Das britische Pfund ist in der Nacht zum Freitag binnen Minuten um über sechs Prozent abgestürzt. Kurz nach ein Uhr in der Nacht stürzte die Währung im Verhältnis zum US-Dollar (GBP/USD) um 6,1 Prozent auf ein neues 31-Jahres-Tief ab. Es handelte sich um den stärksten Pfund-Einbruch seit dem Brexit-Votum.
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Händler machten für den Absturz fehlgesteuerte Computer-Algorithmen oder eine fehlerhafte Eingabe eines Brokers verantwortlich.
Zwischenzeitlich kostete das Pfund nur noch 1,1841 Dollar. Genauso schnell wie sie gefallen war, erholte sich die britische Währung im Anschluss aber wieder und notierte zuletzt über 1,24 Dollar. Der Euro schoss zum Briten-Pfund kurzzeitig auf über 0,91 hoch. Finanzmarkt-Experten sprechen in solchen Fällen von einem "Flash-Crash".
Hollande signalisiert im Brexit harte Haltung
Insgesamt steht die britische Währung seit Beginn der Woche wegen Spekulationen über einen "harten" Brexit mit Abstrichen beim Zugang Großbritanniens zum Binnenmarkt der EU-Länder unter Druck. Diese Spekulationen wurden durch eine Rede der britischen Premierministerin Theresa May ausgelöst, in der sie einen harten Kurs bei der Einwanderungspolitik signalisierte.
Zudem deuten Äußerungen von Bundeskanzlerin Angela Merkel und Frankreichs Staatsoberhaupt Francois Hollande darauf hin, dass Großbritannien im Fall verschärfter Einwanderungsregeln kaum unbegrenzten EU-Binnenmarktzugang erhalten wird.