen nicht.

Die Gesichtserkennung funktioniert anders, als man denkt

Beim befreundeten Kollegen funktionierte die Gesichtserkennung sofort: Dem Mann wurden noch beim Hochladen der richtige Name für eine Markierung vorgeschlagen. Auch die Autorin wurde benachrichtigt. Im Fall des nicht befreundeten Kollegen blieb beides aus: Obwohl der Beitrag auf "öffentlich" gestellt war und jeder das Foto im Newsfeed des Nutzers betrachten konnte, wurde keine Markierung vorgeschlagen.

Das bedeutet einerseits: Selbst bei öffentlich geposteten Fotos wird der Betroffene nicht von Facebook gewarnt, dass er im Profil einer fremden Person zu sehen ist. Andererseits zeigt das Experiment auch, dass sich das Tool nicht missbrauchen lässt, um willkürlich Menschen zu stalken. Es scheint so zu sein, dass nur dann automatische Markierungsvorschläge unterbreitet werden, wenn sich beide Seiten tatsächlich kennen. Dem "fremden" Kollegen war es nicht möglich, die auf dem Foto abgebildete Person mit einem Profil in Verbindung zu bringen.

Für das Experiment wurden die Einstellungen im Bereich "Chronik und Markierungen" sehr restriktiv gewählt. Die Option "Wer kann Beiträge, in denen du markiert wurdest, in deiner Chronik sehen?" ist dabei auf "nur ich" gestellt. Die Chroniküberprüfungen sind aktiviert. Das Testbild wurde jeweils nur für wenige Minuten online gestellt und dann wieder gelöscht.

Wir konnten keine Schaltfläche entdecken, über die kontrolliert wird, wer Markierungen auf der Basis der automatischen Gesichtserkennung vornehmen darf. Unser Test deutet darauf hin, dass nur Freunde die Funktion ausnutzen können. Die Frage ist nun, wie Facebook damit umgeht, wenn jemand aus dem Freundeskreis heimlich ein Foto veröffentlicht. Dazu könnte er die abgebildete Person gezielt aus dem Kreis der möglichen Betrachter ausschließen. Möglicherweise wird er dann auch daran gehindert, eine Markierung zu setzen. Das Foto bleibt aber trotzdem für alle sichtbar – nur nicht für den heimlich Bloßgestellten.

Verwendete Quellen
  • Eigene Recherche
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