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Wikipedia bekommt in Polen ein Denkmal gesetzt


Online-Enzyklopädie
Wikipedia bekommt ein Denkmal gesetzt

Von ap, t-online
Aktualisiert am 10.10.2014Lesedauer: 2 Min.
Dieses Denkmal für Wikipedia wird am 22. Oktober im polnischen Slubice enthüllt.Vergrößern des BildesDieses Denkmal für Wikipedia wird am 22. Oktober im polnischen Slubice enthüllt. (Quelle: ap-bilder)
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Ein Denkmal zu Ehren der Wikipedia und ihrer Autoren: Die polnische Stadt Slubice hat für den 22. Oktober das angeblich erste Monument dieser Art angekündigt. Die Idee dazu hatte Krzysztof Wojciechowski, Verwaltungsdirektor der örtlichen Universität Collegium Polonicum.

Slubice liegt direkt gegenüber der deutschen Stadt Frankfurt an der Oder. Die Stadt auf der polnischen Seite des Flusses ist mit etwa 17.000 Einwohnern deutlich kleiner als ihre deutsche Nachbarin (knapp 60.000 Einwohner), aber bald um eine Attraktion reicher. Das Wikipedia-Denkmal – für umgerechnet knapp 15.000 Euro – zeigt vier Personen, die das Wikipedia-Markenzeichen – eine aus Puzzleteilen zusammengesetzte Weltkugel – auf ihren Händen tragen. Damit sollen vor allem die vielen freiwilligen Autoren der Wikipedia geehrt werden, die ehrenamtlich Beiträge erstellen und redigieren.

Die 1,7 Meter hohe Skulptur hat der armenische Bildhauer Mihran Hakobyan entworfen, der selbst in Slubice studierte. An der Enthüllung des Denkmals wollen neben lokalen Honoratioren laut Meldung der "Süddeutschen Zeitung" auch Repräsentanten von Wikimedia Polska, Wikimedia Deutschland und der Wikimedia-Stiftung aus San Francisco teilnehmen.

"Ich bin bereit, vor der Wikipedia in die Knie zu gehen"

In Polen ist die Online-Enzyklopädie ebenso populär wie in vielen anderen Ländern und wird häufig genutzt. Zahlreiche Autoren steuern Beiträge bei, sodass die Seite inzwischen über eine Millionen Beiträge listet. Die deutsche Wikipedia-Seite zählt etwas über 1,76 Millionen Einträge. Krzysztof Wojciechowski begründete seine Idee laut der Nachrichtenagentur AP: "Ich bin bereit, vor der Wikipedia in die Knie zu gehen. Aus diesem Grund kam mir der Gedanke an ein Denkmal, wo ich das tun könnte."

Freies Wissens-System für alle

Wikipedia – "wiki" ist hawaiisch und bedeutet "schnell" – war anfangs nur als Test gedacht. Nach einem Monat standen 600 Artikel online, nach einem Jahr waren es schon 20.000 – zur Überraschung der Gründer. Immer öfter tauchten die Texte ganz oben in den Suchergebnissen bei Google auf. Wikipedia wurde zur Referenz für schnell abrufbares Wissen. Nicht immer zuverlässig, nicht immer gut geschrieben, aber sehr präsent. Lexika wie der Brockhaus kamen dagegen nicht mehr an.

"Rätsel der Kooperation"

Damals wie heute lautet die Frage: Warum arbeiten Tausende von Autoren in ihrer Freizeit an Artikeln, ohne dass später ihr Name darunter steht? Und auf die Gefahr hin, dass jemand anders ihre Mühe mit einem Mausklick ändert oder löscht? Der Soziologe Christian Stegbauer hat das "Rätsel der Kooperation" im gleichnamigen Buch untersucht.

Den Reiz für die Wikipedianer sieht er zum einen in der Idee: "Das Wissen der Menschheit zu sammeln, und zwar außerhalb der Schranken des Urheberrechts, hat eine gewisse Anziehungskraft", sagt der Forscher, der momentan eine Professur für empirische Sozialforschung in Erfurt vertritt. Zum anderen vermutet er, dass es den Mitarbeitern nicht um Ruhm gegenüber der Außenwelt geht, sondern um Reputation innerhalb der Gemeinschaft.

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