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Armut – 3,7 Millionen Kinder sind "sozial abgehängt"


Darum kämpfen so viele Kinder gegen die Armut

Von dpa
21.03.2017Lesedauer: 2 Min.
Mehr als jeder vierte Minderjährige in Deutschland ist von Armut bedroht.Vergrößern des BildesMehr als jeder vierte Minderjährige in Deutschland ist von Armut bedroht (Quelle: Roman Bodnarchuk/Thinkstock by Getty-Images-bilder)
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Für viele Deutsche haben sich die Bildungschancen verbessert. Aber noch immer sind fast vier Millionen Jugendliche und Kinder sozial ausgegrenzt und von Armut bedroht. Eine Expertin in der Jugendhilfe erklärt, warum das so ist und hat auch Lösungen parat.

"Startchancen in das Leben werden nach wie vor vererbt", sagt Karin Böllert, Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft für Kinder- und Jugendhilfe (AGJ). Insgesamt 3,7 Millionen Kinder und Jugendliche gehörten zu den Verlierern ihrer Generation – das sind 28 Prozent. Allein 19 Prozent aller jungen Menschen seien von Armut bedroht. Jeder Zehnte wachse in einem Elternhaus auf, in dem weder Vater noch Mutter erwerbstätig seien. Elf Prozent wüchsen in Familien auf, in denen weder Vater noch Mutter eine abgeschlossene Berufsausbildung hätten.

Bildungschancen hängen von den Eltern ab

"Bildungserfolg hängt immer noch maßgeblich vom Elternhaus ab", kritisiert Böllert. So gingen Unterdreijährige aus Familien mit Migrationshintergrund und aus Elternhäusern mit niedrigen Schulabschlüssen weniger oft in die Kita als andere. Insgesamt besuche jedes dritte Kind unter drei Jahren eine Kita. Bei den Kindern über drei Jahren seien es 95 Prozent.

Kitaplätze für Flüchtlingskinder

Böllert fordert Kitaplätze für alle kleinen Flüchtlingskinder: "Die Kitas sind Türöffner in die Gesellschaft." Insgesamt gebe es 120.000 Flüchtlingskinder unter sechs Jahren in Deutschland, sagt Böllert unter Berufung auf Zahlen des Bundesamts für Migration und Flüchtlinge. "Viele Flüchtlingskinder wissen gar nicht, dass es Kitas gibt", sagte sie. Dabei falle die Integration dort besonders leicht, auch das Lernen der deutschen Sprache.

Ganztagsschulen in der Kritik

Von Ganztagsschulen hält Böllert nichts. Sie könnten das starke Niveaugefälle zwischen den Schülern oft nicht ausgleichen. "Beim Ziel, Kindern hier gleiche Startchancen zu geben, ist die Ganztagsschule gescheitert."

Böller kündigt an, dass sich die AGJ für kleinere Gruppen in den Kitas und für mehr Kitapersonal einsetzen will. Insgesamt sollten Kinder aus Elternhäusern mit niedrigem Einkommen besser gefördert werden. Das Kindergeld müsse dafür reformiert werden.

Das Bildungsniveau steigt

Böllert betont aber auch, dass viele junge Menschen gute Startchancen hätten – Tendenz steigend. So nehme das Bildungsniveau zu. 41 Prozent der Schüler machten Abitur. Mit 2,8 Millionen Studenten sei deren Zahl laut Statistischem Bundesamt gegenüber 2010 um 27 Prozent gestiegen. Böllert begrüßt, dass hunderttausende junge Menschen etwa zum Studieren ins europäische Ausland gingen. "Bildung wird europäisch." Die Zahl der Schulabgänger ohne Abschluss sei auf zuletzt 5,7 Prozent gesunken.

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