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Kinderfeindlichkeit: "Deutschland ist nicht kinderfeindlich. Die Deutschen sind es"


Kinderfeindlichkeit
"Deutschland ist nicht kinderfeindlich. Aber die Deutschen"

Von t-online
Aktualisiert am 17.09.2013Lesedauer: 6 Min.
Deutschland kein Land für Kinder? Viele Bürger sind genau dieser Ansicht.Vergrößern des BildesDeutschland kein Land für Kinder? Viele Bürger sind genau dieser Ansicht. (Quelle: Thinkstock by Getty-Images-bilder)
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Ist Deutschland ein kinderfreundliches Land? "Ja", meinen laut der von der GfK Marktforschung Nürnberg durchgeführten Untersuchung für das Gesundheitsmagazin "Apotheken Umschau" nur knapp vier von zehn (39,7 Prozent) Bundesbürgern. Von den befragten Eltern mit minderjährigen Kindern sagt dies lediglich ein Drittel (34,5 Prozent). Ist Deutschland wirklich kinderfeindlich? Das denken die Leser des Elternportals von t-online.de.

Bei unserer Online-Umfrage haben 5015 Leser abgestimmt. Die Mehrheit (44 Prozent) stimmt der Aussage zu "das Land ist insgesamt kinderfeindlich". Ein Drittel meint dagegen "nur die Politik ist kinderfeindlich, nicht die Menschen". Der kleinste Teil der Leser (neun Prozent) findet, dass ein Großteil der Bürger kinderfeindlich ist, nicht jedoch die Politik. Dass Deutschland kinderfreundlich ist, meinen nur 14 Prozent der Leser.

Drei Aufreger: Rahmenbedingungen, Gesellschaft und Erziehung

Bei der Auswertung Ihrer Kommentare und Beiträge auf unserer Facebook-Fanpage "Eltern-Welt" kristallisierten sich drei Tendenzen heraus: Ein Teil der Leser hält Deutschland für kinderfeindlich und übt konkrete Kritik an Rahmenbedingungen für Familien. Andere meinen, dass Kinderfeindlichkeit eher auf gesellschaftlicher Ebene zu spüren ist. Ein zweiter Teil der Leser wiederum hält Deutschland für kinderfreundlich und argumentiert mit der Fülle der Familienleistungen. Das dritte Lager empört sich über die mangelnde Erziehung heutiger Kinder und Jugendlicher. Wer dies kritisiere, gelte gleich als kinderfeindlich.

Eine Auswahl von Kommentaren und Facebook-Beitrage unserer Leser:

Das ist in Deutschland kinderfeindlich

Carsten Braun (auf Facebook): Kinderfeindlich? Nur in manchen Bereichen. Schulen sind und Kitas müssten kostenlos für Geringverdiener sein. Es gibt Steuervorteile für Eltern und Kindergeld, was ebenfalls richtig ist. Anders herum haben manche Familien oft eine Anspruchshaltung, die einfach unrealistisch ist. Der Staat soll möglichst für Alles aufkommen, Kitas und später Schulen nach Möglichkeit in Gänze die Erziehung übernehmen, damit die Eltern eine Karriere machen könne und sich möglichst wenig selbst um das oder die Kinder kümmern müssen. [...] Kinderlärm ist mit Sicherheit hinzunehmen, aber was spricht eigentlich dagegen, den Kindern frühere Tugendwerte, wie etwa gegenseitige Rücksichtnahme, Höflichkeit, eine angemessene Sprache oder Respekt beizubringen. [...] Nur weil man Kindern auch mal Grenzen setzt, ist man noch nicht kinderfeindlich!

Dirty-Harry: Die BRD ist kein Land für Kinder! 1. Es fehlen Sozialwohnungen und bezahlbare normale Wohnungen. 2. Die Löhne müssen der Steuerbelastung gegenüber angehoben werden, sonst kann sich kaum noch einer eine Familie leisten. 3. Die Menschen, die bei Zeit oder Leihfirmen arbeiten, sollten komplett von Steuern befreit werden. 4. Es fehlen immer noch Kitas. 5. Es fehlen immer noch Lehrer.

Beluga: Deutschland ist nicht kinderfeindlich. Wir Deutschen sind es. Während in den südlichen Ländern Kinder überall willkommen sind [...] müssen deutsche Kinder entweder brav im Hochstühlchen sitzen oder zu Hause bleiben. Während andernorts Kinder getragen und gehätschelt werden, müssen unsere Kinder mindestens nach dem Buch "Jedes Kind kann schlafen lernen" schon im frühesten Babyalter an feste Zeiten gewöhnt werden. Während woanders Kinder spielen und lachen dürfen, klagen hier Anwohner gegen "Kinderlärm" zu nicht genehmen Zeiten. Da kann unsere Politik nix für. Das ist eine Einstellungssache. Kinder machen Lärm, Unordnung und sind nicht zeitlich einteilbar. Sie sollten natürlich nicht der Umwelt und den Eltern auf der Nase herumtanzen. Eine vernünftige Erziehung ist ein Muss. Aber alles in Maßen bitte.

hmpsj: Wir sind Eltern von Vierlingen und erleben es täglich wie kinderfeindlich Deutschland wirklich ist. Ich erziehe meine Kinder zuhause, weil ich nicht arbeite und bei meinen Kindern die Grundsteine für ihr Leben selber legen will. Aber mich stört es, wenn man nicht mal den ÖV nutzen kann, weil es überall Treppen gibt.

