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Betreuungsschlüssel in Kitas wird besser - Baden-Württemberg vorn


Baden-Württemberg vorn
Betreuungsschlüssel in Krippen und Kindergärten wird besser

Von afp, dpa
Aktualisiert am 24.08.2015Lesedauer: 3 Min.
Kinder laufen in einer Kita in Kassel durch den Flur.Vergrößern des BildesKinder laufen in einer Kita in Kassel durch den Flur. (Quelle: Uwe Zucchi/dpa-bilder)
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In deutschen Kitas und Kindergärten nimmt die Qualität der Betreuung zu. Die westlichen Bundesländer liegen dabei vor den östlichen. Befristete Arbeitsverträge und Zeitdruck belasten die Erzieherinnen. Das ergab eine Studie der Bertelsmann-Stiftung. Sie zeige, dass bundeseinheitliche Qualitätsstandards für Kindertagesbetreuung nötig seien, so die Experten.

Der Bertelsmann-Studie "Frühkindliche Bildungssysteme" zufolge kommen derzeit auf eine vollzeitbeschäftigte Kita-Fachkraft durchschnittlich 4,4 ganztags betreute Krippenkinder oder 9,5 Kindergartenkinder. Zwei Jahre zuvor war eine Erzieherin noch durchschnittlich für 4,8 Krippenkinder oder 9,8 Kindergartenkinder zuständig. Damit verbesserten sich die Betreuungsverhältnisse in fast jedem Bundesland.

Kita-Betreuungsschlüssel in Baden-Württemberg am besten

Dennoch stellten die Fachleute erhebliche Unterschiede in der Betreuungsqualität fest. Die besten Personalschlüssel weisen laut Studie inzwischen die Kitas in Baden-Württemberg auf: 3,1 Krippenkinder und 7,7 Kindergartenkinder kommen im Südwesten der Republik auf eine Erzieherin.

Damit erreicht Baden-Württemberg beinahe das von der Bertelsmann-Stiftung empfohlene Betreuungsverhältnis. Demzufolge sollte eine Erzieherin für höchstens drei unter Dreijährige oder 7,5 Kinder ab drei Jahren zuständig sein.

Ein Viertel der Arbeitszeit für Büroarbeiten

Die Experten verwiesen allerdings in diesem Zusammenhang darauf, dass das tatsächliche Betreuungsverhältnis im Kita-Alltag ohnehin ungünstiger ausfalle als der Personalschlüssel. Denn Erzieherinnen wendeten mindestens ein Viertel ihrer Zeit für Team- und Elterngespräche, Dokumentation und Fortbildung auf.

Erkennbar bessere Personalschlüssel bescheinigt die Studie auch den Bundesländern Hamburg, Rheinland-Pfalz und Sachsen-Anhalt. Während Rheinland-Pfalz damit weiter im Mittelfeld der westlichen Bundesländer rangiert, bleibt Hamburg mit einem Betreuungsverhältnis von eins zu 5,1 bei den unter Dreijährigen weiter das Schlusslicht im Westen.

Der Osten hat ein schlechteres Betreuungsverhältnis

Auch in Sachsen-Anhalt (eins zu 6,4) steht demnach die Aufholjagd noch am Anfang - ungünstiger war nur das Betreuungsverhältnis in Sachsen mit eins zu 6,5. "Die Personalschlüssel sind längst noch nicht überall kindgerecht und pädagogisch sinnvoll, aber der Trend ist positiv", erläuterte der Vorstand der Bertelsmann-Stiftung, Jörg Dräger.

In den neuen Bundesländern müssen sich Erzieherinnen generell um deutlich mehr unter Dreijährige kümmern als im Westen: Im Osten liegt das Verhältnis bei eins zu 6,1, im Westen bei eins zu 3,6.

Dasselbe gilt entsprechend für Kindergartengruppen. Im Westen betreut eine Erzieherin durchschnittlich 8,9 Kinder über drei Jahre, im Osten 12,4. Dafür liegt der Anteil der Kinder unter drei Jahren in Kitas in den neuen Ländern mit 46,6 Prozent erheblich höher als im Westen (22,7 Prozent).

Die Bertelsmann Stiftung analysierte zudem für ihrem aktuellen Ländermonitor die strukturellen Arbeitsbedingungen in den Kitas. Dabei stellte sich heraus, dass in kaum einem Bundesland derzeit klar geregelt ist, wie viel Arbeitszeit für Aufgaben neben der eigentlichen pädagogischen Arbeit mit den Kindern reserviert ist.

Auf Teilzeitkräften lastet mehr Druck

Fällt der Personalschlüssel schlecht aus, hat das auch Folgen für die Gesundheit der Fachkräfte. Laut Studie müssen Vollzeitkräfte rund ein Viertel ihrer Zeit für Elterngespräche, Dokumentation oder Fortbildung einplanen. Bei Teilzeitkräften aber wird das schwierig und sorgt für Druck. Ihre Arbeitszeit wird komplett für die Kinderbetreuung verplant, andere Aufgaben müssen aber auch erledigt werden. "Angesichts der konstant hohen Unterschiede zwischen den Bundesländern werden bundeseinheitliche Qualitätsstandards für Kindertagesbetreuung immer drängender", sagt Dräger.

Erstaunt zeigen sich die Bertelsmann-Experten über den bundesweit hohen Anteil an befristeten Verträgen. 41 Prozent der Fachkräfte unter 25 Jahren arbeiten befristet. Bei Spezialisten für Inklusion, also der gemeinsamen Erziehung von behinderten und nichtbehinderten Kindern, sind es ein Drittel.

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