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HD+: Die Tücken des HDTVs bei RTL, Sat1, ProSieben und Co.


HD+ der Privatsender - was ist dran?

Christian Fenselau

Aktualisiert am 25.02.2011Lesedauer: 4 Min.
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Nicht nur ARD und ZDF, sondern auch alle großen privaten Sender strahlen ihr Programm via Satellit in HD- Qualität aus - vorerst sogar gratis. Warum nicht mal reinschnuppern? Doch bei "HD+", wie das HDTV der Privaten heißt, gibt es einiges zu beachten.

Von RTL über Sat1 und ProSieben bis hin zu Sixx und Sport1: Fast alle mehr oder weniger relevanten Privatsender können mit einem HD-Kanal aufwarten. Wer was auf sich hält, lässt seine prominentesten Aushängeschilder in Spots für das ultrascharfe Fernsehvergnügen die Werbetrommel rühren. Die HD-Kanäle sind in einigen Kabelnetzen zu empfangen, via Satellit aber nur vereint in der "HD+"-Plattform des Satellitenbetreibers Astra . Während der HDTV-Empfang bei den öffentlich-rechtlichen Sendeanstalten weitgehend unproblematisch ist, gibt es bei "HD+" einiges zu beachten.

Voraussetzung für den Empfang von "HD+": ein HD-tauglicher SAT-Receiver und eine Smartcard, die "HD+"-Karte. Sie entschlüsselt das Programm auf den HD-Kanälen von RTL, Sat.1 & Co. Das Problem: Die Karte passt nicht in jeden als "HDTV-tauglich" verkauften Receiver. Manche Geräte können die Karte direkt lesen, andere lassen sich mit einem Steckmodul, das die Karte aufnimmt, nachrüsten. Doch es gibt verschiedene Einschubschächte und verschiedene Steckmodule. Zusätzlich benötigen einige Receiver ein Software-Update vom Hersteller. Für einen schnellen Durchblick geben wir in unserer Klick-Show die wichtigsten Antworten zu HD+ und stellen in einer Foto-Show die Möglichkeiten vor, wie sich HD+ empfangen lässt.

Drei Wege zu HD+

Grundvoraussetzung für "HD+" ist der digitale Fernsehempfang über Satellit und ein HD-fähiger Receiver. Für den Empfang der HDTV-Kanäle von ARD und ZDF reicht das aus. Die HD-Kanäle der Privaten sind aber verschlüsselt. Sie zeigen erst ein Bild, wenn im Receiver eine "HD+"-Karte steckt. Um diese zu verwenden, gibt es drei Möglichkeiten:
1. ein "HD+"-Receiver, zu erkennen an dem "HD+"-Logo. Er ist empfangsfertig, die "HD+"-Smartcard liegt jedem Gerät bei und kann einfach in den Receiver gesteckt werden.
2. ein Fernseher oder Receiver mit CI-Plus-Schacht (CI-Plus wird evtl. auch mit "CI+" bezeichnet). Auch hier benötigen Sie ein passendes CI-Plus-Modul für die "HD+"-Karte, jedoch kein zusätzliches Geräte-Update.
3. ein TV-Gerät mit CI-Schacht. In diesem Fall brauchen Sie neben der "HD+"-Karte noch ein CI-Steckmodul, das zusammen mit der Karte in den Schacht geschoben wird. Das reicht aber noch nicht: Der Geräte-Hersteller muss mitspielen und ein Software-Update für Ihr Gerät bereitstellen. In einigen Fällen reicht auch ein Fernseher mit CI-Slot, sofern ein passendes Update erhältlich ist.
Der Satellitenbetreiber SES Astra führt eine Liste aller verfügbaren HD+-Receiver, eine Liste aller nachrüstbaren CI-Plus-Fernseher und CI-Plus-Receiver sowie aller nachrüstbaren Receiver und Fernseher mit CI-Schacht.

"HD+" blockiert Vorspultaste

Mit jedem HD-Receiver lassen sich die frei empfangbaren öffentlich-rechtlichen HD-Sender nach Belieben empfangen, aufnehmen, vorspulen oder brennen. Für die Privatsender gilt das nicht: Sie beschneiden diese Möglichkeiten, denn die Sender und Filmstudios wollen verhindern, dass der Zuschauer beim Abspielen aufgenommener Sendungen die unbeliebten Werbeunterbrechungen einfach per Druck auf die Vorspultaste überspringt. Doch die Einschränkungen unterscheiden sich je nach genutztem Steckmodul, in dem die "HD+"-Karte sitzt. So kann es sein, dass Ihr Nachbar Sendungen aufzeichnen kann, Sie aber nicht.

"HD+"-Receiver: Aufnehmen erlaubt, Vorspulen nicht

Mit einem "HD+"-Receiver können grundsätzlich Sendungen der privaten Sendeanstalten in HD-Qualität digital aufgezeichnet werden, sofern der Empfänger eine interne oder extern anschließbare USB-Festplatte hat. Auch Timeshift, das zeitversetzte Fernsehen, ist erlaubt. Aber: Das Vorspulen ist gesperrt, so dass sich Werbepausen nicht überspringen lassen. Für Receiver mit CI-Schacht (ohne Plus) und passendem "HD+"-Modul gilt dasselbe: Aufnahmen und Timeshift ja, Vorspulen nein.

