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Verformter Babykopf: So können Eltern entgegenwirken


Lieblingsseite beim Liegen
So können Eltern einem verformten Babykopf entgegenwirken

t-online, dpa, Nicola Wilbrand-Donzelli

Aktualisiert am 11.10.2019Lesedauer: 3 Min.
Schlafendes Baby: Oft hat der Nachwuchs eine bevorzugte Liegeposition.Vergrößern des BildesSchlafendes Baby: Oft hat der Nachwuchs eine bevorzugte Liegeposition. (Quelle: Anchiy/getty-images-bilder)
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Die meisten Babys haben von Geburt an eine Vorliebe, wie sie sich betten. Warum das so ist und ob eine bevorzugte Liegeseite bei den Kleinsten gesund ist.

Wie Babys am liebsten schlafen, hängt häufig von ihrem "Vorleben" in Mamas Bauch ab. In der Gebärmutter – das trifft vor allem auf die letzten Schwangerschaftswochen zu – liegen die Kleinen nämlich meist schräg zusammengerollt.

Babys entwickeln Lieblingshaltungen schon im Mutterleib

"Siebzig Prozent der Kinder", erläutert Ursula Jahn-Zöhrens, die lange als Hebamme gearbeitet hat, "lagern so, dass sich – aus der Sicht der Mutter – auf der linken Seite des Bauches, also links vom Bauchnabel, der Rücken des Kindes befindet. Der Kopf ist dadurch eher nach rechts geneigt. Diese vertraute Position bevorzugen die Neugeborenen dann oft auch noch beim Schlafen in ihrem Bettchen oder im Kinderwagen."

Einseitige Schlafhaltungen sind ungesund

Obwohl diese Schlummerposition von den Babys selbst gewählt ist, tut ihnen eine einseitige Kopfausrichtung auf Dauer nicht gut. Es kann dadurch zu leichten Verformungen des Schädels auf einer Seite kommen. Oft tritt auch ein abgeflachter Hinterkopf auf. Zudem werde die Halsmuskulatur nicht gleichmäßig aktiviert, ergänzt die erfahrene Geburtshelferin, die auch Autorin der Elternratgeber "Entspannt erleben: Schwangerschaft und Geburt" und "Entspannt erleben: Babys 1. Jahr" ist.

"Eltern, die zu lange warten und hier nicht schon in den ersten Lebenswochen ihres Kindes gegensteuern, riskieren, dass unter Umständen physiotherapeutische Maßnahmen nötig werden. Denn wird die Einseitigkeit beim Liegen zu spät bemerkt, hat sich die Haltung des Babys meist schon eingeschliffen."

Sanfte Umgewöhnung mit Hilfe der Eltern

Für rechtzeitige Vorsorge bei unausgewogenen Schlafhaltungen Neugeborener sind üblicherweise auch Hebammen zuständig. Bei der nachgeburtlichen Betreuung von Mutter und Kind gehört es unter anderem zu ihren Aufgaben, genau hinzuschauen und zu prüfen, ob das Baby seine Liegeposition variiert oder ob es die schlechte Angewohnheit hat, in einer bevorzugten Stellung zu schlafen.

"Wichtig ist, dass auch die Eltern für dieses Problem sensibilisiert werden und das Schlafverhalten ihres Nachwuchses beobachten. Besteht tatsächlich Handlungsbedarf, gibt es Möglichkeiten, das Baby behutsam umzugewöhnen. Wenn man früh damit beginnt, lassen sich solche Einseitigkeiten meist schon nach wenigen Wochen beheben."

Mit folgenden Tricks, so die Empfehlung von Jahn-Zöhrens, können Mütter und Väter ihr Baby sanft animieren, seine Schlummer-Schokoladenseite aufzugeben.

Kopfverformungen vorbeugen: Gewohnten Trage-Modus verändern

Eltern sollten sich disziplinieren und ihr Kind möglichst oft auf dem Arm tragen, den sie weniger häufig im Einsatz haben: Das heißt, Rechtshänder schultern ihren Sprössling regelmäßig auch mal mit links und Linkshänder entsprechend mit rechts.

"Dieser Wechsel führt dazu, dass die Blickrichtung des Babys zu Mama oder Papa nun genau entgegengesetzt ist. Ungewohnte Kopfdrehungen können auch provoziert werden, indem der Nachwuchs beispielsweise im Kinderwagen oder auf der Krabbeldecke liegt und Eltern ihr Kind dann bewusst von der untypischen Seite ansprechen."

Umgewöhnung mittels Handtuchrollen

Gute Helfer beim Lernen neuer Schlafpositionen sind Handtücher, die in J- oder L-Form gerollt und dann unter eine Schulter und das Becken des Kindes geschoben werden. "Durch diese stützenden Erhöhungen liegt das Baby nicht nur stabil und sicher, sein Kopf kippt außerdem automatisch auf die eher ungeliebte Liege-Seite."

Babys bevorzugte Blickrichtung ausnutzen

Ein weitere simple Maßnahme, die Orientierung des Säuglings umzulenken, ist, seine Einschlafposition zu verändern: Steht das Bettchen etwa längs am Fenster, kann man versuchen, Kopf- und Fußende zu vertauschen.

"Das Baby liegt dann um 180 Grad gedreht auf der Matratze und wechselt vor dem Einschlummern – das betrifft vor allem seine Tages-Nickerchen – die Blickrichtung. Die Kleinen haben nämlich die Tendenz ihren Kopf immer dorthin zu wenden, wo der stärkste Lichteinfall herkommt."

Derselbe Effekt lässt sich auch mit dem "asymmetrischen" Aufhängen von Mobiles erreichen. Dabei wird der Säugling ebenfalls zu Haltungsänderungen animiert, die wiederum dazu führen, dass Muskeln insbesondere im Bereich der Halswirbelsäule nicht nur einseitig aktiviert werden.

Bauchlage in Wachphasen trainieren

Ideal für die Entwicklung einer starken und ausgeglichenen Muskulatur ist auch, wenn das Baby so oft wie möglich auf dem Bauch liegen darf. "Da heute von der Bauchlage als Schlafposition wegen des erhöhten Kindstod-Risikos grundsätzlich abgeraten wird, ist es umso wichtiger, dass Säuglinge tagsüber, wenn sie wach sind, die Möglichkeit haben, in dieser Haltung Spannung aufzubauen."

Das kann beim Kuscheln auf Papas oder Mamas Bauch sein, genauso wie beim Spielen auf dem Fußboden. Dieses ganzheitliche Training helfe dabei, das Baby schneller von seiner favorisierten einseitigen Schlafstellung zu entwöhnen.

Hilfe bei schweren Verformungen des Kopfes

Bei schweren Verformungen oder wenn andere Methoden nichts bringen, kann laut dem Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte eine Helmtherapie mit begleitender Physiotherapie sinnvoll sein. Dabei trägt das Kind für einen bestimmten Zeitraum einen individuell angepassten Helm.

Verwendete Quellen
  • Eigene Recherche
  • Mit Material der Nachrichtenagentur dpa
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