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DWD-App kostenpflichtig: Nutzer protestieren gegen WetterOnline


Infos müssen Geld kosten
170.000 Nutzer zahlen für DWD-App

t-online, str

Aktualisiert am 03.01.2018Lesedauer: 2 Min.
Screenshot der WetterOnline-Webseite.Vergrößern des Bildes
Der private Wetterdienst WetterOnline hat vor Gericht durchgesetzt, dass die Konkurrenz-App Warnwetter jetzt nicht mehr kostenlos sein darf. (Quelle: Schöning/imago-images-bilder)
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Die vollständigen Infos der Warnwetter-App des Deutschen Wetterdienstes sind nur noch gegen Bezahlung erhältlich. Bis heute haben sich 3,5 Prozent der Nutzer sich für die kostenpflichtige Vollversion entschieden.

Das teilte der DWD auf Anfrage von "Golem.de" mit. Demnach wird die App von rund 4,9 Millionen Nutzern verwendet. Seit der Bezahlpflicht habe es 170.000 In-App-Käufe gegeben, rund 100.000 Käufe in der Android- und 70.000 in der iOS-Version.

Zuvor hatten Smartphone-Nutzer auf Twitter ihrem Ärger über den Wetterdienst "WetterOnline" Luft gemacht. Der Anbieter hatte mit einer Klage dafür gesorgt, dass die Konkurrenz-App des DWD kostenpflichtig wird.

Seit Mitte Dezember müssen Nutzer für die Vollversion der Warnwetter-App des staatlichen Deutschen Wetterdienstes (DWD) 1,99 Euro bezahlen. Nur eine abgespeckte Version bleibt weiterhin kostenlos, kündigte der DWD in einer Mitteilung an.

Viele Nutzer sind deswegen sauer. Ihre Wut richtet sich aber nicht etwa gegen den DWD, sondern gegen den Konkurrenten, den privaten Wetterdienst WetterOnline. Dieser hatte nämlich zuvor mit einer Klage vor Gericht durchgesetzt, dass die beliebte DWD-App fortan kostenpflichtig sein muss.

WetterOnline berief sich dabei auf das Gesetz über den Deutschen Wetterdienst (DWD-G), das den Aufgabenbereich der staatlichen Einrichtung näher definiert. Eine kostenlose App sei mit diesen Bestimmungen nicht vereinbar, argumentierte das Unternehmen. Das Angebot finanziere sich indirekt aus Steuern und verzerre somit den Wettbewerb.

Das Landgericht Bonn sah das offenbar genauso und untersagte dem DWD, seine App weiterhin kostenlos anzubieten.

Die Begründung: Die Warnwetter-App verbreite seit 2015 nicht nur amtliche Unwetter-Warnungen, sondern informiere auch umfassend über das Wetter. Für diesen zusätzlichen Service müsse der DWD Geld verlangen, befand das Gericht.

Nutzer schlagen sich auf die Seite des DWD

Leidtragende der Entscheidung sind die Anwender. Nach Angaben des DWD hatte die kostenlose App knapp fünf Millionen Nutzer. Diese können jetzt ein Upgrade auf die Vollversion kaufen.

Der DWD hat gegen das Urteil Berufung eingelegt. "Das Landgericht Bonn verlangt mit seinem Urteil vom nationalen Wetterdienst Deutschlands, den Bürgern wichtige Informationen über Unwettergefahren nur noch eingeschränkt bereitzustellen", sagte Hans-Joachim Koppert, Vorstand Wettervorhersage des DWD in einer Stellungnahme. "Das halten wir hinsichtlich der gesetzlichen Aufgaben des DWD für außerordentlich bedenklich."

Ein Sprecher von WetterOnline wies das zurück: Alle amtlichen Warnungen vor Unwettern könnten schließlich weiterhin kostenlos abgerufen werden.

Auf Twitter zeigten sich viele solidarisch mit dem DWD und kündigten an, die Warnwetter-App trotz der Gebühr zu bevorzugen und WetterOnline-Produkte zu boykottieren.

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Sogar Wetter-Legende Jörg Kachelmann schaltete sich in die Debatte ein. Auf Twitter machte er seinem Ärger über WetterOnline Luft:

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Auch im Google Play Store hagelt es seit heute schlechte Bewertungen von verärgerten Nutzern. WetterOnline bietet verschiedene werbefinanzierte Wetter-Apps an. Die werbefreien Pro-Versionen kosten im Play Store zwischen 1,99 und 2,99 Euro.

Hinweis: t-online.de bietet eine kostenlose Wetter-App an.

Update 3.1.2018: Wir haben den Beitrag durch eine Stellungnahme von WetterOnline ergänzt.

Quellen:

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