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So investieren Sie richtig in Gold


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So investieren Sie richtig in Gold

Der Aktionaer, sky

13.04.2012Lesedauer: 4 Min.
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Der australische Händler ABC Bullion warnte die Branche laut Presseberichten vor einem Goldbarren der Schweizer Firma Metalor. Ein nicht näher definierter Händler, dem das Gewicht des Kilobarren verdächtig vorkam, schnitt ihn demnach in der Mitte auf. Und tatsächlich: Fünf runde Wolfram-Stäbe durchzogen den Barren der Länge nach. Damit fehlten dem Goldbarren 30 bis 40 Prozent Gold. Bei einem Ankaufspreis von rund 40.000 Euro ist das ein Verlust von bis zu 16.000 Euro. Obwohl Fälschungen nach Aussage von Branchen-Insidern extrem selten sind, sollten Verbraucherstets auf Nummer sicher gehen und beim Kauf Experten zu Rate ziehen.

Goldbarren mit Sicherheitszertifikat

Oder aber sie gehen gleich mit einem Kinebarren auf Nummer sicher, diese Stücke sind auch als Kinebar oder Hologrammbarren bekannt. Solche Barren sind mit einem Kinegramm versehen, das ist ein Bild, das einem Hologramm ähnelt, aber nur zweidimensionale Bewegungsabläufe zeigt. Der Name ist vom Begriff Kinematikabgeleitet, weil je nach Winkel der Betrachtung des Kinegramm ein fest definierter filmähnlicher Ablauf stattfindet.

Das Kinegramm ist ein eingetragenes Warenzeichen der Firma OVD Kinegram AG, das ist die frühere SchweizerFirma Landis & Gyr Communication. OVD bedeutet Optically Variable Device = optisch variables Merkmal. Die patentierte Technologie wurde in den 1980er-Jahren von der für Telefonkartenentwickelt, sie findet sich auch auf Banknoten, Ausweisen, Kredit- und Geldkarten sowie Tickets. Dieses Echtheitsmerkmal ist auch von den geschicktesten Betrügern nicht zu fälschen.

Natürlich hat der Fälschungsschutz seinen Preis - Anleger, die Kinebarren kaufen möchten, müssen hierfür daher einen geringen Aufpreis gegenüber herkömmlichen Goldbarren bezahlen. Beim Verkauf eines Kinebar entfällt dafür eine aufwendige Echtheitsprüfung. Als weiteres Sicherheitsmerkmal werden Kinebarren zusätzlich mit einem Zertifikat versehen, in dem alle wichtigen Daten enthalten sind. Die Kinebarren werden samt eingeschweißtem Zertifikat im Scheckkartenformat ausgeliefert. Die Herstellung der Kinebarren erfolgt ausschließlich durch Argor-Heraeus, sie sind in den Größen 1 Gramm, 2 Gramm, 5 Gramm, 10 Gramm, 20 Gramm und als Feinunze (31,1035 Gramm) erhältlich.

Auch sonst gibt es beim Kauf von Gold einiges zu beachten – bei dem Edelmetall gibt es einige Fallstricke. Sie sollten Gold nur von anerkannten Herstellern kaufen. Dazu gehören Firmen wie Heraeus oder Umicore. So lassen sich Fälschungen ausschließen. Lassen Sie die Finger von unbekannten Anbietern aus Schwellenländern. Je größer, desto besser: Bei kleinen Stückelungen schlagen die Kosten für Bearbeitung, Lagerung und Transport prozentual stärker zu Buche. Das gilt sowohl für Barren, aber auch für Münzen. Die gelieferten Stücke sollten zudem in Plastikfolie verschweißt sein - entfernen Sie diese Folie nicht.

Krügerrand, Maple Leaf, US-Eagle, Philharmoniker und Co.

Wer Münzen kaufen will, sollte unbedingt Standardprodukte nehmen wie den Krügerrand, den Maple Leaf, US-Eagle, den Philharmoniker oder den Känguru. Nur diese Anlagemünzen lassen sich weltweit über Banken und Münzhändler leicht wiederverkaufen, wenn sie zu Geld gemacht werden müssen. Bei exotischen Exemplaren werden viele Käufer misstrauisch, zudem wird hier mitunter ein Sammler-Aufschlag fällig, den Sie vielleicht beim Verkauf nicht wieder herausbekommen.

Orientieren Sie sich beim Kauf auf den reinen Edelmetall-Wert. Münzen mit der Qualität polierte Platte sind teurer - doch vielen Ankäufern kommt es darauf nicht an. Bei Barren sind einfachere, gegossene Barren meist günstiger als geprägte - die glänzen dafür schöner.

Von modernen Sammlermünzen oder Medaillen, wie es sie mitunter sogar bei Lebensmittel-Discountern zu kaufen gibt, sollten Verbraucher die Finger lassen. Denn eine Medaille kann jeder herausgeben. Besser ist der Kauf von Münzen - die werden vom Staat geprägt, was ein weiteres Echtheitszertifikat ist.

Vorsicht bei Finanzmarkt-Alternativen und Schmuck

Schmuck eignet sich definitiv nicht als Geldanlage, denn bei einem Verkauf zählt nur der Materialwert. Das heißt: All die aufwändige Arbeit von Goldschmieden bleibt beim Verkauf unberücksichtigt. Schmuckstücke bestehen zudem selten aus reinem Gold, sondern aus Edelmetall-Legierungen. Das bedeutet, dass dem ankaufenden Juwelier zunächst Kosten bei der Verarbeitung entstehen, die er Ihnen beim Ankauf abzieht.

Alternativen zum Goldkauf am Finanzmarkt sind mit Vorsicht zu genießen. Bei einem Goldsparplan beispielsweise schlagen sich neben Lagerkosten in der Regel ziemlich üppige Gebühren nieder. Dazu ist diese Anlageform nicht sonderlich flexibel, weil normalerweise Mindestlaufzeiten vereinbart werden.

Goldzertifikate wiederum sind im Prinzip nichts anderes als Wetten auf die künftige Entwicklung des Goldpreises. Bei den meisten Wertpapieren werden ein Ausgabeaufschlag und oft auch Managementgebühren anfallen. Nicht zu vernachlässigen ist hier auch das Emittentenrisiko: Zertifikate würden in einem Krisenfall in der Konkursmasse der ausgebenden Bank untergehen.

Die gleichen Probleme wie Zertifikate bringen Gold-ETCs mit sich. Dabei handelt es sich um Schuldverschreibungen, die dazu dienen, die Wertentwicklung des Edelmetalls möglichst exakt nachzuvollziehen. ETCs sind zwar auf verschiedene Arten besichert - das schützt Anleger aber trotzdem nicht immer vor dem Emittentenrisiko.

Auch mit Goldminenaktien lässt sich indirekt in Gold investieren. Denn eine Goldmine ist grundsätzlich so viel wert wie das Gold in ihrem Grund. Doch wer weiß wirklich, was im Stollen und innerhalb eines Unternehmens passiert?

Zu guter Letzt müssen Anleger natürlich realistisch investieren. Zum einen steigt der Goldpreis nicht unentwegt – auch beim gelben Metall gibt es immer wieder Korrekturen. Wichtig ist also der richtige Kauf-Zeitpunkt. Die Konsequenz: Wer sich für ein Gold-Investment entscheidet, sollte dies nicht als kurzfristige Anlage sehen. Gold hat den Charakter einer langfristigen Versicherung gegen Inflationsrisiken und die Flutung der Märkte mit frisch gedrucktem Papiergeld.

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