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Jetzt werden auch Kleinsparer abkassiert


Reutlingen
Volksbank droht Kleinsparern mit Strafzinsen

Von dpa
07.06.2017Lesedauer: 2 Min.
Filiale der Raiffeisenbanks mit geschlossenen FensternVergrößern des BildesSchotten dicht bei der Volksbank (Symbolbild) (Quelle: Steinach/imago-images-bilder)
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Banken und Sparkassen verlangen von vermögenden Kunden Gebühren dafür, dass sie ihr Geld aufbewahren. Auch Kleinanleger könnte jetzt ein solcher Strafzins treffen: Die Volksbank Reutlingen hat ihren Preisaushang für die Privatkunden und das Tagesgeldkonto demenstrepchend geändert.

Bei der Bank werden laut Preisaushang Negativzinsen von 0,5 Prozent für Guthaben auf dem Girokonto sowie ab 10.000 Euro auf dem Tagesgeldkonto fällig. Auf dem Festgeldkonto sind es 0,25 Prozent ab 25.000 Euro für ein halbes Jahr. Wer sein Geld für rund zwei Jahre anlegt, dem droht ein Entgelt von 0,1 Prozent.

Keine Strafzinsen für Kleinanleger

Allerdings werden die Starfzinsen bei geringen Anlagesummen derzeit nicht erhoben, teilt die Bank gegenüber der Südwest Presse mit: „Fakt ist, die Volksbank Reutlingen erhebt derzeit keine Negativzinsen von Privatkunden. Wie andere Banken auch, führen wir mit einigen unserer vermögenden Kunden, Privat- und vor allem Firmenkunden, Gespräche über die Einführung von 'Verwahrentgelten' für hohe Einlagenwerte über 500.000 Euro.“

"Die Änderung im Preisaushang unsere Privatkonten und das Tagesgeldkonto betreffend, sind rein prophylaktischer Natur. Sie schaffen lediglich die formalen, rechtlichen Voraussetzungen zum Beispiel für den Fall, dass ein Neukunde eine Million Euro bei uns anlegen will", hieß es in einer Erklärung des Instituts.

Der Aushang könnte der Abschreckung dienen

Verbraucherschützern zufolge müssen Preisaushänge allerdings klar und wahr sein. "Sie dürfen den Kunden nicht irreführen", sagte Kay Görner, Finanzmarktwächter bei der Verbraucherzentrale Sachsen. Er vermutete, der Aushang könne der Abschreckung dienen.

Banken leiden unter dem Zinstief. Weil die Europäische Zentralbank (EZB) die Zinsen im Euroraum faktisch abgeschafft hat, brechen ihnen die Erträge weg. Zudem müssen sie 0,4 Prozent Strafzinsen zahlen, wenn sie Geld bei der Notenbank parken. Die Kosten dafür geben etliche Institute an Unternehmenskunden weiter.

Immer mehr Banken langen auch bei Privatkunden zu. Nach Recherchen des Preisvergleichsportals Verivox sind seit Dezember 2016 acht Geldinstitute hinzugekommen. In der Regel sind demnach allerdings höhere Guthaben ab 100.000 oder 500.000 Euro betroffen.

Diese Banken erheben jetzt Negativzinsen

Neben der Reutlinger Bank und der Raiffeisenbank Gmund erheben auch die Volksbank Mittelsachsen ab einem Guthaben von 100.000 Euro Negativzinsen. Bei der Volksbank Pinneberg-Elmsbüttel trifft es Sparer ab 250.000 Euro, in Donau-Mindel, Ermstal-Alb und bei der Skatbank ab 500.000 Euro. Bei der Raiffeisenbank Südstormarn Mölln und der Dresdner Volksbank sind Tagesgeldkonten mit mindestens einer Million Euro betroffen. Die Volksbank Baden-Baden, die Ethikbank und die Volksbank Eisenberg belegt Großanleger im Einzelfall mit Strafzinsen.

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