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YouTube-Hit: Der Harlem Shake könnte teuer werden


Internet
Der Harlem Shake könnte teuer werden

Yaw Awuku

11.03.2013Lesedauer: 2 Min.
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Harlem Shake in PolenVergrößern des Bildes
Auf der ganzen Welt tanzen die Menschen den Harlem Shake. (Quelle: dpa-bilder)

Für den Überraschungs-Hit "Harlem Shake" könnte bald das letzte Stündlein geschlagen haben. Auf der ganzen Welt zappeln tausende Menschen zu dem Song und veröffentlichen ihre kuriosen Tanzeinlagen auf YouTube und Co. Längst wurde der "Harlem Shake" zu einem Internetphänomen, das ordentlich Geld in die Kasse des Komponisten, DJ Baauer, spült. Allerdings vergaß der DJ, sich vorher alle Rechte zu sichern.

Ein 30 sekundenlanger Musikausschnitt aus DJ Baauers (bürgerlich: Harry Bauer Rodrigues) Musik-Hit lässt seit einigen Wochen zahlreiche Menschen auf YouTube ausflippen. Sein basslastiger Song dröhnt im Hintergrund vermeintlich öder Alltagsszenen und ruft zunächst gelangweilt dreinschauende YouTube-Fans vor die Kamera.

Nach etwa 15 Sekunden erschallt das Kommando "Do the Harlem Shake" (zu Deutsch: "Macht den Harlem Shake"). In Wohnzimmern, Büros, Fernsehstudios, Swimmingpools oder auch Untertage fangen die Menschen an, einen wild zuckenden Tanz aufzuführen. Im Internet sorgen diese Videos für schiere Begeisterung und finden zahlreiche Nachahmer.

Harlem Shake stürm die Charts

Den Internet-Hype startete angeblich der Comedian Filthy Frank. Laut dem US-Magazin The Verge zappelte er als Erster zu dem Song auf YouTube. DJ Baauers eigenes Video ist weniger spektakulär, erzielte aber immerhin über elf Millionen Aufrufe. Seit den Tanzeinlagen der YouTube-Nutzer verkauft sich seine Single dafür umso besser. In den amerikanischen und britischen iTunes-Charts liegt Baauers "Harlem Shake" auf Platz 3, auch in Deutschland ist der Song in den Top 10 zu finden. Laut dem Branchen-Analysten Nielson SoundScan verkaufte sich der Song bislang über 816.000 Mal.

Rapper verlangt Beteiligung

Für weniger Begeisterung sorgte der Internet-Hype bei dem US-Rapper Jayson Musson und dem ehemaligen Musiker Héctor Delgado ("El Father") aus Puerto Rico. Denn die Stimme, die in DJ Baauers Song "Do the Harlem Shake" ins Mikro schreit, gehört Musson. Die Aufnahme stammt bereits von 2001, war jedoch von wenig Erfolg gekrönt. Laut der New York Times bedankte sich Musson bei Baauer dafür, "etwas Sinvolles" mit seiner "nervigen Musik" gemacht zu haben. Dennoch aber will er an den Einnahmen beteiligt werden.

"Ein klarer Verstoß gegen das Urheberrecht"

Von Héctro Delgado klaute sich DJ Baauers eine Zeile, die bereits zu Beginn des Harlem Shakes zu hören ist: "con los terroristas" (zu Deutsch: "mit den Terroristen"). Delgados ehemaliger Manager, Javier Gómez, entdeckte den unerlaubten Sample und verständigte Delgado. "Das ist ein klarer Verstoß gegen das Urheberrecht", sagte Gómez der New York Times.

Ebenso wie Musson pochen Delgado und Gómez auf eine Entschädigung für die geklauten Samples. "Hectro wird bekommen, was er verdient" sagte Gómez. Notfalls würden sie sogar die Verbreitung des Songs stoppen.

Verhandlungen noch nicht abgeschlossen

Laut der New York Times reagierte DJ Baauers Plattenfirma freundlich auf die Forderungen der Künstler. Das kleine Musik-Label sei sich über den Ursprung der verwendeten Musik-Zitate nicht bewusst gewesen und verfüge ohne eigene Rechtsabteilung kaum über die Ressourcen, um die Verwertungsrechte für jeden Musik-Sample zu prüfen. Die Verhandlungen über eine entsprechende Entlohnung für Musson und Delgado seien allerdings noch nicht abgeschlossen.

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