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5 Trinkmythen: Müssen wir zwei Liter Wasser am Tag trinken?


Trinkmythen auf dem Prüfstand
Müssen wir wirklich zwei Liter Wasser am Tag trinken?

dpa-tmn, Ann-Kathrin Landzettel

Aktualisiert am 07.08.2020Lesedauer: 4 Min.
Eine Frau trinkt WasserVergrößern des BildesWeniger als einen Liter am Tag sollte man nicht trinken (Quelle: Thinkstock by Getty-Images-bilder)
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Die Sorge, zu wenig zu trinken, ist für viele ein ständiger Begleiter. 1,5 Liter-Flaschen, Trink-Apps und Notizzettel am Computer sollen helfen, eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr zu gewährleisten. Doch braucht unser Körper wirklich zwei Liter am Tag? Fünf Trinkmythen auf dem Prüfstand.

Trinken ist gesund, darüber ist man sich einig. Der Körper besteht zu 50 Prozent aus Wasser, eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr ist daher wichtig. Doch manche haben den halben Tag den Mund an der Wasserflasche – egal ob sie durstig sind oder nicht. Ist das sinnvoll?

Mythos eins: Zwei Liter Wasser am Tag sind Pflicht

Mit genau dieser Frage haben sich kürzlich der australische Studienautor Michael Farrell und sein Team der Monash University in Melbourne befasst. Das Ergebnis der Untersuchung, die im Fachjournal "Proceedings of the National Academy of Sciences (PNAS)" veröffentlicht wurde: Man sollte auf sein Durstgefühl hören und nur dann trinken, wenn man Durst hat. Der Körper signalisiert rechtzeitig, wenn er Flüssigkeitsnachschub braucht. Nach einem strikten Mengenplan zu leben oder sich gar zum Trinken zu zwingen, ist laut den Wissenschaftlern nicht ratsam. Komme man nicht auf zwei Liter am Tag, sei das kein Grund zur Sorge, so die Forscher.

Das sieht auch die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) so und rät ebenfalls, auf das Durstgefühl zu hören. Weniger als einen Liter am Tag sollte man den Ernährungsexperten zufolge allerdings nicht trinken. Denn Wasser erfüllt im Körper wichtige Funktionen, transportiert etwa Nährstoffe und Abbauprodukte und reguliert die Körpertemperatur. Zudem geht unserem Körper über Schwitzen, Atmen und die Nieren Wasser verloren. Der Tipp der DGE: Zu jeder Mahlzeit ein großes Glas Wasser trinken.

Mythos zwei: Trinken zum Essen verdünnt die Verdauungssäfte

Ebenfalls ein Mythos ist, dass eine zusätzliche Flüssigkeitszufuhr zum Essen die Verdauungssäfte verdünnt. Der Magensaft ist zum einen extrem sauer und die Wirkung lässt sich nicht so einfach beeinflussen. Zum anderen passt der Magen die Säuremenge bei Bedarf an. Das Glas Wasser zum Essen hat somit keinen negativen Einfluss auf die Verdauung. Im Gegenteil: Warmes Wasser kann die Darmtätigkeit sogar anregen. Nach dem Aufstehen getrunken, unterstützt es bei vielen den morgendlichen Gang auf die Toilette.

Mythos drei: Kaffee zählt nicht zur Flüssigkeitsbilanz

Dass Kaffee nicht zur täglichen Flüssigkeitszufuhr gezählt werden darf, ist ebenfalls ein Mythos und stimmt so nicht. Laut der DGE können Kaffee sowie schwarzer und grüner Tee in der Flüssigkeitsbilanz wie jedes andere Getränk behandelt werden, denn es enthält ebenfalls Wasser. Gegen drei bis vier Tassen spricht den Experten zufolge nichts. Allerdings seien die Getränke in erster Linie Genussmittel und keine Durstlöscher.

Übrigens: Stimmt die Flüssigkeitsmenge nicht, sendet der Körper deutliche Signale. Spannungskopfschmerzen, eine nachlassende Konzentration, Müdigkeit, Verstopfung und dunkelgelber Urin beispielsweise deuten auf zu wenig Wasser im Organismus hin.

Mythos vier: Wer Wasser trinkt, nimmt ab

Minuskalorien seien es, die das Fett zum Schmelzen bringen, argumentieren überzeugte Abnehmwillige und greifen beherzt zum kalten Wasserglas. Doch ganz so ist es nicht. Was der Körper an Energie verbraucht, um das Wasser auf Körpertemperatur zu bringen, ist nicht der Rede wert. Die positive Wirkung liegt woanders. Das Wasser selbst lässt uns nicht abnehmen, sondern hilft dabei, Kalorien einzusparen. So wird man schneller satt, wenn man vor dem Essen ein Glas Wasser trinkt. Häufig werden auch Hunger und Durst verwechselt. Wer bei Heißhunger zuerst ein Glas Wasser trinkt, hat gute Chancen, dass die Gelüste nachlassen und der Schokoriegel in der Schublade bleibt.

Mythos fünf: Leitungswasser hat keine Mineralstoffe

Leitungswasser enthält keine Mineralstoffe – auch dieser Mythos hält sich hartnäckig. Dass dem nicht so ist, zeigt eine Untersuchung der Stiftung Warentest. Die Tester stellten fest, dass die meisten Mineralwässer aus dem Supermarkt nicht mehr Mineralien enthalten als das Wasser aus der Leitung. Nur jedes fünfte Wasser zeigte einen hohen oder sehr hohen Gehalt an Magnesium, Natrium und anderen Mineralstoffen.

Der Begriff Wasserhärte in Bezug auf Leitungswasser beschreibt übrigens im Wesentlichen den Gehalt an Kalzium und Magnesium. Hartes Wasser sei also keinesfalls gesundheitsschädlich, wie das Umweltbundesamt (UBA) in seinem Ratgeber "Rund um das Trinkwasser" betont. Würde man allerdings allein über Trinkwasser seinen Mineralstoffbedarf decken wollen, müsste man laut den Umweltexperten etwa einen Eimer Wasser trinken. 100 Gramm Emmentaler haben den gleichen Effekt. Aus dem Trinkwasser benötige der Mensch vor allem das Wasser selbst.

Leitungswasser kurz ablaufen lassen

Um eine bestmögliche Qualität aus der Leitung zu erhalten, rät das UBA, Trinkwasser, das vier Stunden oder länger in der Leitung gestanden hat, kurz ablaufen zu lassen, bis es etwas kühler über die Finger läuft. Erst dann besitze es wieder seine optimale Qualität. Das abgelaufene Wasser kann für andere Zwecke verwendet werden, etwa zum Putzen oder Blumen gießen.

Achtung Herzpatienten

Patienten mit Herzschwäche müssen bei Hitze ausreichend Wasser trinken. Gleichzeitig darf es auch nicht zu viel Flüssigkeit sein, warnt die Deutsche Herzstiftung. Das kann die Herzleistung nämlich ebenfalls schwächen. Wie finden Patienten heraus, ob sie genug trinken, aber nicht zu viel? Die Herzstiftung rät, sich morgens und abends auf die Waage zu stellen. Wiegt jemand am Abend über 500 Gramm mehr als am Morgen, hat er zu viel getrunken. Wer abgenommen hat, muss in Absprache mit dem behandelnden Arzt eventuell weniger entwässernde Mittel nehmen.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
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