Die Fluggesellschaft Air Berlin ist im vergangenen Jahr noch tiefer in die roten Zahlen gerutscht. Air Berlin schreibt mit einer Ausnahme seit 2008 rote Zahlen und befindet sich aktuell in einem tiefgreifenden Umbau.
Das angeschlagene Unternehmen machte 781,9 Millionen Euro Verlust, wie die Airline mitteilte. Im Vorjahr waren es 446,6 Millionen Euro gewesen. Zu dem höheren Minus trugen einmalige Wertminderungen und Restrukturierungskosten bei, wie es hieß. Der Umsatz sank von 4,08 Milliarden Euro auf 3,79 Milliarden Euro.
Angeblich genug Liquidität
Auch 2017 begann mit roten Zahlen. Von Januar bis März stand unterm Strich ein Minus von 293,3 (Vorjahr: -182,3) Millionen Euro. Das Unternehmen betonte, man sei in der Lage, die Restrukturierung fortzusetzen.
An der Spitze der Airline steht seit Februar Thomas Winkelmann, der für die Lufthansa den Billigflieger Germanwings aufgebaut hat. Vor ihm liegt viel Arbeit: Air Berlin steckt seit Jahren in der Dauerkrise. Auch mehrere Sanierungsrunden und Chefwechsel brachten kaum Besserung.
Etihad erhöht Druck auf Air Berlin
Die schnell wachsende Airline Etihad war 2011 bei Air Berlin mit 29 Prozent eingestiegen und hält die Gesellschaft seitdem mit Finanzspritzen von etwa 1,5 Milliarden Euro in der Luft. Die Etihad-Eigner, die Herrscherfamilie des ölreichen Gold-Emirates Abu Dhabi, wollen jedoch einen Schlussstrich unter das teure Engagement ziehen. Zu spüren bekam das bereits die zweite namhafte europäische Etihad-Beteiligung Alitalia, die nun am Rande der Pleite steht.