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Strom würde ohne Energiewende genauso viel kosten wie heute


Uni-Studie
Strom würde ohne Energiewende genauso viel kosten wie heute

Von dpa, t-online
03.02.2015Lesedauer: 2 Min.
Einsames Windrad vor den dampfenden Kühltürmen des Braunkohlekraftwerkes der Vattenfall AG in Jänschwalde (Brandenburg)Vergrößern des BildesEinsames Windrad vor den dampfenden Kühltürmen des Braunkohlekraftwerkes der Vattenfall AG in Jänschwalde (Brandenburg) (Quelle: dpa-bilder)
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Die Energiewende hat in Deutschland bei vielen Verbrauchern keinen guten Ruf. Immerhin kostet die Kilowattstunde (kWh) Strom heute etwa doppelt so viel wie vor 20 Jahren und rund die Hälfte mehr als noch vor zehn Jahren. Doch eine Studie der Universität Erlangen-Nürnberg zeigt nun, dass zumindest die Privatverbraucher ohne die Energiewende heute ohnehin das gleiche für Strom bezahlen müssten. Aber für die Wirtschaft wäre Strom deutlich teurer.

Zwar wären private Haushalte dann nicht mit der Erneuerbaren-Energie-Umlage belastet, müssten dafür aber wegen des sonst höheren Marktpreises für Strom aus konventionellen Energien tiefer in die Tasche greifen, sagte Jürgen Karl vom Lehrstuhl für Energieverfahrenstechnik.

Die Forscher gingen davon aus, dass es nach dem Fukushima-Unglück 2011 auch ohne Energiewende zu einem Ausstieg aus der Atomkraft gekommen wäre. Es hätte also zwischen 2011 und 2013 sowohl günstiger Atomstrom als auch relativ preiswerter Ökostrom im Kostenmix gefehlt.

Dank Sonnen- und Windenergie war der an der Leipziger Strombörse ermittelte Preis für Elektrizität 2013 mit 3,78 Cent pro Kilowattstunde deutlich niedriger als noch im Jahr 2011. Ohne Strom aus erneuerbaren Energien hätte der Strompreis dort bereits 2011 bei 8,39 Cent pro Kilowattstunde, 2013 sogar bei 9,07 Cent gelegen, errechnete Karl. Strom wäre damit mehr als doppelt so teuer, gab der Energieexperte in der von Siemens finanzierten Studie zu bedenken.

Konventioneller Strom auf wackligen Beinen

Bei konventionellen Kraftwerken habe seit der Jahrtausendwende außerdem ein erheblicher Investitionsstau bestanden. Dies hätte ohne den raschen Ausbau erneuerbarer Energien zu einer preistreibenden Versorgungslücke geführt. Ein stabiler Betrieb wäre ohne die Einspeisung von Wind- und Sonnenstrom in den vergangenen Jahren nicht gewährleistet gewesen, ist Karl überzeugt.

Er räumte allerdings ein, dass von der seit Jahren sinkenden Preistendenz an der Strombörse ausschließlich Unternehmen profitiert hätten, die von der Erneuerbaren-Energie-Umlage befreit seien. Im Umkehrschluss bedeute dies, dass diese Unternehmen ohne Energiewende, also ohne die Einspeisung von Wind- und Sonnenstrom, heute mehr als das Doppelte für die Kilowattstunde Strom bezahlen müssten.

Die Einsparung wegen der niedrigen Strombörsenpreise bezifferte Karl allein für 2013 auf 31,6 Milliarden Euro. Abzüglich der Kosten für die EEG-Umlage von 20,4 Milliarden Euro blieb unter dem Strich eine Ersparnis von 11,2 Milliarden Euro. Privathaushalte hätten davon, wie gesagt, nichts gehabt. Karl errechnete für sie einen rekonstruierten Mehrpreis von 5,29 Cent/kWh, nur geringfügig mehr als die EEG-Umlage von derzeit 5,277 Cent/kWh.

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