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Diäten im Jugendalter steigern Risiko einer Essstörung


Kindergesundheit
Diäten im Jugendalter steigern Risiko einer Essstörung

t-online, dpa, sjm

09.05.2011Lesedauer: 2 Min.
Diäten können tödliche Folgen haben.Vergrößern des BildesDiäten können tödliche Folgen haben. (Quelle: imago/imago-images-bilder)
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Für Kinder und Jugendliche sollten Diäten in der Regel tabu sein. "Wer in der Wachstumsphase die Nährstoffzufuhr einschränkt, wird später immer Probleme haben, sein Gewicht zu kontrollieren", sagte Reinhard Mann von der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA). Die Gefahr einer Essstörung sei umso größer, je jünger mit der ersten Diät begonnen wird, erklärte der Experte. Ausnahme sind Abspeck-Kuren, die aus ärztlicher Sicht wegen enormer Fettleibigkeit nötig sind - dann aber entsprechend betreut werden.

Diäten sind auch für Erwachsene nicht gesund

Generell seien Diäten auch für Erwachsene abzulehnen, bei denen pauschal auf bestimmte Nährstoffe verzichtet wird oder der Fokus auf nur einem Lebensmittel liegt. Bei extrem einseitigen Diäten könne der Versuch, nicht mit der Nahrung aufgenommene Stoffe aus körpereigenen Reserven zu bilden, sogar tödlich enden, warnte Mann.

Hinter Reduktionsdiäten verbergen sich Gefahren

Kritisch sieht er auch sogenannte Reduktionsdiäten. Dabei wird die Energiezufuhr eingeschränkt. "Das kann an sich gut funktionieren", sagte Mann. Es berge aber gesundheitliche Gefahren. Je stärker reduziert wird, desto schwieriger lasse sich eine ausgewogene Ernährung einhalten. Die absolute Untergrenze der täglichen Energiezufuhr liege ohne fachliche Betreuung bei 1500 Kilokalorien.

Unterversorgung kann erhebliche Folgen haben

Die Folge von Nährstoffmangel ist laut Mann Heißhunger - und damit das Gegenteil dessen, was man eigentlich erreichen will. Die Unterversorgung könne kurzfristig einen Kreislaufkollaps, rissige Haut oder spröde Fingernägel verursachen. Auf lange Sicht drohten etwa Essstörungen oder - in besonders extremen Fällen - Skorbut.

Skorbut wird auch Möller-Barlow-Syndrom genannt, welches durch Vitaminmangel auftreten kann. Erst mehrere Monate später tauchen unter anderem folgende Symptome auf: schlechte Wundheilung, Zahnfleischbluten, Erschöpfung, Muskelschwund, hohes Fieber, Gelenkentzündungen, Blutungen der Knochenunterhaut, die sich durch Knochenschmerzen aufweisen.

Keine Diät, sondern Bewegungstraining reguliert Körperform

Aus medizinischer Sicht sei eine Gewichtsreduktion erst ab einem Body-Mass-Index (BMI) über 25 ratsam, erläuterte Mann. Zumal die Diät in der Regel nicht der richtige Weg sei, um das eigentliche Ziel zu erreichen. "Die meisten wollen abnehmen, weil sie mit ihrem Körper nicht zufrieden sind." Aber die Körperformung sei nicht mit Gewichtsabnahme zu regulieren, sondern mit Bewegungstraining.

Empfehlung von Diäten nur bei stark übergewichtigen Menschen

Stark übergewichtigen Menschen empfiehlt er eine Kombination aus beidem. Viele vergessen dem Experten zufolge aber, dass die positiven Auswirkungen von Essen - wie das befriedigende Gefühl - anders erreicht werden müssen, um das psychische Gleichgewicht zu erhalten. Hilfreich sei eine Liste mit Dingen, die einem Freude bereiten. "Die meisten meinen, dass sie das gar nicht nötig haben."

Sinnvolle Ernährungsumstellung dauert sechs Monate

Falsch sei es außerdem, bei der Diät aufs Tempo zu drücken. Im Frühling erst für die Bikinifigur im Sommerurlaub zu hungern, bringe nichts. Eine sinnvolle Ernährungsumstellung dauere etwa ein halbes Jahr. "Die Konsequenzen sieht man aber schon viel früher." Nach vier bis acht Wochen machten sich die Folgen vorm Spiegel bemerkbar - und sind dann auch schon für andere sichtbar.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
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