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Deutschland weltweit führend im Kampf gegen Fake-News


Kampf gegen Web-Propaganda
Deutschland ist weltweit führend

t-online, Julian Bühler

Aktualisiert am 22.06.2017Lesedauer: 3 Min.
Symbolbild zu den Ermittlungen der US Behörde FBI Federal Board of Investigation gegen den amtierendVergrößern des BildesDer Begriff "Fake News" wurde vor allem durch Donald Trump während des amerikanischen Wahlkampfs 2016 bekannt. Allgemein übersetzt bedeutet der Begriff "Falsch-Nachrichten". (Quelle: imago-images-bilder)
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In sozialen Netzwerken sind Lügen und Propaganda weit verbreitet, das belegt auch eine Studie der renommierten Oxford Universität. Für den Kampf gegen diese Missstände wird Deutschland ausdrücklich gelobt.

In Deutschland werden Hass- und Lügen-Postings in sozialen Netzwerken und die Vorschläge zur Eindämmung seit einiger Zeit heftig diskutiert. Gerade erst führte die Polizei bundesweit Razzien durch und griff hart gegen Verstöße durch. Staatsanwaltschaft und Polizei wollen damit ein deutliches Zeichen setzen, dass das Internet kein rechtsfreier Raum ist. Auch die Politik bemüht sich, die Rechtslage noch vor Ende der Legislaturperiode zu verschärfen.

Wer zu diesem Thema nur die Schlagzeilen liest, könnte den Eindruck gewinnen, die deutsche Zivilgesellschaft kommt im Kampf gegen Auswüchse im Netz kaum voran. Doch eine nun veröffentlichte Studienreihe der Universität von Oxford zeichnet ein anderes Bild.

Untersucht wurden insgesamt neun Länder, darunter Deutschland, die USA, China und Russland. Im Mittelpunkt stand die Frage: Wie werden soziale Medien zur Manipulation der öffentlichen Meinung eingesetzt?

Auch wenn es je nach Land starke Unterschiede gibt, geht aus der Studie klar hervor, dass Internetplattformen wie Twitter oder Facebook weltweit stark und gezielt von diversen Kräften für Meinungsmache eingesetzt werden. Zu den Akteuren gehören Regierungen, Interessengruppen sowie Einzelpersonen.

Bots nutzen Herdentrieb aus

Die Studie führt viele Belege an und weist zum Beispiel darauf hin, dass es sich in Russland bei 45 Prozent aller stark aktiven Twitter-Accounts nicht um Menschen, sondern um "Bots" (automatische Programme) handelt. Auch in anderen Ländern werden Bots und andere Mechanismen eingesetzt. Laut den Experten basieren in Deutschland etwa 20 Prozent aller politischen Nachrichten auf Twitter auf Fehlinformationen und Propaganda.

Ziel sei es, die Illusion einer Mehrheit zu generieren und so echte Menschen davon zu überzeugen, sich einem (gar nicht wirklich existierenden) Trend anzuschließen. Letztlich handelt es sich also um einen psychologischen Trick, der darauf setzt, dass sich viele Menschen lieber einer Mehrheit anschließen als sich ihr entgegenzustellen. Die Forscher sprechen von einem "manufacturing consensus", zu Deutsch also einem "künstlich erstellten Konsens".

Deutschland weltweit führend

Nachdem die Forscher aus Oxford neun Länder intensiv untersuchten und Millionen Postings auswerteten, verglichen sie die Ergebnisse und stellten fest, dass ein Land positiv aus der Reihe fällt: "Deutschland zeigt den Weg als warnende Autorität gegenüber computergesteuerter Propaganda und versucht Online-Manipulationen zu verhindern, statt nur auf die bereits existierende Situation hinzuweisen", schreiben die Experten in ihrem Fazit.

Viele Maßnahmen seien zwar noch nicht ausreichend umgesetzt, doch da sich in Deutschland ein starkes Bewusstsein für die Problematik etabliert hat, sehen die Autoren das Land auf einem guten Weg.

Soziale Netzwerke werden Verantwortung nicht gerecht

Die Autoren unterstellen den Betreibern der sozialen Netzwerke, dass es sie wenig interessiert zu welchen Zwecken ihre Netze verwendet werden – entscheidend sei nur, dass möglichst viele Nutzer aktiv teilnehmen. Zwar gingen die Netzwerke aus wirtschaftlichem Interesse gegen ungenehmigte gewerbliche Nutzung vor, doch um die Kontrolle von problematischen oder sogar strafbaren Inhalten kümmerten sie sich nicht.

Eine Kontrolle der Inhalte wird laut den Studien oft den Nutzern selbst oder externen Akteuren überlassen. So können beziehungsweise sollen Teilnehmer der Plattformen problematische Inhalte selbst an den Betreiber melden. Besonders gut oder schnell funktionieren die anschließenden Prüfungen aber nicht. Und auch das Engagement für Verbesserungen sei gering. Die Forscher rügen diesen Zustand und fordern die Wirtschaft auf, schnell und effektiv für Veränderungen zu sorgen.

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