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TV-Koch Tim Mälzer: Deutsche Eltern sollen mehr für ihre Kinder kochen


"Wo ist das Problem?"
TV-Koch Tim Mälzer rüffelt deutsche Eltern

dpa, t-online, Maria M. Held

Aktualisiert am 08.12.2016Lesedauer: 2 Min.
Tim Mälzer macht sich stark für gesunde Ernährung an Schulen.Vergrößern des BildesTim Mälzer macht sich stark für gesunde Ernährung an Schulen. (Quelle: dpa-bilder)
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Er hat ja Recht, der Tim Mälzer, wenn er sagt, Eltern dürfen für 2,50 Euro pro Essen keine Spitzengastronomie in der Schulkantine erwarten. Aber viele Eltern haben vielleicht wirklich keine Ahnung, wie man selbst eine Mahlzeit zubereitet.

Sie googeln, wie man Bratkartoffeln macht, posten Bilder vom perfekten Spiegelei, tauschen Tipps, wie man Bananen schält - Kochen scheint ein Highlight zu sein und es gibt keine Hausmannskost mehr, die tagtäglich in Familien zubereitet wird. Küchengeräte sind heute Statussymbole statt einfach Helfer beim Kochen. Resteverwertung - Fehlanzeige.

Generation Tütensuppe

Kein Wunder: Die Generation ist mit Tütensuppen, Fix-Mischungen und Fertiggerichten für die Mikrowelle großgeworden - das wurde den Müttern der 70er Jahre als große Errungenschaft angepriesen und verkauft, die ihnen den Rücken freigehalten hat für Berufstätigkeit oder das Tennismatch und den Einkaufsbummel mit Freundinnen.

Mythos "wie bei Muttern"

"Wie bei Muttern - von wegen", grantelt eine Mutter beim Elternabend, der sich dem Thema Schulernährung widmet. "Meine Mutter hat mit der Schere gekocht, damit hat sie die Packung der Fertigprodukte aufgeschnitten". Heute setzt sie sich mit Allergenen, Gluten- und Laktose-Unverträglichkeiten auseinander.

Zumindest machen Fertigmischungen den Abwasch einfacher und halten die Küche sauber. Aber dadurch lernen Kinder nicht mehr einfach so nebenbei Grundrezepte aus der Alltagsküche.

Dürftige Speisekammern

Außerdem enthalten viele Speisekammern längst nicht mehr die Grundausstattung, die es ermöglicht, immer irgendetwas Schnelles und trotzdem Leckeres - Pfannkuchen, Buchstabensuppe, Spaghetti mit Tomatensoße - auf den Tisch zu zaubern.

Okay - für das Pausenbrot reicht es auch, einfach zehn Minuten früher aufzustehen, ein Brot zu belegen und - wenn man es ganz gut meint - Gurkenscheiben zu schneiden oder Karotten zu schälen. Ganz wie es unsere Omas gemacht haben, auch wenn sie nicht so tolle bunte Sparschäler und Brotdosen hatten wie wir heute.

Eltern, wo ist das Problem?

Der TV-Koch Tim Mälzer hat Eltern aufgefordert, mehr für ihre Kinder zu Hause zu kochen. "Die Verantwortung für gesunde Ernährung darf nicht auf die Schule abgedrückt werden", sagte Mälzer. In der Rosa-Luxemburg-Schule in Potsdam bereitete er da mit Kindern in einer Lernküche mehrere Gerichte zu. Aus frischen Zutaten - zusammengestellt von den Schülern - kamen Pizza, Kürbiskarottensuppe und Putenschnitzel mit Pistazienkruste auf den Tisch. Die Schule hatte die Küche bei einem Wettbewerb gewonnen.

"Eltern dürfen nicht von einer Schulkantine erwarten, dass dort auf Restaurantniveau gekocht wird, wenn das Essen nur 2,50 Euro pro Portion kostet", sagte der TV-Koch ("Lebensmittel-Check"). "Wo ist das Problem, zu Hause eine Mahlzeit zuzubereiten, wenn ich Kinder habe", fragte er. Mälzer plädierte zudem für ein Schulfach "Gesunde Ernährung" ab der fünften, sechsten Klasse. "Aber ohne Noten", sagte er. Das verderbe nur den Spaß am Kochen.

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