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Die vertauschten Brüder von Bogotá


Dramatisches Wiedersehen
Die vertauschten Zwillingsbrüder von Bogotá

Von t-online
24.07.2015Lesedauer: 2 Min.
Von links: Jorge Castro, William Velasco, Carlos Castro und Wilber Velasco.Vergrößern des BildesVon links: Jorge Castro, William Velasco, Carlos Castro und Wilber Velasco. (Quelle: Screenshot New York Times Magazine)
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Dieses Familiengeschichte ist unfassbar, vor allem für die Beteiligten. Mit 26 Jahren stellen vier junge Männer fest, dass zwei von ihnen als Babys im Krankenhaus vertauscht wurden. Sie wuchsen als zweieiige Zwillingspaare auf und entdeckten nur zufällig, dass sie als eineiige Zwillinge geboren wurden.

Die junge Kolumbianerin Laura brachte die Geschichte ins Rollen. Ihr war aufgefallen, dass William, ein Cousin ihrer Freundin Janeth, genau so aussah wie ihr Kollege Jorge. Gesicht, Wangenknochen, Haare, die Form der Lippen, Statur und Gang waren identisch. Als sie ihrem Kollegen davon erzählte, lachte er und sagte, dass er in der Tat einen Zwillingsbruder hätte. Sie beide wären jedoch zweieiig und sähen sich nicht ähnlich.

Als Janeth kurz darauf Jorge kennenlernte, fiel auch ihr die extreme Ähnlichkeit auf. Sie traute sich nicht, ihn darauf anzusprechen, die Geschichte ging ihr aber nicht mehr aus dem Kopf. Später schickte sie ihrer Freundin Laura ein Foto von William aufs Handy, mit der Bitte, es Jorge zu zeigen.

"Das bin ich"

Der fiel aus allen Wolken: "Das bin ich", sagte er und starrte auf das Bild. Er zeigte es Kollegen, die es für ein Foto von ihm hielten. Mit mulmigen Gefühlen schaute sich Jorge auf Facebook dann weitere Fotos von William an, und ihm zog sich der Magen zusammen. Auf einem der Bilder war William mit einem Bruder zu sehen – und der war wiederum ein Doppelgänger seines Bruders Carlos.

Janeth zeigte ihrem Cousin William die Fotos von Jorge und Carlos. William war amüsiert und fasziniert. Die beiden sahen tatsächlich aus wie er und sein Bruder Wilber. Waren sie als Kinder vertauscht worden? Aber das war doch kaum möglich, waren sie doch etwa 500 Kilometer entfernt voneinander aufgewachsen.

Wie sich herausstellte, waren William und Wilber zu früh auf die Welt gekommen. William war nicht gesund und deshalb aus der Provinz Santander ins Kinderkrankenhaus von Bogotá gebracht worden. Dort hatte auch die Mutter von Jorge und Carlos entbunden. Offensichtlich waren die Babys William und Carlos irgendwann im Krankenhaus vertauscht worden.

Eine unglaubliche Begegnung

Das erste Treffen der vier Männer wurde von den Freunden arrangiert. Sie starrten sich an, sie lächelten sich an, sie waren total verunsichert. Sie verglichen Ähnlichkeiten, versuchten Unterschiede zu entdecken. "Es war, als würde ich durch einen Spiegel schauen und auf der anderen Seite des Spiegels ist ein paralleles Universum", sagte Jorge später einer Journalistin der New York Times.

Mit der Aufregung über den neu entdeckten Zwilling kam das Gefühl des Verlustes – verpasste Zeit mit Eltern und Geschwistern, nie gehabte Möglichkeiten, verlorene Jahre. Nun versuchen sie, mit ihren neuen Familienverhältnissen zurecht zu kommen und ihre Identität neu zu entdecken. All das zu verarbeiten wird noch lange dauern.

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