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Das war an Ostern: Auch Kinder vertragen die Wahrheit


"Tut Kreuzigung eigentlich weh?"
Kinder vertragen die Wahrheit über Ostern

Von dpa, t-online
Aktualisiert am 19.03.2016Lesedauer: 3 Min.
Ostern ist mehr als Osterhasen, Geschenke und Schokolade. Laut Pädagogen sollten Kinder das auch wissen.Vergrößern des BildesOstern ist mehr als Osterhasen, Geschenke und Schokolade. Laut Pädagogen sollten Kinder das auch wissen. (Quelle: Thinkstock by Getty-Images-bilder)
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Jedes Kind kennt die Geschichten vom Osterhasen und vom Weihnachtsmann. Doch Pädagogen raten Eltern, ihren Kindern früh die wahren Hintergründe religiöser Feiertage zu erklären.

Viele Kinder machen aus Neugier und Vorfreude auf ein Geschenk das Spiel mit, auch wenn sie die Lüge längst erkannt haben. Vor allem bei Anlässen wie Ostern und Weihnachten nehmen die Einflussmöglichkeiten der Eltern auf ihre Kinder zu, weil der Nachwuchs aus Sorge, es könnte keine Geschenke geben, vieles glaubt und mitmacht.

Osterhase und Christkind: "Eltern lügen ihre Kinder bewusst an"

Der Religionspädagoge Albert Biesinger warnt jedoch Eltern davor, Kindern Lügengeschichten über den Osterhasen oder das Christkind zu erzählen. "Das Christkind kommt nicht durch das Fenster, und der Nikolaus kommt auch nicht aus dem Wald. Die Eltern wissen das und lügen ihre Kinder bewusst an", sagt der Tübinger Theologie-Professor. "Wenn man Kinder schon über das Christkind belügt, dann halten sie im schlimmsten Fall später den christlichen Glauben insgesamt für einen Spuk."

Aus pädagogischer Sicht sei es viel besser, Kindern ehrlich zu sagen, wer die Geschenke besorgt hat. Familien rät er, eigene Rituale für Weihnachten zu entwickeln. Dass es in einer Familie religiös stimmige Rituale an Feiertagen gibt, "ist ganz wichtig für Kinder".

Leid und Tod ist für Kinder nicht neu

Aber kann man wirklich schon kleinen Kindern zum Beispiel den blutigen Bibelstoff der Ostertage zumuten? Christiane Zimmermann-Fröb ist davon überzeugt: Die Pastorin hat das Buch "Kinderbibeltage" der Evangelischen Kirche Rheinland herausgegeben und sich mit der Frage beschäftigt, wie man Ostern kindgerecht erklärt.

Viele Kinder hätten schon Leid und Tod erfahren, begründet Zimmermann-Fröb ihre Überzeugung. "Auch sehen die Kinder Kreuze und Kruzifixe im Alltag - dem sollten wir nicht ausweichen."

"Tut Kreuzigung eigentlich weh?"

Gerade der Karfreitag aber hat es in sich: Nach dem Verrat durch Judas wird Jesus von den Römern verhaftet, mit dem Kreuz auf dem Rücken den Berg Golgatha hinauf getrieben und gekreuzigt. Auch davor scheut Zimmermann-Fröb sich nicht. Beunruhigend sei das nach ihrer Erfahrung für Kinder nicht - eher mache es sie traurig, dass jemand so Gutes ermordet werde, erklärt sie. Zudem fragten die Kinder auch nach, wenn sie erzählt, dass Jesus ans Kreuz genagelt worden sei. Zum Beispiel: "Wie haben die das denn gemacht?" oder "Tut dem das weh?"

Zimmermann-Fröb und ihre Kollegen erzählen die Passionsgeschichte durchaus vollständig. Abzuwägen sei der Detailreichtum.

"Gerade für die Jüngeren muss das 'Trösterchen' schon gleich von Anfang an mit drin sein", sagt die Pastorin, denn es dauere in Kindergärten oder in Kindergottesdiensten Wochen, die letzten Lebenstage Jesu zu schildern. "Darum erzählen wir vom Happy End her, von der Auferstehung am Ostersonntag", so Zimmermann-Fröb.

Ostern sollte für Kinder mehr sein als Osterhase und Geschenke

Die Botschaft der Ostertage sei, Gott lasse Menschen mit Leid - ebenso wie Jesus Christus - nicht allein, und der Tod habe nicht das letzte Wort. Christen verknüpfen mit dem Fest die Hoffnung, dass das nicht nur für Jesus gelte, sondern für alle Menschen.

Gegen den Osterhasen und ein paar Geschenke hat Zimmermann-Fröb nichts. Es sollte nur nicht alles sein, woran Kinder bei Ostern denken. "Der Osterhase trägt sie in schwierigen Zeiten im Leben nicht weiter", meint Zimmermann-Fröb. Sie wirbt zudem dafür, bei Ostereiern nicht nur an Essen zu denken, sondern auch an die christliche Deutung: "Sie stehen für das verschlossene Grab, aus dem neues Leben entsteht."

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