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Facebook: Mit "Moments"-App heimlich in China


Facebook schummelt sich nach China

t-online, jub

Aktualisiert am 14.08.2017Lesedauer: 2 Min.
Facebook MomentsVergrößern des BildesDie App "Moments" stammt von Facebook und hat unter www.momentsapp.com sogar eine eigene Webseite. (Quelle: Facebook)
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Laut einem Bericht der "New York Times" hat Facebook heimlich und unter falschem Namen eine App in China veröffentlicht. Der Konzern bemüht sich seit Jahren darum, im bevölkerungsstärksten Land der Welt Fuß zu fassen. Bisher ohne Erfolg.

Facebook und China? Das wollte bisher so gar nicht zusammenpassen: 2009 verbot die Volksrepublik das soziale Netzwerk, in den Folgejahren ereilte andere Programme des Konzerns ein ähnliches Schicksal. Das Ergebnis: Weder Facebook, noch Instagram oder WhatsApp können in China verwendet werden. Das ist nicht nur ärgerlich für Chinesen, sondern vor allem das Unternehmen von Mark Zuckerberg, da so mehr als eine Milliarde potentielle Kunden unerreichbar bleiben.

Nun hat Facebook damit keine Sonderrolle – auch andere westliche Softwarehersteller scheitern an den chinesischen Behörden und den engen Vorschriften für eine staatliche Zensur. Doch Zuckerberg hat sich in den letzten Jahren auch persönlich stark engagiert, hat politische Vertreter getroffen, Verbindungen aufgebaut und sogar die Sprache (Mandarin) gelernt. Doch der Erfolg blieb aus, wohl auch, weil auf politischer Ebene in China wenig Interesse an den Kommunikationsprogrammen des Westens existiert.

Facebook in geheimer Mission

Doch nun hat die New York Times einen interessanten Fall aufgedeckt, der darauf schließen lässt, dass dem Zuckerberg-Team das Warten zu "dumm" wurde und man sich zu trickreichen Maßnahmen genötigt sah: In China wurde im Mai eine App veröffentlicht, die genauso aussieht wie die – zum Facebook-Konzern gehörende – "Moments"-App. Allerdings fehlt jeder Hinweis auf die US-Firma. Man könnte also meinen, es handele sich um eine dreiste Raubkopie unter neuem Namen. Doch laut einem Insider scheint Facebook diese Veröffentlichung abgesegnet zu haben.

Die China-App nennt sich "Colorful Balloons" und stellt offenbar eine Art "Etikettenschwindel" aus dem Silicon Valley dar. Das gut versteckte Facebook-Programm "Moments" funktioniert in den USA oder Europa als eine Erweiterung für Nutzer und bindet sich in der chinesischen Version in das dort populäre Netzwerk "WeChat" ein – und dient in erster Linie dem Teilen von Fotos.

Reaktion von Regierung steht noch aus

Bleibt die App in China auf dem Markt, könnte sie dem Facebook-Konzern dazu dienen, erste Erfahrungen mit den Konsumenten vor Ort zu sammeln und wichtige Informationen zu gewinnen. Ob die chinesische Regierung dieses getarnte Eindringen unter falschem Namen einfach so hinnehmen wird, bleibt abzuwarten.

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