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Gefährliche Adventskalender? Schokoladen-Firmen kritisieren Test


Kleinkind
Gefährliche Adventskalender? Schokoladen-Firmen kritisieren Test

Von dpa
Aktualisiert am 27.11.2012Lesedauer: 3 Min.
Gefährliche Adventskalender? Die Hersteller haben auf die Kritik reagiert.Vergrößern des BildesGefährliche Adventskalender? Die Hersteller haben auf die Kritik reagiert. (Quelle: dapd)
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Das Test-Ergebnis klingt alarmierend: In Adventskalendern finden Verbraucherschützer giftige Stoffe. Doch die Schoko-Firmen wehren sich. Nach einem Bericht der Stiftung Warentest über schädliche Mineralölrückstände in der Schokolade aus Adventskalendern haben sich zahlreiche Hersteller gewehrt.

Einige Schokoladenproduzenten kritisierten die Untersuchungsmethoden und Bewertungen der Stiftung Warentest. Die Supermarkt-Kette Rewe will unterdessen ihren Kunden den Preis für Kalender aus Kulanz erstatten. Die Süßwaren-Kette Arko kündigte bereits den Rückzug bestimmter Kalender aus den Geschäften an.

Die Verpackung ist das Problem

Stiftung Warentest hatte in der Schokolade Spuren von Mineralölen gefunden. In neun der 24 Fälle warnten die Tester Kinder vor dem Verzehr. Zwölf Kalender waren nur gering belastet. Die winzigen Ölreste könnten aus der Farbe auf Kartonverpackungen aus recyceltem Altpapier stammen.

Die Gesundheitsgefährdung ist unklar

Die Bremer Firma Hachez Chocolade warf den Testern vor, Unsicherheit zu verbreiten, "die völlig bei den Haaren herbeigezogen ist". Eine Gesundheitsgefährdung könne "nicht einmal ansatzweise nachgewiesen" werden. Die Untersuchung erzeuge nur Aufmerksamkeit für die Stiftung Warentest.

Die Firma Rausch, deren Kalender laut der Untersuchung besonders belastet sind, ging in die Offensive. Die derzeitigen Analyse-Methoden seien nicht geeignet, aussagekräftige Informationen über Mineralöl-Gehalte in Lebensmitteln zu liefern. "Es sind auch keine Gesundheitsgefährdungen bekannt." Rausch will die Kalender trotzdem von unabhängigen Instituten untersuchen lassen.

Bislang keine Grenzwert für Mineralölreste

Kraft Foods, Hersteller von Milka-Schokolade, betonte: "Wir möchten darauf hinweisen, dass diese Thematik nicht Schokoladenspezifisch ist. Mineralölbestandteile kommen allgegenwärtig in der Umwelt vor." Andere Produzenten zeigten sich verwundert über die Ergebnisse, weil sie neue Pappe und mineralölfreie Farben verwenden würden und die einzelnen Schokostückchen mit Plastikfolie schützten. Auch der Bundesverband der deutschen Süßwarenindustrie (BDSI) hatte bereits am 26. November betont, die Schokolade sei nicht gesundheitsgefährdend. Einen Grenzwert für Mineralölreste gebe es bislang nicht.

Lange Lagerzeit problematisch

Ein Problem ist nach Darstellung der Stiftung Warentest, dass viele der etwa 50 Millionen Adventskalender, die jedes Jahr in Deutschland verkauft würden, wochen- oder monatelang in Fabriken und Geschäften lägen. Die Schadstoffe aus der Verpackung könnten sich in dieser Zeit in der Schokolade anreichern. : "Der Karton besteht meist aus recycelten Altpapier, das wiederum mit mineralölhaltiger Farbe bedruckt wurde. Die Mineralöle aus diesen Farben sind stark flüchtig und können in die Schokolade übergehen," sagte Ina Bockholt von der Stiftung Warentest.

Erfahrungswerte von Experten

Stiftung Warentest hatte sich bei den Bewertungen nach eigenen Angaben an Erfahrungswerten von Experten orientiert. Die Europäische Union (EU) habe noch keinen Grenzwert festgelegt, weil es noch keine Studien gebe. Zurzeit könnten Wissenschaftler nicht eindeutig abschätzen, wie stark Mineralöle den Menschen gefährdeten, so die Tester. Es gebe allerdings Hinweise: In Tierversuchen würden bestimmte Mineralöle mit Entzündungserscheinungen der Leber in Zusammenhang gebracht.

Arko-Kunden bekommen ihr Geld zurück

Am schlechtestem schnitten Kalender der Firmen Arko, Heilemann und Rausch ab. Arko-Geschäftsführer Torsten Teufert erklärte: "Wir haben den Verkauf des beanstandeten Kalenders gestoppt. Wir nehmen die Untersuchung sehr ernst. Inwieweit es ein Gefährdungspotenzial gibt, muss sich erst noch zeigen." Kunden könnten die Kalender zurückbringen und bekämen den Preis erstattet.

"Ursachen eingrenzen und beseitigen"

Der Schokoladenhersteller Heilemann leitete eine Laboruntersuchung der Schokolade und der Verpackungen ein. "Wir wollen die Ursache für die Rückstände genau eingrenzen und sie sofort beseitigen", sagte Heilemann-Geschäftsführer Peter Schrage. Die Firma gehe aber davon aus, dass die Rückstände aus schlechtem Verpackungsmaterial stammten, das ein Lieferant gegen die Absprachen aus Altpapier hergestellt habe.

Firma Lindt zeigt sich überrascht

Lindt-Sprecherin Natalie Zagoda sagte: "Wir wurden sehr überrascht von der Studie." Nun prüfe Lindt, was mit dem Kalender passieren solle.

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