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Schwangerschaft: Übergewicht erhöht Sterberisiko für Babys


Sterberisiko erhöht
Übergewicht in der Schwangerschaft gefährdet das Baby

Von t-online
05.12.2014Lesedauer: 2 Min.
Bei starkem Übergewicht in der Schwangerschaft droht Gefahr für das Baby.Vergrößern des BildesNormalgewicht in der Schwangerschaft wirkt sich günstig auf die Gesundheit des Babys aus. (Quelle: Thinkstock by Getty-Images-bilder)
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Ist massives Übergewicht in der Schwangerschaft gefährlich für das Baby? Erwiesen ist, dass Übergewicht Schwangerschaftsdiabetes begünstigt und das Kind später ebenfalls ein erhöhtes Risiko für Diabetes-Typ-2 davonträgt. Manche Studien liefern Anhaltspunkte, dass es auch einen Zusammenhang zwischen einem hohen Body-Mass-Index (BMI) der Mutter und der Sterblichkeit des Neugeborenen gibt. Dies bestätigt nun eine umfangreiche Analyse von Wissenschaftlern aus Schweden.

Frauen mit Kinderwunsch sollten vor der Schwangerschaft Normalgewicht anstreben, lautet der gängige Rat von Ärzten. Als Normalgewicht gilt ein BMI zwischen 18,5 und 24,9. Die Erkenntnisse des Forschungsteams um den Geburtsmediziner Stefan Johansson vom Karolinska Institut in Stockholm stützen diese Empfehlung weitgehend.

1,8 Millionen Geburten ausgewertet

Die Forscher werteten eine große Datenmenge aus dem schwedischen Geburtsregister aus: 1,8 Millionen Lebendgeburten von rund einer Million Frauen zwischen 1992 bis 2010. Außerdem berücksichtigten sie den BMI der Mutter zu Beginn der Schwangerschaft, Alter, Bildung und Lebensgewohnheiten wie Rauchen.

Zwei Prozent der Frauen hatten Untergewicht, 55 Prozent Normalgewicht und 21 Prozent Übergewicht. Acht Prozent waren fettleibig, hatten also einen BMI über 30. Extreme Fettleibigkeit mit einem BMI über 40 lag bei 0,6 Prozent der Schwangeren vor.

5428 Kinder starben innerhalb des ersten Lebensjahres, davon zwei Drittel in den ersten 28 Tagen nach der Geburt. Das entspricht einer Sterberate von 0,29 Prozent. Die meisten starben infolge von Fehlbildungen, Sauerstoffmangel oder Infektionen.

Größte Gefahr für Babys stark fettleibiger Mütter

Die Auswertung ergab, dass die Sterblichkeitsrate der Neugeborenen mit steigenden BMI der Mutter zunimmt - geringfügig bis zu einem BMI von 34,9, aber sprunghaft bei extrem Fettleibigen mit einem BMI über 35 oder sogar über 40. Ihre Babys hatten im Vergleich zu jenen von normalgewichtigen Frauen (0,24 Prozent) ein doppelt so hohes Risiko (0,58 Prozent), innerhalb des ersten Lebensjahres zu sterben.

Um aussagekräftige Ergebnisse zu bekommen, rechneten die Forscher verschiedene Einflussfaktoren heraus. Obwohl sich die Kindersterblichkeit in Schweden innerhalb des Untersuchungszeitraums insgesamt halbierte, blieb für Babys stark übergewichtiger Mütter ein erhöhtes Risiko.

Bei Schwangeren mit Übergewicht kommt es öfter zu Komplikationen wie Bluthochdruck und Schwangerschaftsdiabetes, die zu Frühgeburten führen können. Das Leben von Frühchen ist wegen ihres instabilen Gesundheitszustandes generell stärker gefährdet. Auch wenn die Risikoschwangerschaften und Frühgeburten ausgeklammert wurden, blieb die Relation von BMI und Kindersterblichkeit nahezu gleich.

Demzufolge müssten elf Prozent der Fälle von Säuglingssterblichkeit in Schweden auf Übergewicht, beziehungsweise Fettleibigkeit der Mutter zurückzuführen sein, leitete das Forschungsteam ab. Die Studie kann dies zwar mit Daten belegen, aber die genauen Ursachen müssen noch erforscht werden.

Speck weg zugunsten der Kinder

Weltweit nimmt die Zahl der Übergewichtigen und Fettleibigen zu, begünstigt durch einen ungesunden Lebensstil und zu kalorienreiche Ernährung. Wissenschaftler gehen sogar so weit, von einer "Adipositas-Epidemie" zu sprechen.

Das Forschungsteam aus Schweden rät dazu, die Studie in anderen Ländern zu wiederholen, um weitere Erkenntnisse zu erlangen. Aber ihre Daten seien Grund genug für Gesundheitsbehörden, der Fettleibigkeit den Kampf anzusagen, um die Rate der Kindersterblichkeit zu senken und Babys einen gesunden Start ins Leben zu ermöglichen.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
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