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Lufthansa kappt Betriebsrente


Gewerkschaften sauer
Lufthansa kappt Betriebsrente

Von reuters
02.09.2013Lesedauer: 2 Min.
Die Lufthansa will die Zinsgarantie für ihre Betriebsrente streichenVergrößern des BildesDie Lufthansa will die Zinsgarantie für ihre Betriebsrente streichen (Quelle: Reuters-bilder)
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Die Lufthansa verschärft ihren Sparkurs und tritt nun bei der Altersvorsorge auf die Bremse: Die 60.000 Lufthansa-Angestellten in Deutschland müssen sich auf niedrigere Betriebsrenten einstellen. Die Fluggesellschaft will ihren Inlands-Mitarbeitern keine feste Zinsen bei der Betriebsrente mehr garantieren. Die Gewerkschaften laufen Sturm.

Das derzeitige Niveau der betrieblichen Altersversorgung und der Übergangsleistungen für Mitarbeiter, die bereits vor dem Rentenalter ausscheiden, sei so nicht mehr finanzierbar, sagte Peter Gerber, Personalvorstand des Lufthansa-Passagiergeschäfts. Problematisch sei die insgesamt steigende Lebenserwartung und das niedrige Zinsniveau.

Vor allem letzteres sei schmerzhaft, da die Lufthansa-Rentenkasse damit nicht mehr genug Rendite erwirtschafte, um die Überweisungen an die Ruheständler zu decken. Die Lücke, die allein 2012 bei 260 Millionen Euro lag, müsse vom Konzern selbst gestopft werden. "Es gibt aus unserer Sicht Handlungsbedarf, wir müssen die Versorgung modernisieren." Ungefähr 60 Prozent der DAX-Unternehmen hätten eine solche Umstellung schon hinter sich, betonte der Manager.

Lufthansa kündigt Tarifverträge

Konkret heißt das: Die Fluggesellschaft kündigt die entsprechenden Tarifverträge mit Wirkung Ende des Jahres und verhandelt dann mit den Arbeitnehmervertretern von Piloten, Kabinen- und Bodenpersonal. Positiv für alle bereits Angestellten: "Wenn wir uns mit den Gewerkschaften nicht einigen, ändert sich wegen der Nachwirkung der alten Tarifregeln gar nichts", betonte Gerber.

Neue Mitarbeiter erhalten in dem Fall allerdings keine Betriebsrente mehr. Die Lufthansa-Zusatzrente war bislang auskömmlich: Langjährige Flugbegleiter konnten mit bis zu 1000 Euro Zusatzrente pro Monat rechnen, Kapitäne sogar mit mehr als 4000 Euro.

Gewerkschaften gehen auf die Barrikaden

Der Gewerkschaft missfällt der Schritt massiv. "Da geht es ans Eingemachte, da sind keine Kompromisse möglich", sagte Nicoley Baublies, Chef der Flugbegleiter Gewerkschaft Ufo. Die Gewerkschaft und die Arbeitnehmer seien der Lufthansa-Führung, die derzeit ein Riesensparprogramm vorantreibt, in vielen Bereichen entgegen gekommen, doch nun sei das Ende der Fahnenstange erreicht.

Die Kürzung der Altersversorgung beträfe rund 20.000 Flugbegleiter. "Wir werden uns nicht mehr durch die Mangel drehen lassen", betonte der Gewerkschaftsführer, der Europas größter Fluggesellschaft vor einem Jahr einen spektakulären Streik lieferte. Ein erneuter Arbeitskampf steht derzeit nicht bevor. "Wir werden erst mal den Druck herausnehmen und Experten einschalten, die die Berechnungen der Lufthansa durchleuchten werden."

Ver.di sieht schlechtes Signal an Mitarbeiter

Sauer sind auch die Piloten. "Die Lufthansa will sich aus der Verantwortung stehlen", sagte ein Sprecher der Pilotengewerkschaft Vereinigung Cockpit (VC). VC vertritt 5000 Lufthansa-Piloten. Ver.di zufolge kommt der Schritt zur Unzeit. Angesichts des laufenden Umbauprogramms bei der Lufthansa ist das ein schlechtes Signal, das bei den Mitarbeitern zusätzliche Unruhe schüre, sagte eine Sprecherin der Großgewerkschaft.

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