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So lässt sich Übergewicht bei Kindern vermeiden


Eltern sind verantwortlich
So lässt sich Übergewicht bei Kindern verhindern

dpa-tmn, Marie Blöcher

Aktualisiert am 19.08.2016Lesedauer: 4 Min.
Übergewicht bei Kindern ist weit verbreitet. Dabei ist es gar nicht so schwer, die lästigen Pfunde zu vermeiden.Vergrößern des BildesÜbergewicht bei Kindern ist weit verbreitet. Dabei ist es gar nicht so schwer, die lästigen Pfunde zu vermeiden. (Quelle: Thinkstock by Getty-Images-bilder)
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Statistiken zeigen: Die deutschen Kinder

Ist der Griff zu Cola und Schokolade selbstverständlich, Bewegung aber die Ausnahme, dann ist Übergewicht häufig die Folge - das gilt für jedes Alter. Der Unterschied zwischen Erwachsenen und Kindern: Wer erwachsen ist, trägt die Verantwortung selbst, für den Lebensstil der Kinder sorgen die Eltern.

Gesundheitliche Risiken steigen mit den Pfunden

Wenn Sie merken, dass ihr Kind zu dick oder auf dem Weg dahin ist, sollten Sie eingreifen. Denn häufig bleibt Übergewicht ein Thema bis ins Erwachsenenalter und birgt gesundheitliche Risiken, warnt Torsten Spranger vom Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte.

Oft sind es bestimmte Verhaltensmuster der Eltern, die das Übergewicht fördern. Das beginnt schon im Säuglingsalter: "Ein schreiendes Baby ist nicht unbedingt ein hungriges Baby", erklärt Spranger. Eltern sollten versuchen, das Bedürfnis des Kindes herauszufinden: Ist es Müdigkeit? Oder hilft vielleicht eine Kuscheleinheit?

"Oft reagieren Eltern mit Nahrungsangeboten auf schreiende Babys und Kleinkinder - damit fördern sie schon früh ein Essverhalten, das über den eigentlichen Bedarf hinausgeht."

Gemeinsam einkaufen und zusammen das Essen zubereiten

Auch bei der späteren Entwicklung des Essverhaltens spielen Eltern die Schlüsselrolle, meint Dana Urban von der Onlineberatung der Bundeskonferenz für Erziehungsberatung. Eltern sollten ihre Kinder von Anfang an einbinden, wenn es um die Frage geht, was auf den Tisch kommt: "Man sollte essen begreifbar machen - wortwörtlich."

Schon für kleine Kinder ist es spannend, Lebensmittel anzufassen, zu riechen und zu probieren. Wer gemeinsam einkaufen geht, den Tisch deckt und Mahlzeiten zubereitet, zeigt seinem Kind ganz nebenbei, was alles zu einer gesunden Ernährung gehört.

Gefahr: Wenn Essen zum Trostpflaster wird

Viele Kinder haben trotz Bemühungen der Eltern mit Übergewicht zu kämpfen, schildert die Pädagogin. Genetische Veranlagungen, bestimmte Essgewohnheiten, fett- und zuckerhaltige Produkte oder Essen als tröstender Ausgleich: Die Gründe für Gewichtszunahme bei Kindern können ganz verschieden sein.

Wer unsicher ist, ob sein Kind übergewichtig ist und wie man darauf reagieren soll, kann sich an Erziehungsberatungsstellen wenden, rät Urban. Auch auf der Internetseite des Berufsverbandes der Kinder- und Jugendärzte finden Eltern medizinische Informationen und Anlaufstellen zur Beratung.

Zurückhaltung bei Fleisch und Milchprodukten

"Gerade weil die Gründe für Übergewicht so verschieden sind, ist eine individuelle, umfassende Hilfestellung wichtig", meint Lydia Lamers von der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung. Bei der Ernährung gibt es aber auch einige Faustregeln, die Eltern beachten sollten: Pflanzliche Lebensmittel wie Gemüse, Obst, Brot, Reis und Kartoffeln sollten den Hauptbestandteil ausmachen, tierische Lebensmittel wie Fleisch, Fisch und Milchprodukte einen kleineren Teil. Nur sparsam sollten fettige Lebensmittel und Süßigkeiten für Kinder auf den Tisch kommen.

Gemeinsam ein Farbenessen zubereiten

Bewusste Ernährung kann Spaß machen, vor allem wenn man sie gemeinsam umsetzt, sagt Urban. Um Kinder auf den Geschmack von frischen Lebensmitteln zu bringen, bieten sich kleine Tricks an: "In einem Sinnesquiz kann man zum Beispiel Rohkost blind probieren und dann erraten lassen."

Hat das Kind eine Lieblingsfarbe, wie Rosa, kann man ein Farbenessen zubereiten und mit Säften und Rote Bete experimentieren. Auch ältere Kinder kann man für bewusste Ernährung begeistern: Wer vorschlägt, gemeinsam eine Pizza zu backen anstatt einen Lieferdienst anzurufen, kann für den Belag frisches Gemüse wählen.

Besser nicht vor dem Fernseher essen

Nicht nur was, sondern auch wie gegessen wird, ist für eine gesunde Gewichtsentwicklung entscheidend, sagt Spranger: Besonders wichtig ist es, dass regelmäßig gemeinsam Mahlzeiten eingenommen werden. Gerade für Kinder sollte Essen einen Ausschließlichkeits-Charakter haben: "Der Klassiker ist das Abendbrot beim Fernsehen - für eine gesunde Ernährung ist das sehr problematisch." Denn das Sättigungsgefühl wird von den Kindern nicht wahrgenommen, wenn sie auf den Fernseher konzentriert sind.

Der Medienkonsum wirkt sich ohnehin oft auf die Gewichtsentwicklung von Kindern aus, meint der Kinderarzt: Verbringen Kinder viel Zeit vor der Spielkonsole oder dem Fernseher, bewegen sie sich kaum. Kommen dann Chips oder Junkfood dazu, verdichtet man alle klassischen Faktoren für eine Gewichtszunahme.

90 Minuten Bewegung pro Tag sind empfehlenswert

Andersherum wirkt Bewegung sich rundum positiv auf die Gesundheit aus: Ungefähr 90 Minuten sollten sich Kinder am Tag bewegen. Regelmäßige Bewegung finden sie zum Beispiel durch ein sportliches Hobby, sagt Urban.

"Viele Sportvereine haben Schnupperangebote für Kinder, die man auf der Suche nach dem passenden Sport ausprobieren kann." Wichtig ist, dass das Kind sich auch dagegen entscheiden darf - denn Bewegung sollte Spaß machen. Nicht immer muss es ein Sport im Verein sein: Am Wochenende kann die Familie gemeinsam eine Radtour machen oder einen Wanderausflug.

Auf keinen Fall sollten die Themen Ernährung und Bewegung den Alltag der Familie dominieren, warnt Spranger. Gerade wenn Kinder älter werden und Schönheitsideale eine Rolle zu spielen beginnen, ist es wichtig, den schmalen Grad zwischen bewusster Ernährung und einer zwanghaften Kontrolle nicht zu überschreiten. Bei Kindern sollte es nie um Diäten oder absoluten Verzicht gehen. Vielmehr sollten Eltern versuchen, ihren Kindern ein eigenes Gefühl dafür zu vermitteln, was ihrem Körper gut tut und was schadet.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
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