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Mehrlingsgeburten: Fünflinge in Münster geboren


Plötzlich Großfamilie
Aus Zwillingen wurden Fünflinge

dpa, Carsten Linnhoff

29.11.2013Lesedauer: 3 Min.
Fünflinge: Fedah und Makarios Touma und ihr Sohn Michael zeigen Fotos ihrer Fünflinge Justina, Melissia, Evelyn, Josefina und Maria.Vergrößern des BildesFedah und Makarios Touma und ihr Sohn Michael zeigen Fotos ihrer Fünflinge Justina, Melissia, Evelyn, Josefina und Maria. (Quelle: Bernd Thissen/dpa-bilder)
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Eine 26-Jährige aus Gronau hat Fünflinge zur Welt gebracht. Jedes Baby verändert das Leben der Eltern grundlegend. Fünf auf einen Streich aber werfen jede Planung über den Haufen. Da ist dann nicht nur das Auto zu klein. Für Familie Touma hat sich die Welt innerhalb weniger Monate komplett verändert.

Bei Fedah Toumas erstem Besuch beim Frauenarzt hieß es: Glückwunsch zur Schwangerschaft, es werden Zwillinge. Die Mutter war stolz, Vater Makarios (31) sogar übermütig. "Zwei ist nix, ich will vier haben", sagte er da noch und riskierte eine große Klappe. Nach dem nächsten Arztbesuch - diesmal war seine Frau alleine hingegangen - blieb dem werdenden Vater vor Schreck der Mund offen stehen. Die Frauenärztin hatte bei der zierlichen 26-Jährigen zwei weitere Föten entdeckt - jetzt schienen es tatsächlich vier zu sein. Aber dabei sollte es nicht bleiben. Nach der nächsten Ultraschalluntersuchung hieß es, "es sind nicht vier, sondern fünf Kinder".

Erste Fünflingsgeburt in Uniklinik Münster

Und jetzt sind die auf natürlichem Weg gezeugten Fünflinge da. Im Universitätsklinikum Münster (UKM) sind sie am 12. November gegen 11 Uhr innerhalb von drei Minuten per Kaiserschnitt zur Welt gekommen. Maria, Melissia, Josefina, Justina und Evelyn brachten bei der Geburt zwischen 1040 und 1270 Gramm auf die Waage.

Die Geburt von Fünflingen war eine Premiere am UKM. Den betreuenden Ärzten war es gelungen, die Entbindung bis zur 30. Schwangerschaftswoche hinauszuzögern. "Jeder Tag war für die Entwicklung der Kinder sehr wertvoll", erklärt Professor Walter Klockenbusch, Leiter der Geburtshilfe am UKM. Länger habe man aus medizinischer Sicht mit dem Kaiserschnitt jedoch nicht warten können. "Wir sind gemeinsam mit den Eltern froh, dass die Kinder im Mutterleib so gut versorgt wurden. Mit einem Geburtsgewicht von mehr als 1000 Gramm haben alle Fünf sehr gute Voraussetzungen für die Zukunft."

"Sie wirken so zerbrechlich"

Das Mädchen-Quintett hat die aus Syrien stammende Familie Touma mit einem Schlag zur Großfamilie gemacht. Aus Drei mach Acht - der dreijährige Sohn Michael bekam mit einem Schlag fünf Schwestern.

Den Mädchen geht es gut, auch wenn sie noch ein paar Wochen gut behütet im Brutkasten auf der Intensivstation liegen. Papa Makarios traut sich noch nicht so recht ran: "Ich bin noch sehr zurückhaltend, weil sie so zerbrechlich wirken", sagt er.

Familie braucht größere Wohnung und größeres Auto

Noch bis Januar wird die Familie im Familienhaus der Uniklinik wohnen, auch über Weihnachten. Ihr Heimatort Gronau liegt an der holländischen Grenze rund 60 Kilometer entfernt. In Gronau beziehen die Toumas Anfang des Jahres eine größere Wohnung, die alte hatte 70 Quadratmeter, jetzt werden es 137.

Der Sozialdienst der Uniklink sorgt in diesen Wochen für die nötigen Hilfen und knüpft bereits Kontakte nach Gronau. Angebote aus der Bevölkerung gebe es viele. Sorgen bereitet der neuen Großfamilie aber die Frage nach dem zukünftigen Transportmitteln: "In unseren Golf passen nicht alle hinein", sagt Vater Makarios. Auch neue Kinderwagen sind nötig. "Am besten natürlich zwei, einer für Zwillinge und einer für Drillinge", plant Mutter Fedah.

Fünflinge bereiten Freude - und Geldsorgen

Finanziell ist die Familie auf Spenden angewiesen. Der Handwerker mit niederländischem Pass hat in den vergangenen Jahren auf Baustellen im Nachbarland gearbeitet. Jetzt ist er auf Jobsuche. Seine Eltern wohnen in der Nachbarstadt Enschede auf der anderen Seite der Grenze. Fedahs Eltern leben im Bürgerkriegsland Syrien. "Noch müssen wir uns um sie keine Sorgen machen. Die Gegend, in der sie leben, ist nicht umkämpft", sagt Fedah Touma. Ihr Mann kam als Sechsjähriger mit seinen Eltern in die Niederlande. Seit 2007 lebt das Paar in Gronau.

Nach der Nachricht mit den Fünflingen hatten die beiden richtig Angst vor der nächsten Ultraschall-Untersuchung. Sechslinge? "Schon fünf waren für uns unvorstellbar."

Jetzt stehe die Medien Schlange. Fernsehsender fragen an nach Exklusivinterviews, Studioauftritten und Langzeit-Dokumentationen. Marion Dreischer, Sprecherin der Uniklinik Münster, tritt auf die Bremse. "Die Familie schaut sich das alles an und überlegt in aller Ruhe, ob und welche Angebote sie annehmen wird."

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