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Elterngeld: In welchem Bundesland gibt es am meisten?


Elterngeld
Wo bekommen Mütter und Väter am meisten Elterngeld?

ots, rev

Aktualisiert am 02.05.2013Lesedauer: 3 Min.
Jemand zählt Euroscheine.Vergrößern des BildesIn Westdeutschland beziehen Familien durchschnittlich deutlich mehr Elterngeld als im Osten. (Bild: imago)
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Das Elterngeld soll junge Familien unterstützen, die sich nach der Geburt ihres Kindes zunächst nur um das Baby kümmern wollen und ihre beruflichen Tätigkeiten zwischenzeitig einstellen. Seit seiner Einführung 2007 hat es sich als fester Bestandteil finanzieller Familienplanung etabliert. Eine neue Auswertung vom Statistischen Bundesamt zeigt, wie viele Mütter und Väter für ihr im Jahr 2008 geborenes Kind Elterngeld in Anspruch genommen haben und wie hoch der Elterngeldanspruch in den verschiedenen Kreisen und Bundesländern durchschnittlich ausgefallen ist.

Wie hoch ist die Beteiligung der Väter?

Wie das Statistische Bundesamt mitteilt, bezogen bundesweit 21 Prozent aller Väter eines im Jahr 2008 geborenen Kindes Elterngeld. Dabei gab es große regionale Unterschiede. Die höchsten Väterbeteiligungen hatten mit jeweils rund 27 Prozent Bayern, Berlin und Sachsen, die niedrigste das Saarland mit etwa zwölf Prozent.

Bei einer tieferen regionalen Betrachtung ist besonders die hohe flächendeckende Väterbeteiligung in Bayern auffällig. In 75 der 96 bayerischen Kreise lag der Anteil der Väter, die Elterngeld bezogen, bei mindestens 25 Prozent. Zum Vergleich: deutschlandweit erreichten 112 der insgesamt 412 Kreise einen solch hohen Wert. Die Kreise mit der höchsten Väterbeteiligung lagen jedoch nicht in Bayern: dies waren die thüringische Stadt Jena (43 Prozent), gefolgt von der brandenburgischen Landeshauptstadt Potsdam (39 Prozent). Die Kreise mit der geringsten Inanspruchnahme des Elterngeldes von Vätern waren mit jeweils neun Prozent die Stadt Gelsenkirchen und der Landkreis Olpe (beide Nordrhein-Westfalen) sowie der niedersächsische Landkreis Nienburg/Weser mit acht Prozent.

Anteil der Kinder, deren Väter Elterngeld bezogen haben

Land Anteil in Prozent
Bayern 27,0
Berlin 26,9
Sachsen 26,7
Brandenburg 25,2
Thüringen 24,9
Hamburg 22,3
Deutschland (gesamt) 20,8
Mecklenburg-Vorpommern 20,2
Baden-Württemberg 20,2
Hessen 20,1
Niedersachsen 18,5
Schleswig-Holstein 18,2
Bremen 17,6
Sachsen-Anhalt 17,2
Rheinland-Pfalz 16,9
Nordrhein-Westfalen 16,4
Saarland 12,0

So wird das Elterngeld berechnet

Die Höhe des Elterngeldes ist entsprechend den gesetzlichen Bestimmungen abhängig vom bisherigen Verdienst der Mütter beziehungsweise Väter. Es beträgt grundsätzlich 67 Prozent des wegfallenden monatlichen durchschnittlichen Nettogehaltes der letzten zwölf Monate vor der Geburt des Kindes; mindestens jedoch 300 Euro und höchstens 1800 Euro. Der Mindestbetrag in Höhe von 300 Euro wird auch gezahlt, wenn vor der Geburt des Kindes kein Einkommen erzielt wurde. Im Zuge des Sparpaketes der aktuellen Regierung wird jedoch der Elterngeld-Satz ab 2011 vermutlich von 67 auf 65 Prozent des Durchschnittsgehalts heruntergesetzt. Zudem sollen Hartz IV-Empfänger dann gar kein Elterngeld mehr erhalten.

