t-online - Nachrichten für Deutschland
t-online - Nachrichten für Deutschland
Such IconE-Mail IconMenü Icon



HomeDigitalFoto

Kann das Smartphone die Digitalkamera ersetzen?


Handy-Fotos
Kann das Smartphone die Digitalkamera ersetzen?

Christian Fenselau

Aktualisiert am 07.08.2015Lesedauer: 3 Min.
Qualitativ geprüfter Inhalt
Qualitativ geprüfter Inhalt

Für diesen Beitrag haben wir alle relevanten Fakten sorgfältig recherchiert. Eine Beeinflussung durch Dritte findet nicht statt.

Zum journalistischen Leitbild von t-online.
Smartphones laufen Kompaktkameras den Rang als Schnappschusskamera ab.Vergrößern des Bildes
Smartphones laufen Kompaktkameras den Rang als Schnappschusskamera ab. (Quelle: Westend61/imago-images-bilder)

Die integrierten Kameras in Smartphones werden immer besser und schicken sich an, Kompaktkameras den Rang abzulaufen. Kein Wunder, denn das Mobiltelefon ist immer dabei, dagegen bedeutet die Digitalkamera immer auch zusätzliches Gepäck. Andererseits haben die Spezialisten den Smartphones immer noch ein paar Eigenschaften voraus wie etwa den optischen Zoom. Doch lohnt sich nur deshalb die Anschaffung einer neuen Digitalkamera?

Smartphone-Kameras der Spitzenklasse machen mittlerweile Bilder mit 16 Megapixeln, manche sogar mit 20 – um bei diesem Vergleich nicht schon auf dem Papier schlecht auszusehen, sind auch die Kamera-Hersteller bei ihren Modellen bei 24 Megapixeln angekommen. Das Megapixelrennen geht also weiter.

Dabei dürfte es sich inzwischen rumgesprochen haben, dass alleine die Anzahl der Megapixel wenig über die Qualität der geschossenen Fotos aussagt, sondern die Größe des Sensors die maßgebliche Rolle spielt. Oft bewirken mehr Pixel genau das Gegenteil, weil für jeden einzelnen Bildpunkt weniger Platz zur Verfügung steht.

Gute Linsen bei Smartphones

Dass trotzdem die Bildqualität besser wird, liegt an anderen Faktoren: Die Smartphone-Hersteller legen sich bei der Linsentechnik und der Elektronik mächtig ins Zeug, um den fehlenden Platz für größere Bildsensoren zu kompensieren. Mit Erfolg, denn die Flaggschiffe von Samsung, Nokia, Sony oder Apple können sich bei der Bildqualität sehen lassen. Da ein Top-Smartphone jedoch sehr teuer ist, lohnt sich die Anschaffung kaum, wenn damit nur fotografiert werden soll.

Kompaktknipsen werden immer billiger

Bei den einfachen Kompaktkameras geht der Trend leider in die andere Richtung: Sie werden trotz Megapixelrekorden immer billiger. Eine 20-Megapixel-Kamera gibt es schon ab 70 Euro. Dass die Hersteller hier an allen Ecken sparen, dürfte klar sein.

Der Blitz reicht nicht einmal, um ein Wohnzimmer richtig auszuleuchten, bei schlechten Lichtverhältnissen im Freien gibt es kaum Hoffnung auf einen gelungenen Schnappschuss. Ganz und gar unmöglich sind fotografische Spielereien wie eine absichtliche Hintergrundunschärfe bei Porträts. Der einzige Trumpf der billigen Kompaktknipsen ist der optische Zoom. Doch im Unterschied zu den Smartphone-Kameras fehlt ihnen ein Bildstabilisator, um Verwackeln zu vermeiden.

Die Anschaffung solch einer Kamera lohnt nur dann, wenn die Handy-Knipse noch schlechtere Fotos macht, als das bei Smartphones unterhalb der Mittelklasse der Fall ist. Doch selbst hier ist es eine Überlegung wert, ein paar Euro mehr zu investieren. Sie machen sich in dieser Klasse viel stärker bemerkbar als in höheren Preisregionen.

Gründe für die Digicam

Digitalkameras sind dem Smartphone immer dann überlegen, wenn sie eine Eigenschaft aufweisen, die Handykameras schon aus Platzgründen nicht bieten können. Dazu gehört etwa ein optischer Sucher, ein Zoom mit großem Brennweitenumfang, Wechselobjektive oder ein großer Bildsensor.

Die typische Größe für den Sensor einer Handy-Kamera beträgt oft 1/3 Zoll. Leider haben auch die meisten Kompaktkameras keinen wesentlich größeren Sensor, so dass eine Größe ab 1/2 Zoll aufwärts schon zur gehobenen Klasse gehört. Ausnahme-Smartphones mit besonders herausgehobener Kamerafunktion wie beispielsweise das Mitte 2013 vorgestellte Nokia Lumia 1020 überbieten selbst das (1/1,2 Zoll).

Der nächste allerdings sehr große Schritt nach oben wäre ein "Four-Thirds-Sensor", wie ihn viele Systemkameras haben. Noch größere Sensoren haben teure Kompaktkameras und die größte Sensorfläche bieten nur noch die besseren aber auch kostspieligen Spiegelreflexkameras.

Damit wird deutlich, dass eine bessere Digitalkamera den Smartphone-Knipsen in puncto Bildqualität weit überlegen ist. Doch der Fotograf muss die Möglichkeiten, die ihm die Kamera bietet, auch nutzen. Wer sich um das Motiv wenig Gedanken macht, den Zoom kaum einsetzt und nur mit Vollautomatik knipst, wird den Unterschied zu einer guten Smartphone-Kamera meistens gar nicht wahrnehmen.

Fazit

Wer ein hochwertiges Smartphone besitzt, braucht keine billige Digitalkamera. Es gibt kaum einen Handy-Hersteller, der bei Topmodellen an der Kameratechnik knausert. Andere Kombinationen machen mehr Sinn. Genauso wie bei vielen anderen Dingen lohnt sich auch bei Kameras ein teureres und damit hochwertiges Modell, wenn die zusätzlichen Möglichkeiten auch genutzt werden. Doch ein zusätzlicher Fotoapparat, der jede Smartphone-Kamera in die Schranken weist, passt in keine Hosentasche. Bleibt er aus Bequemlichkeit meist daheim im Schrank liegen, lohnt die Mehrausgabe nicht. Denn: Die beste Kamera ist immer die, die man gerade bei sich hat.

Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...

ShoppingAnzeigen

Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...



TelekomCo2 Neutrale Website