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Lehrer haben in Deutschland ein schlechtes Ansehen


Internationaler Vergleich
Lehrer haben in Deutschland ein schlechtes Ansehen

Von dpa, t-online
04.10.2013Lesedauer: 3 Min.
Lehrer haben in Deutschland nicht den besten Ruf.Vergrößern des BildesLehrer haben in Deutschland nicht den besten Ruf. (Quelle: Thinkstock by Getty-Images-bilder)
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Lehrer

Für die repräsentative Umfrage wurden jeweils 1000 Menschen aus 21 Ländern befragt. Neben der generellen Meinung zu Lehrern fragte die Stiftung vor dem Welt-Lehrertag am 5. Oktober unter anderem danach, welche Berufe am ehesten dem Status der Pädagogen entsprächen.

In Deutschland haben Lehrer Status von Sozialarbeitern

Global betrachtet ist das Ansehen von Lehrern in China mit Abstand am höchsten. Deshalb bekam China bei der Auswertung der Ergebnisse den Referenzwert 100. Deutschland liegt mit 21,6 weit dahinter auf Platz 16.

In Deutschland ist der Lehrer demnach am ehesten mit einem Sozialarbeiter zu vergleichen. Deutlich unter fünf Prozent der Menschen sehen ihn dagegen auf einer Stufe mit dem Arzt - ein ähnlicher Wert wie in den meisten anderen europäischen Ländern. Lehrer weiterführender Schulen wurden dabei deutlich besser bewertet als Grundschullehrer.

Mehrheit meint: Schüler haben keinen Respekt vor Lehrern

In deutschen Klassenzimmern scheint die Ehrfurcht vor den Erziehern ebenfalls gering zu sein. Mehr als 40 Prozent der Befragten schätzen, dass Schüler ihre Lehrer nicht respektieren. Nicht einmal jeder fünfte Befragte in Deutschland geht davon aus, dass Kinder und Jugendliche die Pädagogen eher achten. Das gesellschaftliche Vertrauen in den Berufsstand ist ebenfalls unterdurchschnittlich. Zudem würden keine 20 Prozent der Befragten ihre Kinder ermutigen, später Lehrer zu werden, heißt es in der Studie.

In Israel haben Lehrer des schlechteste Ansehen

Mit Ausnahme von Griechenland das auf dem zweiten Platz des Rankings steht, finden sich EU-Staaten eher im Mittelfeld und darunter. Internationales Schlusslicht ist Israel mit einem Index von 2, gefolgt von Brasilien (2,4).

Die Varkey GEMS Stiftung betonte, dass ihre Erhebung keine Rückschlüsse auf die Qualität der Ausbildung in den jeweiligen Ländern zulasse. Die Stiftung ist eine gemeinnützige Organisation, gegründet um die Bildungsstandards von unterprivilegierten Kindern in aller Welt zu verbessern. Der Ehrenvorsitzende der Stiftung ist der ehemalige Präsident der USA, Bill Clinton.

Was Lehrer in Deutschland die Arbeit erschwert

Zurecht fordern Eltern hohe Qualität bei den Lehrern. Doch oft haben Lehrer mit Arbeitsbedingungen zu kämpfen, die ihnen das Leben erschweren. Hier sind fünf Schwierigkeiten, mit denen Lehrer sich zusätzlich auseinandersetzen müssen:

  • Neben der Vermittlung von Lehrinhalten müssen Lehrer außerdem Erziehungsaufgaben bewältigen. Eine Anforderung, der ein einzelner Lehrer angesichts der großen Schulklassen nur schwer gerecht werden kann. Kleinere Klassen und mehr Schulpsychologen, Sozialpädagogen und Sozialarbeiter könnten die Lehrer entlasten.
  • Ständige Reformen und kleinere Veränderungen im Bildungssystem machen kontinuierliche Arbeit für Lehrer nahezu unmöglich. Gönnte man sich für manche Neuerung mehr Zeit und Überlegung, würde das auch den Druck auf die Lehrer verringern.
  • Um die freie Zeit der Lehrer zu entlasten, wären dringend mehr unterrichtsfreie Phasen sowie Arbeits- und Rückzugsräume für Lehrer in der Schule nötig. Die meisten Lehrer besitzen dort keinen persönlichen Arbeitsplatz.
  • Die Ausbildung der Lehrer hinkt den Erkenntnisse der Forschung hinterher: Noch immer wird an den Universitäten Fachwissen und Pädagogik gesondert gelehrt. Wie der angehende Lehrer später diese beiden Bereiche miteinander verbindet, ist letztendlich ihm überlassen. Es wäre deshalb wichtig, dass die Lehramtsstudenten sich für jedes Unterrichtsfach auch spezielles pädagogisches Wissen aneignen können.
  • In Deutschland werden fast überall nach der vierten Klasse - und damit sehr früh - Kinder verschiedenen Schulformen zugewiesen. Es bleibt den Lehrern in den Grundschulen somit nur wenig Zeit auf die individuellen Bedürfnisse der Kinder einzugehen und die Schüler mit all ihren Stärken und Schwächen kennenzulernen.
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