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Vaterschaft: Kinder von alten Vätern leben länger


Kinder von alten Vätern leben länger

Von dapd
Aktualisiert am 18.11.2013Lesedauer: 3 Min.
Nach neuesten Studienergebnissen haben die Kinder "alter Väter" eine höhere Lebenserwartung.Vergrößern des BildesNach neuesten Studienergebnissen haben die Kinder "alter Väter" eine höhere Lebenserwartung. (Quelle: Thinkstock by Getty-Images-bilder)
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Ältere Väter vererben ihren Nachkommen eine wichtige genetische Voraussetzung, um länger zu leben: Die Chromosomen ihrer Kinder tragen längere Endkappen als die von Nachkommen sehr junger Väter. Das hat ein US-amerikanisches Forscherteam bei einer Studie auf den Philippinen herausgefunden.

Längeres Leben dank später Zeugung

Die Länge der Endkappen, der sogenannten Telomere, gilt als Indikator für Langlebigkeit und Gesundheit im Alter. Denn die Chromosomen-Endkappen schützen das Erbgut bei Zellteilungen vor Schäden, werden aber im Laufe des Lebens immer kürzer. Von ihren Vätern spät gezeugte Nachkommen beginnen von vornherein mit längeren Telomeren. Dies könne langfristige Gesundheitsvorteile und auch ein längeres Leben bringen, berichten die Forscher im Fachmagazin "Proceedings of the National Academy of Sciences".

Effekt zieht sich über zwei Generationen

"Das Alter des Vaters bei der Zeugung wirkt sich über mindestens zwei Generationen hinweg auf die Telomerlänge aus", schreiben Dan Eisenberg von der Northwestern University in Evanston und seine Kollegen. Hatte schon der Großvater den Vater der Kinder erst spät gezeugt, der Vater aber früh seine Kinder bekommen, waren die Telomere bei diesen Kindern dennoch verlängert. Ihre Chromosomen-Endkappen seien genauso lang gewesen wie bei den Kindern "später" Väter, sagen die Forscher. Waren sowohl Großvater als auch Vater spät dran mit der Zeugung, addierten sich beide Effekte. Der Effekt der verlängerten Telomere sei zudem bei Jungen und Mädchen gleich.

Nach Ansicht der Forscher ist dieser generationenübergreifende Effekt biologisch bedeutsam und könnte sich mit der Zeit auf ganze Populationen auswirken. Verlagere sich die Fortpflanzung immer weiter nach hinten, könne dies dazu beitragen, dass die Menschen in Gesellschaften mit generell hoher Lebenserwartung und guter medizinischer Versorgung im Alter immer länger gesundheitlich fit bleiben.

Ursache liegt in den Spermien

Der Grund für diesen Effekt liegt in den Spermien, wie die Forscher berichten. Während die Telomere in normalen Körperzellen mit dem Alter kürzer werden, ist dies bei den Spermien genau umgekehrt: Ihre Chromosomen-Endkappen sind bei älteren Männern länger als bei jüngeren. "Weil Männer täglich mehr als 100 Millionen Spermien produzieren, müssen sie besonders gute Instandhaltungs-Mechanismen besitzen", schreiben die Wissenschaftler. Ein Enzym in den Hoden sorgt dafür, dass sich die Telomere nicht verkürzen, obwohl sich die Spermienvorläuferzellen extrem häufig teilen. Warum aber die Endkappen dadurch bei älteren Männern sogar länger werden, sei noch unklar. Dass diese längeren Telomere aber bis an die Enkel weitergegeben werden, habe man jetzt belegt, sagen die Forscher.

Alter der Frau nicht entscheidend

Bei den Eizellen von Frauen gibt es diesen Effekt des Alters nicht, wie die Forscher berichten. Denn bei ihnen sind alle Eizellen bereits bei der Geburt vorhanden - sie reifen im Laufe des Lebens einzeln heran. Da sich die Eizellen dabei nicht mehr teilen müssen, benötigen sie auch keinen Schrumpfschutz für ihre Telomere. Als Folge vererben Mütter ihren Nachkommen unabhängig von ihrem Alter immer die gleiche Länge von Telomeren.

Für ihre Untersuchung hatten die Forscher im Rahmen einer größeren Studie auf der Philippineninsel Cebu Blutproben von 1779 Kindern sowie deren Eltern und Großeltern analysiert. Sie bestimmten die Länge der Telomere in den im Blut enthaltenen Zellen. Das Ergebnis: Für jedes Jahr, das der Vater bei der Zeugung älter war, verlängerten sich die Telomere beim Kind um etwa genauso viel, wie im mittleren Alter jährlich durch Zellteilung verloren geht.

Das sind die gesundheitlichen Risiken

Doch die Zeugung eines Kindes ist in gesundheitlicher Hinsicht nicht nur mit Vorteilen verbunden: Mit dem Alter sinkt einerseits die Potenz des Mannes, aber vor allem auch seine Spermienqualität. Gerade letzteres stelle für die Kinder ein erhebliches Gesundheitsrisiko dar, wie in einer früheren Studie festgestellt wurde. So würden Kinder älterer Väter überdurchschnittlich häufig an Krebserkrankungen, Herzfehlern, Typ-1-Diabetes und Multipler Sklerose leiden. Auch das Risiko einer autistischen Störung steige, um etwa ein Drittel mit jedem zusätzlichen Lebensjahrzehnt des Vaters. Darüber hinaus gebe es Hinweise dafür, dass ein Viertel der Schizophrenie-Erkrankungen auf das Alter des Vaters zurückgehen könnten.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
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