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Wirtschaft: Innogy findet Partner für britisches Problemgeschäft - Aktie legt zu


Wirtschaft
Innogy findet Partner für britisches Problemgeschäft - Aktie legt zu

Von dpa-afx
08.11.2017Lesedauer: 3 Min.
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(Neu: Aussagen des Vorstands aus einer Telefonkonferenz)

ESSEN/LONDON (dpa-AFX) - Der Energiekonzern Innogy hat eine Lösung für sein seit längerem schwächelndes britisches Privatkunden- und Vertriebsgeschäft gefunden. Die RWE-Ökostromtochter legt ihre Tochter Npower mit dem britischen Vertriebsgeschäft des Versorgers SSE zusammen, wie die Unternehmen am Mittwoch mitteilten. An dem neuen Unternehmen wird Innogy künftig nur noch einen Minderheitsanteil halten. Bereits am Vortag hatten die beiden Konzerne Gespräche über eine Bündelung der Geschäfte bestätigt. Die Neuigkeiten aus Großbritannien waren der jüngste Kurstreiber für die im MDax notierte Aktie.

Seit Dienstagnachmittag - als die Pläne bekannt geworden waren - legte das Papier rund zwei Prozent zu und baute seine Jahresgewinne damit auf 27 Prozent aus. Innogy wurde im Oktober 2016 von RWE an die Börse zu 36 Euro je Aktie an die Börse gebracht. Nach einem Durchhänger in den ersten Handelsmonaten zog der Kurs an und war zuletzt so teuer wie noch nie. Innogy ist an der Börse derzeit rund 23 Milliarden Euro wert und damit mehr als die Mutter RWE, die noch 77 Prozent Prozent an Innogy hält. RWEs Marktkapitalisierung beträgt totz der jüngsten Erholung gerade mal 14 Milliarden Euro.

Die neue Firma in Großbritannien soll ein unabhängiges und börsennotiertes Unternehmen werden. Hier will Innogy seine Tochter Npower mit den SSE-Vertriebsaktivitäten (Endkundengeschäft) und der Einheit Energy+ von SSE in Großbritannien zusammenzuführen. Daran werden die Deutschen 34,4 Prozent halten und die Aktionäre der Briten sollen die verbleibenden 65,6 Prozent bekommen. Der Deal muss noch vom Innogy-Aufsichtsrat und der Hauptversammlung der SSE genehmigt werden. Die SSE-Aktionäre müssen dabei bis Ende Juli über das Geschäft abstimmen. Auch die Wettbewerbsbehörden müssen noch zustimmen. Der Abschluss der Transaktion wird für Ende 2018, Anfang 2019 erwartet.

Innogy sieht die künftige Minderheitsposition in dem neuen Unternehmen als reine Finanzbeteiligung. Die Haltefrist beträgt nach Abschluss der Transaktion sechs Monate. Ob und wann Innogy weitere Anteile verkaufe, hänge auch vom Börsenkurs ab, sagte Innogy-Chef Peter Terium in einer Telefonkonferenz. Ähnliche Pläne für andere Länder, wie etwa den Niederlanden, verneinte er dabei. Dabei sieht er die Branche durchaus auf Konsolidierungskurs. Auch Innogy selbst wird immer wieder einmal als mögliches Übernahmeziel genannt. Dem Unternehmen lägen jedoch derzeit keine Angebote vor, sagte Terium.

Mit der Zusammenlegung des britischen Vertriebsgeschäfts wird Innogy einen Problemfall los. Der Konzern klagt seit längerem über schwache Geschäfte in Großbritannien. Die Lage dort ist gekennzeichnet von einem harten Wettbewerb. Bereits vor etwa einem Jahr hatte Innogy der britischen Tochter Npower ein umfassendes Umbauprogramm verordnet, inklusive dem Abbau von 2400 Arbeitsplätzen.

Im ersten Halbjahr hatte Npower einen Umsatzrückgang von 4,5 Milliarden auf 3,6 Milliarden Euro verzeichnet. Das Unternehmen schreibt zudem Verluste. Innogy ging bei der Vorlage der Halbjahreszahlen im August nicht davon aus, bei Npower im laufenden Geschäftsjahr ein positives bereinigtes operatives Ergebnis erzielen zu können.

"Wir haben in den vergangenen zwei Jahren große Fortschritte bei der Restrukturierung von Npower erzielt und unsere Performance deutlich verbessert. Allerdings bleiben das Wettbewerbsumfeld und die politischen Rahmenbedingungen für Energieunternehmen in Großbritannien weiterhin schwierig", kommentierte Terium den Schritt. Innogy könne alleine keine führende Marktposition in dem Geschäft erreichen.

Das neue Unternehmen werde rund 11,5 Millionen Kundenkonten haben, sagte eine Innogy-Sprecherin. Bis zum Wirksamwerden der Fusion bleiben Npower und SSE vollständig unabhängig. Bislang steht Npower bei Innogy noch mit rund 2,1 Milliarden britischen Pfund (fast 2,4 Milliarden Euro) in den Büchern. Ob wegen der Transaktion Abschreibungen fällig werden, wollte Terium nicht sagen.

Komplett zurückziehen will sich Innogy jedoch nicht aus Großbritannien. Terium bekannte sich zu dem Markt, "da wir ein starkes britisches Geschäft mit erneuerbaren Energien haben, in dem wir weiter wachsen wollen, insbesondere durch Investitionen in Windprojekte". Zudem wolle Innogy sein E-Mobility-Geschäft in Großbritannien ausbauen.

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