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PCFritz-Chef Maik Mahlow packt aus: Krebs war nur erfunden


Raubkopien-Händler
Maik Mahlow über die Hintermänner von PCFritz

Von t-online
19.05.2014Lesedauer: 2 Min.
Der vermeintliche Gründer und Chef von PCFritz packt über die Hintermänner des Online-Shops aus.Vergrößern des BildesDer vermeintliche Gründer und Chef von PCFritz packt über die Hintermänner des Online-Shops aus. (Quelle: maik-mahlow.de)
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Mit Windows 7-DVDs zum Spottpreis wurde der Berliner Online-Händler PCFritz erfolgreich – mit dem vermeintlich krebskranken und feierwütigen Geschäftsführer Maik Mahlow berühmt. Die verkauften Kopien von Windows 7 waren aber offensichtlich Raubkopien. Wie das Fernsehmagazin Spiegel TV berichtet, war auch der todkranke Geschäftsführer nur eine Fälschung.

Bei seinem Haftprüfungstermin legte Mahlow laut Spiegel TV alle Karten auf den Tisch: Er sei nur Strohmann gewesen, seine Krebserkrankung sei eine reine Erfindung, ein Marketing-Gag, der PCFritz einen Mitleidsbonus verschaffen sollte. Durch das dadurch gesteigerte Medieninteresse an PCFritz und Mahlow sollten die Verkäufe des Online-Händlers gesteigert werden. Das bestätigt auch Mahlows Anwalt im Interview mit den Reportern.

Nicht alle Hintermänner gefasst

Mahlow belastet laut dem Bericht in seinen Aussagen vor allem den 30-jährigen Pressesprecher von PCFritz, der seit dem 10. April in Untersuchungshaft sitzt. Dieser habe unter falschem Namen für PCFritz gearbeitet und sei laut den Reportern in der Vergangenheit bereits mit fragwürdigen Software-Verkäufen aufgefallen. Zudem habe er mutmaßlich sehr gute Kontakte zu Raubkopierern in Asien.

Außerdem könnte ein gewisser Reiko O. aus Berlin zu den Drahtziehern gehören, der habe sich aber auf die Krim abgesetzt. In der Ukraine hatte PCFritz zudem laut Mahlow die Raubkopien pressen lassen. Insgesamt beschlagnahmten die Zollfahnder bei einer Razzia in den Geschäftsräumen in Halle und Berlin über 100.000 Datenträger.

PCFritz gibt sich als Microsoft aus

Anfang des Jahres 2014 ging der Bestand an Windows-7-Versionen laut dem Bericht zur Neige. Daraufhin haben die Hintermänner von PCFritz angeblich versucht als Microsoft getarnt, verschiedene Varianten des Betriebssystem in einem Presswerk zu bestellen.

Microsoft zeigte sich von der Dreistigkeit, mit der die PCFritz-Bande vorging sichtlich überrascht. Insgesamt wären 1,5 Millionen DVDs im Erfolgsfall an PCFritz gegangen, die einen geschätzten Marktwert von 30 Millionen Euro gehabt hätten.

Mahlow versteckt sich

Maik Mahlow – der inzwischen Hartz IV beantragt habe – hält sich nach eigener Aussage bis zum Prozess versteckt. Er habe Angst, dass ihn die eigentlichen Drahtzieher mit Gewalt zum Schweigen bringen könnten. Bis auf den Pressesprecher sind laut Spiegel TV alle ehemaligen Kollegen Mahlows wieder auf freiem Fuß.

Wie Mahlows Anwalt erklärte, hätte sein Mandant nicht vorher aus dem betrügerischen Geschäft aussteigen können. Bereits vor einer großangelegten Werbe-Tour mit einem Party-Bus im Sommer 2013 wollte Mahlow angeblich die Reißleine ziehen. Die Folge: Mahlow sei vom Bruder des Bandenchefs verprügelt worden. Darüber hinaus hätten ihm die PCFritz-Hintermänner angedroht, zuerst einen Finger abzuschneiden, dann seinen Arm zu brechen und ihn schließlich zu erschießen, wenn er nicht weiter mitspielte.

Die Internetseite von PCFritz ist derzeit nicht mehr erreichbar.

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