Wo Vätern am meisten Elterngeld ausgezahlt wurde

Wie das Statistische Bundesamt errechnete, lag der durchschnittliche Elterngeldanspruch von Vätern, die vor der Geburt des Kindes erwerbstätig waren, im ersten Bezugsmonat bundesweit bei 1131 Euro. Er war damit rund ein Drittel höher als der vergleichbare Anspruch von Müttern (844 Euro). Bei der durchschnittlichen Höhe des Elterngeldanspruchs erwerbstätiger Väter und Mütter gab es allerdings deutliche regionale Unterschiede: Während er in drei von vier westdeutschen Kreisen bei mindestens 1100 Euro lag, gab es in Ostdeutschland keinen Kreis, in dem dieser Wert erreicht wurde. Dort lag der durchschnittliche Elterngeldanspruch größtenteils unter 1000 Euro. Bundesweit am höchsten war der durchschnittliche Elterngeldanspruch der vor Geburt des Kindes erwerbstätigen Väter im bayerischen Landkreis Eichstätt mit 1355 Euro, am geringsten mit 816 Euro im thüringischen Saale-Orla-Kreis. Das ist ein Unterschied von fast 540 Euro.

Durchschnittlicher Elterngeldanspruch im ersten Bezugsmonat für Väter, die vor der Geburt ihres Kindes erwerbstätig waren:

Land Durchschnittsanspruch in Euro
Saarland 1233
Baden-Württemberg 1213
Bayern 1199
Hamburg 1194
Hessen 1170
Nordrhein-Westfalen 1164
Deutschland (gesamt) 1131
Rheinland-Pfalz 1124
Bremen 1116
Niedersachsen 1112
Schleswig-Holstein 1091
Berlin 1087
Brandenburg 973
Sachsen 948
Mecklenburg-Vorpommern 947
Thüringen 934
Sachsen-Anhalt 911

Der durchschnittliche Elterngeldanspruch von Müttern

Auch beim durchschnittlichen Elterngeldanspruch der vor Geburt des Kindes erwerbstätigen Mütter besteht ein deutliches Ost-West-Gefälle. In Ostdeutschland bezogen sie in mehr als jedem zweiten Kreis (56 Prozent) weniger als 750 Euro, in Westdeutschland dagegen nur in jedem siebten Kreis (14 Prozent). Auf der anderen Seite hatten Mütter, die vor der Geburt des Kindes erwerbstätig waren, in fast jedem dritten westdeutschen Kreis (31 Prozent) einen durchschnittlichen Elterngeldanspruch von 850 Euro und mehr, in Ostdeutschland dagegen nur in jedem fünfundzwanzigsten Kreis (vier Prozent). Am höchsten war der Elterngeldanspruch erwerbstätiger Mütter in der nordrhein-westfälischen Landeshauptstadt Düsseldorf (1060 Euro), am geringsten mit 646 Euro im niedersächsischen Landkreis Wittmund.

Durchschnittlicher Elterngeldanspruch im ersten Bezugsmonat für Mütter, die vor der Geburt ihres Kindes erwerbstätig waren:

Land Durchschnittsanspruch in Euro
Hamburg 948
Hessen 896
Nordrhein-Westfalen 886
Berlin 884
Bayern 864
Baden-Württemberg 851
Deutschland (gesamt) 844
Rheinland-Pfalz 820
Bremen 810
Saarland 810
Brandenburg 802
Niedersachen 801
Schleswig-Holstein 784
Sachsen 766
Mecklenburg-Vorpommern 750
Thüringen 746
Sachsen-Anhalt 734

Der Anteil der vor der Geburt des Kindes erwerbstätigen Väter war in Ost- und Westdeutschland mit 82 Prozent beziehungsweise 83 Prozent fast gleich. Bei Müttern war der Anteil der vor der Geburt des Kindes Erwerbstätigen in Ostdeutschland mit 60 Prozent höher als in Westdeutschland mit 55 Prozent.

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