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Sexvideos als Druckmittel: Interpol nimmt Internet-Erpresser fest


Sexvideos im Internet
Polizei gelingt Schlag gegen Sex-Erpresser

Von ap
02.05.2014Lesedauer: 2 Min.
Junge Frau vor einem ComputerVergrößern des BildesInterpol ist ein Schlag gegen Sex-Erpresser im Internet gelungen. (Quelle: dpa-bilder)
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Durch Auswertung von Online-Chats sind Interpol, das US-Heimatschutzministerium und andere Polizeibehörden einer Bande von Internet-Kriminellen auf die Spur gekommen. Diese hatten weltweit arglose Facebook-Nutzer mit gefälschten Profilen zu sexuellen Handlungen vor der Webcam verführt und anschließend mit Videoaufnahmen erpresst. Unter den Opfern war auch ein 17-jähriger Jugendlicher, der sich nach einer Internet-Erpressung das Leben genommen hatte.

Mindestens 58 Verdächtige des weltweit agierenden Cyber-Verbrecherrings seien in der philippinischen Hauptstadt Manila und anderen Städten festgenommen worden, teilte der Chef der Nationalpolizei, Allan Purisima, am Freitag mit. Die Opfer stammten laut Interpol aus Asien, Europa und den USA.

Mitglieder der sogenannten Sextortion-Bande hätten zunächst fiktive Facebook-Profile mit jungen, attraktiven Frauen erstellt und seien so mit Internetnutzern über Online-Chats in Kontakt getreten, berichtete Purisima. Ihre Opfer hätten sie dann mit pornografischen Inhalten dazu verlockt, nackt vor Webcams zu posieren oder Cybersex zu haben.

Opfer zahlten je mehrere hundert Euro

Dabei filmten die mutmaßlichen Verbrecher allerdings heimlich mit und drohten den Betroffenen später, die Videos an deren Verwandte und Freunde zu schicken, falls sie kein Geld zahlten. Bei den erpressten Summen habe es sich in der Regel um Beträge von umgerechnet 360 bis 1400 Euro gehandelt, sagte Purisima weiter. In einem Fall zahlte ein Opfer laut dem Hongkonger Polizeiinspektor Louis Kwan Chung Yin sogar rund 11.000 Euro.

Jugendlicher begeht Selbstmord

Allein in Hongkong gerieten demnach 2013 mehr als 450 Menschen in die Fänge des Sextortion-Netzwerks. Im laufenden Jahr fielen rund 160 Menschen der Bande zum Opfer. Die Betroffenen kommen den Angaben zufolge aus verschiedenen Altersgruppen.

Unter ihnen war auch ein 17-Jähriger aus Schottland, der sich nach einer Internet-Erpressung im vergangenen Jahr das Leben nahm. Der für die Ermittlungen in dem Fall zuständige Polizist Gary Cunningham würdigte die Familie des Jungen. Sie sei "extrem hilfreich gewesen, den betroffenen Einzelpersonen da draußen Gerechtigkeit widerfahren zu lassen", sagte er.

Zusammenarbeit auf internationaler Ebene

Dem Verbrecherring kamen Interpol, das US-Heimatschutzministerium und andere Polizeibehörden durch Auswertung von Online-Chats von einigen Opfern auf die Spur. Der Direktor der Interpol-Abteilung für digitale Verbrechen in Singapur, Sanjay Virmani, richtete eine Warnung an Kriminelle, die in den Philippinen und andernorts nach wie vor in Cyber-Erpressungen verwickelt sind: "Ihr solltet euch auf die Konsequenzen eures Handelns gefasst machen, denn wie ihr sehen könnt, haben wir uns zur Zusammenarbeit entschlossen. Ihr werdet gefasst und zur Rechenschaft gezogen."

Der britische Botschafter in Manila, Asif Ahmad, wies auf die globale Dimension der Internetverbrechen hin. "Das ist nicht nur ein Problem, das nur die Philippinen betrifft. Wir sind alle potenzielle Opfer von Cyber-Kriminalität, keiner von uns ist immun."

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