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Abtreibung: "Damals war es die richtige Entscheidung"


Dreimal die falsche Frau, drei Abtreibungen
Axel: "Damals war es die richtige Entscheidung"

t-online, Simone Blaß

20.11.2014Lesedauer: 2 Min.
Auch Jahre nach einer Abtreibung können Gedanken aufkommen wie "was wäre wenn?". (Symbolbild)Vergrößern des BildesAuch Jahre nach einer Abtreibung können Gedanken aufkommen wie "was wäre wenn?". (Symbolbild) (Quelle: Thinkstock by Getty-Images-bilder)
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Drei Frauen waren von Axel schwanger, drei Mal wurde das Kind abgetrieben. Zukunftsangst, Bindungsangst, die falsche Frau, der falsche Zeitpunkt - Gründe gab es genug. Schließlich war Axel damals erst knapp über zwanzig. Er genoss sein Leben in vollen Zügen, feierte gern und viel und konnte sich nicht im Geringsten vorstellen, Vater zu werden. Heute denkt er anders darüber.

"Ich weiß, drei Abtreibungen, das klingt hart. Aber so ist es nun mal gewesen." Axel war jung, als die Frauen schwanger wurden. Lebenshungrig. "Es war ja auch nie meine feste Freundin, es waren kurze Geschichten, keiner von uns hätte sich vorstellen können, gemeinsam ein Kind aufzuziehen." Warum nicht verhütet wurde, begründet er mit jugendlichem Leichtsinn. "Wie das so ist, man feiert, man hat Spaß zusammen und dann passiert es eben. Man ist nicht mehr nüchtern, die Leidenschaft geht mit einem durch und keiner denkt mehr an Verhütung. Bis dann das böse Erwachen kommt."

Nur ein Zellklumpen oder doch schon mehr?

Das böse Erwachen kam in allen drei Fällen schnell. Und fast genauso schnell die Entscheidung gegen die Schwangerschaft. "Ich habe mir immer eingeredet, dass es sich ja nicht um ein Kind, sondern nur um einen Zellklumpen handelt. Seitdem ich aber Ultraschallbilder von der achten Woche gesehen habe, auf denen das Baby schon aussieht wie ein Gummibärchen, denke ich anders darüber. Wer weiß, was gewesen wäre, wenn man mir das damals gezeigt hätte?"

"Ich war für die Frauen da"

Für Axel betont, dass er keine der Frauen zur Abtreibung gedrängt hat. "Ich finde, man muss der Frau bei der Entscheidung ihren Freiraum lassen. Aber natürlich habe ich trotzdem klar gemacht, dass ich kein Kind will und dass sie es, wenn sie sich dafür entscheidet, allein durchziehen muss." Nach kurzem Überlegen gibt er zu: "Wären die Schwangerschaften zehn Jahre später passiert, hätte ich wahrscheinlich anders darüber gedacht, wäre bereit gewesen, die Verantwortung zu übernehmen und vor allem hätte ich anders reagiert."

Allein gelassen mit der Entscheidung hat er aber auch damals keine der Frauen: "Ich war da für sie, bin mitgegangen, habe versucht, sie zu unterstützen. Ich kenne andere, die haben die Frauen damit im Stich gelassen. Hatten ihren Spaß und haben sich dann vom Acker gemacht. Das hätte ich nicht gekonnt."

Was wäre wenn?

Heute ist Axel Mitte vierzig. Kinder sind in seinem Lebensplan nach wie vor nicht vorgesehen. Und das, obwohl ihn die seiner Freunde lieben. "Ich find’s toll, mit den Kindern rumzutoben und mit ihnen Quatsch zu machen. Und da gibt es schon Momente, in denen ich mich frage, was wäre gewesen, wenn? Wie hätten die Kinder ausgesehen? Wären es Jungs oder Mädchen gewesen und hätte ich es vielleicht doch hinbekommen, ein guter Vater zu sein?" Das leise Gefühl, etwas verloren oder verpasst zu haben, schleicht sich immer wieder ein.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
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