Christina Roth (auf Facebook): Die Kinderunfreundlichkeit fängt schon bei den Ferien an. Der Staat will, dass die Mütter arbeiten gehen, macht aber kaum was, damit diese in den Ferien versorgt sind. Ich bekomme 25 Tage Urlaub im Jahr. Was die Kids an Ferien haben, weiß ja jeder. Also muss ich als Mutter mir unbezahlten Urlaub nehmen, damit ich überhaupt diese Ferienzeit auffangen kann.

jugendtrainer: Das kinderfeindlichste ist wenn man die Kinder nach zwölf Monaten Erdenleben in Kita und danach in die Ganztagesschule abschiebt. Wo ist da noch eine Kindheit?

knulle-doof: Tiernahrung 7 Prozent Mwst. - Babynahrung 19 Prozent Mwst.

Ein Einkommen reicht für eine Familie nicht

spiehei: Ich habe mich bewusst für Kinder entschieden, genau gesagt, zwei. Aber damit wir uns das leisten können, müssen mein Mann und ich arbeiten gehen. Die Konsequenz: ein Kind im Kindergarten in Ganztagsbetreuung und das andere in der OGS. Und trotzdem führt mich das täglich beruflich und privat an meine Grenzen. Meine Meinung dazu: Das ganze System ist definitiv nicht für Kinder ausgelegt. Keine flexible Kinderbetreuungszeiten, tägliche Klimmzüge sind da vorprogrammiert. Ach ja, das ganze Gesülze zum Thema Rabenmutter kann ich schon nicht mehr hören. Meine Kinder gehen übrigens gerne in Kita und OGS.

Cleo_007: Tja, wer das halt immer noch nicht glauben möchte: Früher reichte das Einkommen von einer Person für die ganze Familie, die Eltern bekamen ausreichend Rente, von der sie leben konnten und auch noch ihren Enkeln davon abgaben. Die Frauen hatten noch Zeit für ihre Kinder und zusätzlich waren sie für die Versorgung der Eltern im Alter anwesend. Heute werden Kinder kurz nach der Geburt abgeschoben, weil das Einkommen beider Elternteile sonst nicht ausreicht!

thieme-groemitz: Das Kindergeld in der herkömmlichen Version sollte abgeschafft werden und dafür benutzt werden, Kindergärten, Vorschulen und Schulen mit ganztägiger Betreuung anzubieten. Auch sollten alle Einrichtungen bis hin zu unseren Universitäten inklusive Anfahrten für Schüler und Studenten frei sein. Außerdem sollte das Geld noch dafür verwandt werden, alle Einrichtungen zu modernisieren und besser auszustatten. Warum ist das in anderen Ländern wie Schweden für max. 100 Euro monatlich möglich und in unserem reichen Land nicht.

"Die Kinder sind schlecht erzogen"

thkmk: Nein, Deutschland ist nicht kinderfeindlich. Viele Kinder hier sind schlecht oder gar nicht erzogen und dies löst dann eine solche Meinung aus. Eltern nehmt euch eurer Kinder an!

helas: Es geht eigentlich gar nicht um Kinderfeindlichkeit. Die Eltern der Kinder sind nicht erzogen, denn sie lassen alles gewähren, was die Kleinen so anstellen. Das ist das eigentliche Problem der Vermieter und Nachbarn und anderer Mitmenschen. Würde man die Kinder richtig lieb, aber auch konsequent und mit einer gewissen Strenge erziehen, wären viele Probleme gar nicht erst aufgekommen.

"Deutschland ist sehr kinderfreundlich"

Meinung2xxx: Deutschland = kinderunfreundlich?! Wohl kaum. Wir bekommen Kindergeld, Elterngeld, Elternzeit, kostenloses Studium, etc. In anderen Ländern wäre man über solche Leistungen einfach nur dankbar. Ich glaube, die Leute hier schätzen das viel zu wenig. Ich meine Deutschland ist sehr kinderfreundlich!

Sager: Deutschland ist nicht kinderfeindlich. Nur die Erwartungen künftiger Eltern sind zu hoch. Man erwartet doch dass alles zugeflogen kommt sobald man ein Kind hat. "Mein Kind ist das Wichtigste für mich" ist doch der Spruch der Mütter sobald irgendwas nicht so funktioniert wie sie es wollen oder etwas verlangt wird von ihnen. Jetzt noch Ansprüche an die Gesellschaft richten, kostenlos hier kostenlos da, und wenn es nicht geht sind alle kinderfeindlich.

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himbeerspatz: Es wird in Deutschland schon viel für Kinder getan, jedoch nicht unbedingt genutzt. Familie, so wie ich sie hatte, wo alle füreinander da sind, ist selten geworden (bin erst in den Zwanzigern)! Bedenkt man, dass früher Eltern kaum unterstützt wurden, und wir Kids doch gut und liebevoll auf das Leben vorbereitet wurden, akzeptiere ich das Wort "kinderfeindlich" nicht! Eher Desinteresse und fehlende Verantwortung der Eltern ist das Problem!

"Mehr Mut zu Kindern!"

ArminSusi: Ich denke, es fehlt vielen auch der Mut, Verantwortung zu tragen deshalb wird sie oftmals der Gesellschaft angelastet, wobei vergessen wird, wir sind die Gesellschaft und wir entscheiden, ob wir Kinder wollen. Ich persönlich kann jedem nur raten, Kinder bereichern das eigene Leben mehr als alles Geld der Welt es nicht kann. Deshalb Mut zu Kindern.

barne: Wenn ich auf Kinder verzichte, weil dieses Land teilweise kinderfeindlich ist, dann hätte ich nicht das Schönste bekommen, was es gibt: meine beiden Kinder (vier und sieben Jahre).

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