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Schicksal: Herzkranker Junge stellt sein Buch vor


Seine letzten Wünsche
"Einmal ein fremdes Mädchen küssen"

dpa, Carola Große-Wilde

Aktualisiert am 23.08.2013Lesedauer: 3 Min.
"Dieses bescheuerte Herz" - unter diesem Buchtitel beschreibt der herzkranke 16-jährige Daniel sein Schicksal und seine Wünsche.Vergrößern des Bildes"Dieses bescheuerte Herz" - unter diesem Buchtitel beschreibt der herzkranke 16-jährige Daniel sein Schicksal und seine Wünsche. (Quelle: dpa-bilder)
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Daniel ist erst 16. Er weiß, dass er bald sterben wird und er hat noch so viele Wünsche. Dann trifft Daniel auf einen, mit dem er sich seine Herzenswünsche erfüllt, und gemeinsam erleben sie, was wirklich zählt im Leben. Das Buch, das daraus entstanden ist, haben die beiden jetzt vorgestellt. Ihr Honorar spenden sie dem Kinderhospiz, in dem der schwer herzkranke Junge lebt. Das ist Daniels Geschichte: "Dieses bescheuerte Herz - Über den Mut zu träumen".


Mal ohne Aufpasser zu sein, in einem Fünf-Sterne-Hotel übernachten und beim Zimmerservice so viel Schnitzel mit Pommes und Cola bestellen, wie man möchte, ein fremdes Mädchen küssen, einen Liebesbrief schreiben und abschicken, mit einem coolen Sportwagen durch die Gegend fahren, Mama endlich wieder von Herzen glücklich sehen - und über alles ein Buch schreiben. Das waren Daniels große Wünsche und tatsächlich wurden einige davon Wirklichkeit, nur nicht der, gesund zu werden. Er weiß, er wird bald sterben.

Daniel hat nur noch kurze Zeit zu leben

Was für andere Teenager selbstverständlich ist, liegt für Daniel Meyer in unerreichbarer Ferne: Der Junge mit den roten Haaren und dem fröhlichen Lachen ist seit seiner Geburt schwer herzkrank und hat vielleicht nur noch kurze Zeit zu leben. Niemand weiß, wie viel Zeit ihm noch bleibt, auch die Ärzte nicht. Seit mehr als einem Jahr wird Daniel an fünf Tagen die Woche im Theodorus-Kinder-Tageshospiz in Hamburg betreut.

Hier sitzt der schmächtige Junge nun zwischen seiner Mutter und Lars Amend vor etlichen Journalisten auf einer Pressekonferenz. Auch ungewöhnlich für einen 16-Jährigen. Doch zusammen mit Amend hat Daniel ein Buch geschrieben über "Dieses bescheuerte Herz" und wie er sich durchs Leben kämpft.

Berliner Autor auf der Suche nach dem Sinn

Der Berliner Autor Amend hat schon eine Biografie über Bushido und den Gitarristen der Scorpions, Rudolf Schenker, verfasst. Daniel, cool mit Jeans, Turnschuhen und Hut, kichert vor sich hin. Er ist sichtlich aufgeregt, als Lars Amend erzählt, wie die beiden sich kennengelernt haben und wie daraus eine Freundschaft wurde. "Ich war auf der Suche nach dem Sinn des Lebens, dachte, viele Probleme zu haben und hab die schönen Dinge des Lebens nicht mehr gesehen", sagt der 35-Jährige. Da habe ihm die Leiterin des Hospizes, Ester Peter, von Daniel erzählt.

"Daniel hat mich in sein Leben gelassen"

Aufmerksam lauscht der 16-Jährige den Ausführungen seines "großen Bruders". "Ich sehe viel besser aus als er" und ich hab 'ne Freundin, er nicht", unterbricht er ihn. Daniel sei ihm gleich um den Hals gefallen und schon nach kurzer Zeit habe er sich entschieden, bei Daniel zu wohnen. Auch jetzt telefonieren und skypen die beiden täglich. "Daniel hat mich in sein Leben gelassen und ich habe von ihm gelernt, im Jetzt zu leben, dass nur der Moment zählt", sagt er.

"Spaß am Rest des Lebens"

Daniel wiederum erzählte Lars von den vielen Wünschen, die er vor seinem Tod so gerne noch erfüllt haben würde. Er begann, eine Liste zu erstellen und einige der Wünsche gingen in Erfüllung: Die beiden fuhren zusammen nach Berlin, Daniel durfte in einem Sportwagen fahren, sich mit einem Mädchen treffen. Eine Limousine mit fünf Blondinen kutschierte ihn durch Berlin und bei der Party zu seinem 16. Geburtstag war sogar eine Stripperin dabei. "Ich konnte Daniel zwar nicht seine Sorge nehmen, aber ich wollte, dass er den Rest seines Lebens noch mal richtig Spaß hat", sagte Amend.

"Etwas, das meine Mutter an mich erinnert"

Daniel habe ihn dann gebeten, ihre Geschichte aufzuschreiben. "Ich möchte, dass meine Mutter etwas hat, was sie an mich erinnert", sagt Daniel in dem Video, das die beiden zusammen gedreht haben. Der Medienrummel um seine Person gefällt ihm. "Ich musste heute Morgen sogar schon Autogramme geben", erzählt Daniel stolz. Vorwürfe, er nutze das Schicksal des Jungen aus, lässt Lars Amend nicht gelten: "Das ist mir völlig egal, wenn Leute das denken, können sie es tun. Aber es ist ja nicht so. Wer Böses denkt, wird das immer tun", sagt er. Als Dank für die Unterstützung spendeten die beiden 25.000 Euro ihres Buchhonorars an den Förderverein KinderLeben, der betroffene Eltern und das Kinder-Tageshospiz unterstützt.

Buchtipp: Daniel Meyer mit Lars Amend: "Dieses bescheuerte Herz. Über den Mut zu träumen", S. Fischer Verlag, ISBN: 978-3-8105-1332-8

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
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