CI-Plus: keine Aufnahmen, aber Timeshift mit Vorspulen

Bei CI-Plus-Receivern mit passendem Modul gibt es eine Aufnahmesperre. Dagegen ist zeitversetztes Fernsehen (Timeshift) erlaubt, bis zu 90 Minuten nach Beginn der Sendung, inklusive Vorspulen. Der Grund für die Aufnahmesperre ist, dass es bei CI-Plus technisch nicht möglich ist, das Vorspulen zu sperren. Der Zuschauer könnte also beim Anschauen seiner Aufnahmen die Werbeblöcke per Schnelldurchlauf übergehen. Daher greifen die Sender zu der Maßnahme, Aufnahmen bei CI-Plus gleich ganz zu verbieten.

Speichern, aber nicht brennen

Wer Sendungen digital aufnehmen kann, muss aber nicht befürchten, dass die Aufzeichnungen irgendwann "verfallen". Sie können ohne Zeitbeschränkung auf dem Datenträger gespeichert bleiben. Es gab zwar bereits Diskussionen um eine zeitgesteuerte Löschautomatik für alle Aufnahmen. Diese Löschautomatik wird es aber nicht geben. Die Filme ließen sich theoretisch auf DVD oder Blu-ray brennen, doch das wäre sinnlos: Auf der Disk läge danach nur ein verschlüsselter und damit unbrauchbarer Datenstrom.

CI, CI-Plus oder "HD+"-Receiver?

Fazit: HDTV-Zuschauer müssen bei den Privaten entweder auf das Aufnehmen in HD-Qualität oder das Vorspulen verzichten. Welches der größere Verlust ist, muss jeder selbst entscheiden und hängt von den eigenen TV-Gewohnheiten habt. Die praktische Timeshift-Funktion lässt sich nur bei CI-Plus-Geräten richtig nutzen, da bei den anderen Lösungen das Vorspulen gesperrt ist. Für eine Aufnahme schalten CI-Plus-Nutzer auf den unverschlüsselten Standard-Kanal um, auf dem das selbe Programm in niedrigerer Auflösung läuft. Wer vor allem Wert darauf legt, Sendungen der privaten HD-Kanäle in maximaler Qualität digital aufzunehmen, muss die Vorspuloption opfern und auf einen CI-Receiver mit Software-Update oder gleich eines der neuen "HD+"-Geräte zurückgreifen. "HD+"-Receiver sind am "HD+"-Zeichen zu erkennen und werden von den Sendern gerne empfohlen. Receiver mit CI-Schacht sind dann eine Alternative, wenn der Hersteller ein Update bereitstellt. Die CI-Receiver werden durch das CI-Modul und ein notwendiges Upgrade quasi zu "HD+"-Receivern und können damit genauso viel oder wenig wie Original-"HD+"-Geräte. Bei allen drei Varianten gilt: Das Brennen auf Disc fällt in jedem Fall flach. Zwar lässt sich grundsätzlich ein DVD-Rekorder an den TV-Scart-Ausgang anschließen, der dann tatsächlich auch etwas aufnimmt - aber eben nur in herkömmlicher SD-Qualität. Und das gibt's schon heute kostenlos.

"HD+"-Smartcard liegt Modulen und "HD+"-Receivern bei

Die "HD+"-Karte liegt allen Modulen und "HD+"-Receivern bei. Sie ist im ersten Jahr kostenlos, danach muss sie jährlich für jeweils 50 Euro freigeschaltet werden. Die passenden Module können beim Satellitenbetreiber SES Astra bestellt werden. Sie kosten 79 oder 99 Euro, je nachdem, in welchen Slot sie passen sollen. "HD+"-Receiver mit passender Karte gibt es mittlerweile in großer Auswahl. Der Satellitenbetreiber führt eine Liste aller HD+-Geräte und aktualisiert sie regelmäßig.

Receiver mit "HD+" TV-Gerät mit CI+-Slot TV-Gerät mit CI-Slot
HDTV-Empfang von
ARD, ZDF, Arte HD
ja ja ja
Aufnahme/Spulen/Brennen von
Filmen bei ARD HD, ZDF HD, Arte HD
ja ja ja
HDTV-Empfang
der Privatsender ("HD+")
alle Modelle,
mit "HD+"-Karte
alle Modelle,
mit CI+-Modul
und "HD+"-Karte
einige Modelle,
mit CI+-Modul
und "HD+"-Karte
Aufnahmemöglichkeit
(bei Geräten mit Festplatte)
ja nein ja
Kopieren bzw. Brennen
auf externen Datenträger
nein nein nein
Schneller Vorlauf bei
aufgezeichneten Sendungen
nein entfällt nein
Zeitversetzte Wiedergabe
(Timeshift)
ja ja ja
Vorspulen während
zeitversetzter Wiedergabe
nein ja nein
Zusatzkosten für
Umrüstung auf HD+
keine Modul inkl.
"HD+"-Karte: 79 Euro
Modul inkl. "HD+"-Karte:
99 Euro
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