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Porno-Streaming: Anwälte gehen gegen Redtube-Abmahnkanzlei vor


Porno-Streaming
Redtube-Abmahnern droht eine Klage

Von t-online
Aktualisiert am 12.12.2013Lesedauer: 2 Min.
Zehntausende Redtube-Nutzer wurden bereits abgemahnt, doch bald könnten weitere folgen.Vergrößern des BildesZehntausende Redtube-Nutzer wurden bereits abgemahnt, doch bald könnten weitere folgen. (Quelle: Screenshot/Rüdiger Wölk/imago-images-bilder)
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Die Regensburger Kanzlei Urmann und Kollegen (U+C) hat schätzungsweise zehntausende Internetnutzer abgemahnt. Diese sollen sich – so der Vorwurf – auf der Internetseite Redtube urheberrechtlich geschützte Pornofilme angeschaut haben. Allerdings könnten die Abmahn-Anwälte bald selbst auf der Anklagebank sitzen. Denn ihr Handeln war möglicherweise gesetzeswidrig.

Die Berliner Kanzlei Werdermann/von Rüden, die viele der abgemahnten Nutzer vertritt, hat Strafanzeige gegen den Rechtsanwalt Daniel Sebastian und den IT-Spezialisten Andreas R. erstattet, berichtet Die Welt. Sebastian, der mit der Regensburger Kanzlei U+C zusammenarbeitete, hatte Tausende von IP-Adressen beim Kölner Landgericht eingereicht. Dabei habe er gegen das Datenschutzrecht verstoßen, so die Kanzlei Werdermann/von Rüden.

Die IP-Adressen gehörten zu Nutzern, die sich auf Redtube angeblich urheberrechtlich geschützte Sexfilme als Video-Stream angeschaut haben sollen. Auf Antrag von Sebastian hatte das Landgericht Köln die Herausgabe der Postanschriften zu den IP-Adressen bei den Internetprovidern bewirkt.

Richter gingen von Tauschbörse aus

Insgesamt sollen 89 derartige Anträge beim Landgericht eingegangen sein, 62 wurden bewilligt, 27 Anträge wurden abgelehnt. Das läge daran, dass die Anträge von unterschiedlichen Kammern geprüft worden seien, erklärt der auf Medienrecht spezialisierte Rechtsanwalt Christian Solmecke. Einige Richter hätten offensichtlich nicht genau hingeschaut und seien von Nutzer einer Tauschbörse ausgegangen.

Die Kanzlei Werdermann/von Rüden geht davon aus, dass die Richter getäuscht werden sollten. "Die Anträge an das Landgericht Köln waren so geschickt formuliert und allgemein gehalten, dass keiner der Richter damit rechnen musste, dass hier wohl erstmals ein Streaming-Portal überwacht wurde", sagte Anwalt Johannes von Rüden der Welt.

Wurde Redtube abgehört?

Der IT-Spezialist Andreas R. hatte eidesstattlich versichert, insgesamt 1000 IP-Adressen von Redtube-Nutzern ermittelt zu haben. In dem Antrag des Anwalts Sebastian heißt es, er hätte dazu die Software Gladll 1.1.3 des Unternehmens itGuards Inc. verwendet – ein Programm mit dem auch IP-Adressen auf Tauschbörsen wie Bittorrent dokumentiert werden.

Es bestehen jedoch erhebliche Zweifel daran, dass die Software auch zum Einsatz auf Internetseiten wie Redtube taugt. Im Gegensatz zu Tauschbörsen sind die IP-Adressen der Nutzer von Streaming-Portalen kaum für Dritte einsehbar. Daher besteht auch der Verdacht, dass Andreas R. die Redtube-Server "abhörte" – etwa über auf Redtube eingebundene Werbebanner.

Redtube weißt Vorwürfe von sich

Im Gespräch mit dem Erotik-Newsportal Xbiz wies Redtubes Inhaberfirma Mindgeek jeglichen Vorwurf von sich, IP-Adressen von Nutzern weitergegeben zu haben. Nach eigener Aussage strengt Redtube derzeit intensive Untersuchungen in dem Fall an.

Neue Abmahnwelle steht bevor

Unbeirrt von der massiven Kritik beabsichtigt die Kanzlei U + C einen weiteren Schub von Abmahnungen zu verschicken. In einem Telefongespräch mit dem Rechtsanwalt Christian Solmecke soll der abmahnende Anwalt Thomas Urmann gesagt haben: "Diese Abmahnwelle war nur der Anfang". Weitere Abmahnungen für Besucher diverser Erotikplattformen sollen abgemahnt werden. Auch Kunden zusätzlicher Internetprovider sollen folgen. Bislang haben sich die Abmahner vor allem Kunden der Deutschen Telekom konzentriert.

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