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Leica: Faszination um den Kulthersteller


Leica: Faszination und Geschichte

t-online, Benedikt Sauer

Aktualisiert am 23.05.2017Lesedauer: 4 Min.
Vergrößern des BildesQuelle: xblickwinkel/McPhotox/MichelxGodowitsch
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Fotografen- und Sammlerherzen schlagen höher. Damals wie heute gilt der Besitz einer echten Leica als etwas ganz Besonderes.

Als Oskar Barnack 1913 mit seiner "Ur-Leica" die erste Kleinbildkamera der Welt konstruierte, legte er den Grundstein für eine Revolution in der Welt der Fotografie – und ein Jahrhundert später faszinieren die Fotoapparate der Traditionsmarke noch immer.

Was hat eine Leica, das andere nicht haben? Eine Frage, die Leica-Liebhaber nur schwer in einem Satz beantworten können. Die meisten verfallen direkt in eine schier endlose Schwärmerei. Es ist eben nicht nur eine einzige Sache, die eine Leica ausmacht, sondern vieles. Geliebt wird sie vor allem wegen ihres zeitlosen Designs, der hohen Qualität made in Germany und ihres ganz besonderen Charmes, der schnell auf ewig binden kann. Wer einmal eine Leica besitzt, kommt nicht mehr von ihr weg, heißt es oft.

Ihre Erfolgsgeschichte begann 1913: Damals werkelte Oskar Barnack, Konstruktionsleiter für Mikroskope bei Ernst Leitz, in seiner Freizeit an einer Kleinbildkamera, die Film als Negativ verwendet. Was zu jener Zeit noch eher herablassend belächelt wurde, gilt heute als ein technischer Meilenstein in der Fotografie. Die "Ur-Leica" ist quasi der Prototyp aller Kleinbild-Fotoapparate. Versichert für zwei Millionen Euro, zählt sie mittlerweile zu den teuersten Kameras der Welt.

Revolution im Kleinformat

Die allererste Leica in Großserie erschien 1925 auf dem Markt und galt für das Unternehmen als großes Wagnis. Die wirtschaftliche Lage war schlecht und es war vor allem nicht absehbar, ob die Kamera auch Erfolg haben würde. Doch die anfängliche Skepsis der Fotografen schlug schnell in pure Begeisterung um. Die "Leica I" machte erstaunlich gute und vor allem lebendige Fotos, passte in jede Jackentasche und stellte die klotzige Plattenkamera mit Leichtigkeit in den Schatten. Schnell folgten lichtstarke Objektive, die ab 1930 über ein Schraubgewinde auch gewechselt werden konnten. Die Leica entwickelte sich zur Systemkamera.

1954 erschien mit der "M3" nicht nur die erste Leica der bis heute überaus beliebten M-Serie, sondern auch das erste Modell mit Objektivbajonett und Leuchtrahmen-Messsucher.

Historische M-Modelle erzielen bei Sammlern mittlerweile beachtliche Preise. So wurde etwa jüngst die Leica "M3D" des "LIFE"-Fotografen David Douglas Duncan von 1955 für 1,68 Millionen Euro versteigert.

Die Marke Leica steht jedoch nicht nur für besondere Kameras, sondern auch für Objektive in Spitzenqualität. Noch vor dem Bau der ersten Leica war das Unternehmen Leitz aus Wetzlar ein führender Spezialist beim Bau von Mikroskopen, kannte sich mit Glasbearbeitung und Feinmechanik also bereits bestens aus. Für diese außerordentliche Ingenieurskunst zahlt man heute auch schon mal mehrere tausend Euro – nur für das Objektiv. Bei der brandneuen "Leica S" hingegen kostet allein das Gehäuse 20.000 Euro.

Unverkennbar Leica

Dafür bietet Leica etwas, das man bei anderen Herstellern mitunter vergeblich sucht: Kameras, Objektive und Zubehör weisen eine hohe Systemkompatibilität auf, lassen sich mitunter aus mehreren Jahrzehnten kombinieren. In aller Regel passen Opas alte Objektive noch problemlos auf die neueren Kameras.

Den Sprung zur ersten Spiegelreflex-Kamera machte Leica 1964 mit der "Leicaflex", die 1976 von der R-Modellreihe abgelöst wurde, um über eine Kooperation mit Minolta den technologischen Anschluss an die Konkurrenz nicht zu verlieren. Den größten Schock erlitt die Fangemeinde 2005, als das Unternehmen kurz vor der Pleite stand. Schnell mussten neue Ideen und Entwicklungen her. 2009 stellte Leica mit der "X1" schließlich seine erste in Deutschland gefertigte Digitalkamera vor. Ein Kamera im nostalgisch angehauchten Design mit fest verbautem Reportage-Weitwinkelobjektiv und 12 Megapixeln Auflösung.

Für höchste Ansprüche gesorgt

Leica hatte schon immer einen Ruf zu verteidigen und hohe Erwartungen zu erfüllen, weiß auch Alfred Schopf, Vorstandsvorsitzender der Leica Camera AG: "Gestern wie heute muss eine Leica höchsten Ansprüchen genügen.

Handarbeit ist bei uns ein wichtiger Bestandteil der Arbeit, denn nur so können wir unseren Kunden perfekte Werkzeuge liefern. Dabei steht 'Made in Germany' für ein Höchstmaß an Qualität, Ingenieurskunst und Erfindergeist. Leica hat sich über die Qualität ausgezeichneter Optiken und durch geradliniges Design einen Kultstatus erarbeitet, den eine große Fangemeinde honoriert. Die Leica ist eine 'It-Kamera' geworden."

Der Charme und die vielen Tugenden einer Leica-Kamera zeigen sich auch in den neuesten Modellen, die jüngst auf der Photokina in Köln vorgestellt wurden. Darunter die neue "Leica M" mit feinster Messsuchertechnik und einem völlig neu entwickelten CMOS-Vollformatsensor. Auch für hochpreisige Sondereditionen ist mit Blick auf leidenschaftliche Sammler stets Platz im Sortiment. Von der Leica "X2" gibt es etwa die "Paul Smith"-Edition. Limitiert auf 1500 Exemplare, vereint sie deutsches mit britischem Design.

Wie viel Herzblut und Traditionsbewusstsein in einer Leica steckt, zeigt aktuell vor allem die Leica M Monochrom, Lieblingsstück von Schopf: "Sie ist die erste digitale Kleinbildkamera, die kompromisslos einzig für Schwarz-Weiß-Aufnahmen entwickelt wurde. Das Ergebnis sind 'echte' Schwarz-Weiß-Bilder in bisher unerreichter Schärfe und Dynamik." Eine elegante, hochmoderne Kamera, die ihren Träger mal eben um ein paar Jahrzehnte zurückversetzt: Es gibt tatsächlich nur wenige Hersteller, die Kameras in solch einer hohen Qualität herstellen.

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